In der Wohnung des Amokschützen von Graz hat die Polizei nach eigenen Angaben außer einem Abschiedsbrief auch eine „nicht funktionsfähige Rohrbombe“ gefunden. Das teilte die österreichische Polizei am Mittwochmorgen im Onlinedienst X. mit. In dem kurzen Post bestätigte sie überdies Angaben vom Dienstagabend, dass der 21-jährige Täter einen Abschiedsbrief hinterließ.
Laut österreichischer Nachrichtenagentur APA fanden die Ermittler das Schreiben in analoger und digitaler Form. Der dem Innenministerium in Wien zugeordnete Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sagte dem ORF, dass der Brief allerdings keinen Hinweis auf das Motiv des Schützen gebe.
Zehn Tote, elf Verletzte
Der 21-jährige frühere Schüler des Gymnasiums hatte am Dienstagvormittag in der Schule in der zweitgrößten österreichischen Stadt zehn Menschen getötet und elf weitere verletzt und anschließend Suizid begangen. Medien hatten spekuliert, dass der Täter in seiner Schulzeit gemobbt worden sei. Er war laut Landespolizeidirektor Gerald Ortner ein Österreicher aus der Region Graz, der bei dem Angriff zwei Schusswaffen einsetzte, die er legal besaß: ein Gewehr und eine Kurzwaffe.
Österreich gedenkt der Opfer der Gewalttat am Mittwoch um 10 Uhr mit einer Schweigeminute. Die Regierung in Wien hat eine dreitägige Trauerzeit ausgerufen.
Nach der Tat steht auch die Suche nach dem Motiv des 21-jährigen Österreichers im Fokus. Offen ist auch die genaue Identität der Opfer. Die Polizei hat bisher nur sieben weibliche und drei männliche Opfer bestätigt. Unter ihnen soll auch ein Lehrer sein.
Ein Abschiedsbrief des 21-Jährigen geht nach Darstellung der Polizei nicht auf etwaige Gründe für seinen Amoklauf ein. Allerdings gewinnt auch in den Augen von Experten die These, dass jahrelanges Mobbing zu Rachegelüsten geführt hat, an Plausibilität.
De Maart
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