29. Oktober 2025 - 21.18 Uhr
Akt.: 29. Oktober 2025 - 21.20 Uhr
JamaikaHurrikan „Melissa“ verursacht beispielloses Ausmaß an Zerstörung
Der Wirbelsturm habe zu einer „gewaltigen und beispiellosen Zerstörung der Infrastruktur, von Eigentum, Straßen und Netzverbindungen“ geführt, sagte der UN-Koordinator in Jamaika, Dennis Zulu, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Überall im Land seien Menschen in Notunterkünften untergebracht. Ersten Einschätzungen zufolge sei das Land „in einem noch nie dagewesenen Ausmaß verwüstet worden“, sagte Zulu.
Hurrikan „Melissa“ war am Dienstag als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 in Jamaika auf Land getroffen. Anschließend zog der Wirbelsturm nach Kuba weiter, wo er nach den Worten von Präsident Miguel Díaz-Canel „beträchtliche Schäden“ anrichtete. In Haiti meldeten die Behörden mindestens 20 Tote durch Überschwemmungen infolge des Wirbelsturms.
Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness hat den Karibikstaat zum „Katastrophengebiet“ erklärt. „Ganz Jamaika hat die Wucht von Melissa zu spüren bekommen“, sagte der Minister für lokale Entwicklung, Desmond McKenzie. Die Behörden warnten die Menschen, in den Notunterkünften zu bleiben. Der Sturm der höchsten Kategorie 5 war nach Angaben des US-Hurrikanwarnzentrums NHC vom Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 km/h auf Land getroffen, der Hurrikan war der schlimmste, der jemals Jamaika heimgesucht hat.
Das Ausmaß der Schäden war zunächst unklar. Ein Großteil Jamaikas war ohne Strom, die Kommunikationsnetze waren stark gestört. Regierungsminister McKenzie sagte, mehrere Krankenhäuser seien beschädigt worden, darunter auch im schwer getroffenen Bezirk Saint Elizabeth, der „unter Wasser“ stehe. „Nach dem, was wir gesehen haben, sind die Schäden in Saint Elizabeth erheblich“, sagte er.
„Melissa“ traf Jamaika mit Windgeschwindigkeiten, die stärker waren als die der meisten heftigen Stürme der jüngeren Vergangenheit – darunter „Katrina“ aus dem Jahr 2005, der die US-Stadt New Orleans verwüstet hatte. „Melissa“ brauchte mehrere Stunden, um Jamaika zu überqueren. Dabei schwächte sich der Sturm ab, er wurde später zu einem Sturm der Kategorie 3 heruntergestuft.
20 Todesopfer in Haiti
Durch die vom Hurrikan verursachten Überschwemmungen in Haiti sind nach jüngsten Angaben der örtlichen Behörden mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zehn Kinder, teilte der Zivilschutz am Mittwoch mit. Zehn weitere Menschen würden vermisst. In der Küstenstadt Petit-Goave im Süden Haitis war ein Fluss über die Ufer getreten und hatte mehrere Menschen fortgerissen.
Am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) hat der Hurrikan den Inselstaat Kuba erreicht. Obwohl „Melissa“ sich zu einem Hurrikan der Kategorie 3 abgeschwächt habe, treffe er die Provinz Santiago de Cuba mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 km/h, erklärte das US-Hurrikanzentrum NHC.
Die kubanischen Behörden teilten mit, rund 735.000 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden – vor allem in den Provinzen Santiago de Cuba, Holguín und Guantánamo. Die staatliche Zeitung Granma berichtete von einem über die Ufer getretenen Fluss und einem Erdrutsch in der Stadt El Cobre in der Provinz Santiago de Cuba.
Fünfter Tropensturm der Kategorie 5
„Melissa“ ist der bisher stärkste Tropensturm des Jahres 2025, wie eine Analyse von Wetterdaten der Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) durch die Nachrichtenagentur AFP ergab. Der Hurrikan ist der fünfte tropische Sturm der Kategorie 5 in diesem Jahr. Zuvor war Taifun „Ragasa“, der im September Ostasien heimgesucht hatte, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 267 km/h der stärkste.
„Melissa“ ist bereits der 13. benannte Sturm der vom frühen Juni bis zum späten November anhaltenden Hurrikan-Saison im Atlantik.
Die menschengemachte Erderwärmung führt nach Erkenntnissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu häufigeren und heftigeren Extremwetterereignissen wie Stürmen. (AFP)
De Maart
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