KlangweltenNicht am Ende: Explosions In The Sky

Klangwelten / Nicht am Ende: Explosions In The Sky
Explosions In The Sky haben mit „End“ ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt Foto: Nick Simonite

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Meist bereitet es niemandem großen Spaß, über ein Ende zu sinnieren oder sich mit einem Ende auseinanderzusetzen. Es sei denn, es ist ein Ende des „Schreckens“, ergo von etwas Unliebsamem. Das wäre die Ausnahme. Doch darum geht es nicht auf „End“, dem ersten Album der texanischen Instrumental-Postrocker Explosions In The Sky in sieben Jahren.

Wertung: 8 Punkte
Wertung: 8 Punkte  

Die Band erklärt die Idee hinter dem Album nämlich so: „Unser Ausgangspunkt war das Konzept eines Endes – der Tod oder das Ende einer Freundschaft oder Beziehung. Jeder Song entstammt einer Geschichte oder einer Idee, die einer von uns hatte und die wir alle erweitert und zu einer eigenen Welt gemacht haben. Vielleicht liegt es in unserer Natur, aber wir hatten immer das Gefühl, dass der Albumtitel letztendlich für viel mehr Interpretationen offen ist – das Ende einer Sache oder einer Zeit kann ein Ende bedeuten, aber auch einen Anfang, und was nach dem Ende einer Sache passiert, könnte im Vergleich zu dem, was als Nächstes kommt, verblassen.“ Zugleich betont die Band, dass trotz des Titels die Geschichte der Band noch nicht zu Ende erzählt ist und es noch weitere Musik von ihr geben wird. Aktuell arbeitet sie an einem Soundtrack für eine TV-Serie, die 2024 erscheinen soll.

Doch richten wir den Blick auf „End“: Christopher Hrasky, Michael James, Mark T. Smithu und Munaf Rayani haben das Album mit John Congleton, der auch den Vorgänger „The Wilderness“ produziert hatte, aufgenommen. Den Songs wohnen viele cineastische Klänge inne, was bei (instrumentalem) Postrock meist per se der Fall ist. Hinzukommt hier, dass die Texaner in der Vergangenheit einige Soundtracks komponiert haben – etwa für Peter Bergs biografischen, harten, schonungslosen Kriegsfilm „Lone Survivor“ mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle. Das nützt Explosions In The Sky, um ihre instrumentalen Songs breiter zu fächern und größer zu arrangieren. Im direkten Vergleich zu ihren schottischen Kollegen von Mogwai setzen sie im 24. Jahr ihrer Karriere (in Urbesetzung!) verhältnismäßig selten auf Elektronisches. Beiden gemein ist die geschickte Balance aus laut und leise, die auf „End“ beispielsweise in „Peace Or Quiet“ zu erleben ist. Der Song bäumt sich langsam – wie ein Vulkan kurz vom Bersten – auf, um heftig zu explodieren und dann wieder abzuklingen. Zum erwähnten Cineastischen passt übrigens das Artwork des Albums, das ebenso von einem dystopischen Kinofilm stammen könnte.