Nun also auch Belgien. Unser Nachbar will während der UN-Vollversammlung Ende September einen Palästinenserstaat anerkennen. In den vergangenen Monaten hatten unter anderem Frankreich, Großbritannien und Kanada den gleichen Schritt in Aussicht gestellt. Weltweit haben mehr als 140 Länder einen Palästinenserstaat anerkannt, darunter weitere EU-Mitglieder wie Spanien und Irland.
Und Luxemburg? Hält sich weiter zurück. Ende Juli sagte Außenminister Xavier Bettel (DP) zum Radio 100,7, dass „die Signale eher auf Zustimmung als auf Distanz zur Anerkennung deuten“. Das mag kritikwürdig schwammig klingen, gibt aber immerhin eine Richtung an. Premier Luc Frieden (CSV) äußerte sich bislang vor allem dahingehend, dass Luxemburg keinen „Alleingang“ in Sachen Palästina-Anerkennung wolle. Doch wenn das so weitergeht, ist das Großherzogtum bald im „Alleingang“ zur Nicht-Anerkennung.
Luxemburg zählte in den Jahren unter LSAP-Außenminister Jean Asselborn (und Premier Bettel) zusammen mit Slowenien und Irland zu jener kleinen Gruppe von Ländern, die die Zweistaatenlösung weiter auf der außenpolitischen Tagesordnung in Europa halten wollten – erfolglos, wie sich zeigte. „Es war keine Chance, bei keinem der größeren Länder“, blickte Asselborn zuletzt im Tageblatt-Interview zurück auf diese Zeit: „Das ist der kapitale Fehler, der Europa angekreidet werden muss.“ Inzwischen sehen manche große Länder wie Frankreich das anders. Luxemburg aber zögert weiter.
Für Belgien habe die „humanitäre Tragödie“ im Gazastreifen zu dieser Entscheidung geführt, erklärte Außenminister Maxime Prévot am Dienstag in den sozialen Medien. Es gehe für Belgien darum, „angesichts der von Israel unter Verletzung des Völkerrechts begangenen Gewalt“ den Druck auf die israelische Regierung und die Hamas-Terroristen zu erhöhen. Wie die anderen Staaten, die eine Anerkennung angekündigt haben, stellt Belgien Bedingungen an die Palästinenser. Erst wenn alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas „keine Form der Verwaltung über Palästina“ mehr ausübt, werde der Schritt formell umgesetzt.
Wie wichtig weiterer internationaler Druck auf Israels Regierung ist, zeigt nicht nur das tägliche Leid in Gaza – sondern auch das, was Netanjahu, Trump und Co. in ihrem „Alleingang“ vorhaben.
Die Pläne für die endgültige Zerstückelung des Westjordanlandes sind aus der Schublade geholt. Wird dieser Siedlungsbau Wirklichkeit, gehört die Zweistaatenlösung der Vergangenheit an. Und am Sonntag veröffentlichte die Washington Post im Weißen Haus zirkulierende Pläne für einen Wiederaufbau des Gazastreifens – Pläne, für deren Umsetzung die „freiwillige“ Vertreibung der zwei Millionen dort lebenden Palästinenser eine Voraussetzung ist. Bereits Anfang des Jahres hatte Trump davon fabuliert, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu stellen, die Bewohner umzusiedeln und dort eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu errichten. Die Pläne, die nun im Umlauf sind, bauen darauf auf, ihr Name: Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust, abgekürzt: GREAT. Und übersetzt: großartig.
Doch das ist alles das Gegenteil von „great“. Die Tragödie der Menschen im Gazastreifen muss ein Ende finden. Ohne Druck wird das nicht geschehen. Und dazu gehört die Unterstützung aller, unabhängig von ihrer Größe, also auch die Luxemburgs. Sonst setzen Israels Regierung und Trumps USA ihren „Alleingang“ fort – und aus einer Zweistaatenlösung wird ein ethnisch gesäubertes Urlaubsgebiet und Hightech-Zentrum.
 
		    		 De Maart
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@Luxmann
Ah, genialer Vergleich… wenn man absolut nichts verstanden hat.
Taiwan hat seine eigene Regierung, Währung, Armee und wird von zig Staaten als eigenständige Einheit behandelt, auch wenn China was anderes behauptet.
Und bei Israel und den Palästinensern redest du von „zwei Staaten“, wo es faktisch nie einen palästinensischen Staat gegeben hat, sondern Gebiete unter wechselnder Herrschaft, aus denen Israel nach 1967 Sicherheitszonen behält, weil Hamas und Co. lieber Raketen abfeuern als Frieden zu schließen.
@fraulein smilla
Ägypten's Mauer zu Gaza ist 1 Meter HÖHER als die Israels.
Israel hatte ja schon versucht Gaza an Ägypten zurückzugeben, die haben dankend abgelehnt.
Moshe Dayan hätte nach dem 6-Tagekrieg weder die Sinai-Halbinsel, Gaza, Golanhöhen, Westjordanland noch Ostjerusalem abtreten dürfen. Aber der Druck der Europäer war zu groß!
@ Hagar Warum soll Aegypten die Grossmachtphantasien von Smotrich und Ben Gvir auch noch unterstuetzen in dem es seine Grenzen oeffnet . Kein arabisches Land moechte aus gutem Grund ,nach den Erfahrungen in Jordanien und im Libanon Palaestinenser aufnehmen .
No Way!!
Warum machen die Ägypter ihre Grenzen nicht auf und lassen die Anbeter Allahs sich umarmen und vereinen. Es sind doch schliesslich alle Brüder und Schwester im Geiste deren grösster Wunsch es ist, dass der Staat Israel von der Landkarte verschwinden muss.
Michaux
Welch laecherlicher vergleich.
Taiwan ist bloss eine chinesische provinz..
Israel und Palaestina sind 2 vollkommen verschiedene staaten mit unterschiedlicher bevoelkerung ,religion und kultur.
Mit Israel kann man's ja machen, kostet ja nix.
Aber Taiwan anerkennen, da geht der Arsch auf Grundeis.
Jo, mee mat Konditio'unen !
Hisbolla an Hamas oblei'sen.
Gaza demilitarisei'eren.
All Araber mussen d'Existenzrecht vun Israel unerkennen an net mei' wellen vernichten.
All Onglewech emzebrengen muss aus dem Koran gestrach ginn !
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. . . . ..
Zu den Vaetern von GREAT Trust gehoert neben Trumps Schwiegersohn , dem Immobilien Unternehmer Jared Kushner auch ein gewisser Tony Blair .
Wenn Luxemburg Palestina anerkennen würde dann wäre Trump böse mit uns,,,,, diese Risiko will unsere Regierung nicht eingehen......