Der ehemalige Winzer ist heute mit großer Hingabe als Hobby-Kutscher und Hufeisenschweißer tätig. Mit seiner von zwei Pferden gezogenen Kutsche bringt Norb Schumacher Besuchern die malerische Landschaft des Ostens näher. Seine Touren führen durch charmante Ortschaften und die sanft ansteigenden Weinberge, von denen aus sich atemberaubende Ausblicke auf das Moseltal eröffnen.
Die Liebe zu Pferden: eine Familientradition

Schon als kleiner Junge war Norb von Tieren umgeben. Auf dem elterlichen Bauernhof wuchs er mit ihnen auf und entwickelte früh eine tiefe Zuneigung. Seine Liebe zu Pferden erwachte bereits im Alter von zwölf Jahren, als er zusammen mit seinem Bruder das erste eigene Pferd von ihrem Taschengeld kaufte. Seit 1993 widmet er sich dem Fahrsport und der Zucht seiner geliebten Haflinger. Heute leben auf seinem Hof acht dieser gutmütigen Pferde und zwei Mini-Shetlandponys.
Für Norb sind die robusten Haflinger die idealen Begleiter. Er schätzt nicht nur ihr unverwechselbares Aussehen – das fuchsfarbene Fell mit der blonden Mähne und dem Schweif –, sondern vor allem ihren ausgeglichenen Charakter. „Sie gelten als perfekte Familienpferde, die für Jung und Alt gleichermaßen geeignet sind und vielseitig eingesetzt werden können, sei es beim Reiten, Kutsche fahren oder Voltigieren.“
Die enge Verbundenheit mit den Tieren prägt seinen Alltag auch im Ruhestand. Seine morgendliche Routine beginnt damit, die Pferde gemeinsam mit seiner Frau Léontine auf die Weide zu bringen und die Ställe zu säubern, bevor er sich seiner Arbeit in den Weinbergen hingibt. Jeden Abend, nachdem die Pferde in ihre Ställe zurückgekehrt sind, pflegt und füttert er sie. Anschließend trainiert er oft mit dem Gespann.
Weinberge vom Kutschbock aus erkunden
Was als Freizeitbeschäftigung zum Entspannen begann, hat sich schnell zu einer beliebten Attraktion für Familien gewandelt. „Immer mehr Leute fragten an, ob sie mitfahren dürften. Nun bin ich von Mai bis Oktober regelmäßig mit Touristen und Ortsbewohner unterwegs und im Dezember helfe ich dem ,Kleeschen‘ dabei, die Kinder im Dorf zu besuchen“, erzählt Norb.

Eine seiner beliebtesten Touren ist die Rundfahrt, die durch das Kuebendällchen und hinauf zum Felsberg führt. Die Route schlängelt sich an den Natur- und Kulturlandschaften von Remerschen vorbei und führt anschließend zurück zum Ausgangspunkt in Wintringen. Dabei erleben die Gäste die Pracht der Moselgegend und bekommen einen Einblick in die Arbeit der Winzer. Die meisten genießen die ruhige Fahrt bei einem Glas Crémant oder Wein, das sie auf Wunsch in der Kutsche serviert bekommen. „Die Fahrt bietet nicht nur ein Naturerlebnis, sondern auch einen spannenden Kontrast zwischen der Landschaft und der modernen Architektur von François Valentiny, die sich im unverwechselbaren Gebäude seiner Stiftung widerspiegelt.“

Eine besonders schöne Aufgabe ist für Norb die Begleitung von Brautpaaren. „Die Idee entstand eher zufällig, als ein Schulfreund mich fragte, ob ich seine Tochter zu ihrer Hochzeit fahren würde.“ Seitdem hat er viele Paare an ihrem großen Tag begleitet und ihnen mit der Kutsche eine unvergessliche Fahrt ins Glück geschenkt. Denn gerade bei solchen festlichen Anlässen legt der Kutscher großen Wert auf jedes Detail: „Alles muss glänzen, von den Pferden über die Kutsche bis zum Leder.“
Kunstvolles Upcycling: Wenn aus Hufeisen Skulpturen werden
Ein weiteres Hobby von Norb ist das Upcycling von gebrauchten Hufeisen zu einzigartigen Deko-Objekten für Haus und Garten. Was einst mit einem einfachen Wunsch seiner Frau nach einem Hufeisenstab für ihre Blumen begann, entwickelte sich zu einer wahren Leidenschaft für das Schweißen. Die ersten Anfragen ließen nicht lange auf sich warten, denn „die Leute sahen meine Kreationen in meinem Vorgarten und wollten ähnliche Werke haben“, so Norb. Die Hufeisen, die er verwendet, stammen alle von seinen eigenen Pferden. Aus ihnen kreiert er die verschiedensten Motive wie Katzen, Schmetterlinge und Elefanten, aber auch Blumen und individuelle Namen, die im Hof erworben werden können.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können