5. November 2025 - 6.53 Uhr
Akt.: 5. November 2025 - 7.20 Uhr
Schengen-RaumNeues europäisches Einreise-/Ausreisesystem kostet Luxemburg 1,75 Millionen Euro
Um die Sicherheit an Europas Außengrenzen zu stärken, wurde das sogenannte Einreise-/Ausreisesystem (EES) konzipiert. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes IT-System, das Nicht-EU-Bürger registriert, die sich kurzfristig in einem europäischen Land aufhalten, und jedes Mal, wenn sie die Außengrenzen eines dieser Länder überschreiten. Ausgenommen sind Personen mit einem Pass aus Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz, wie auf der entsprechenden EU-Webseite angegeben ist. Das EES wurde am 12. Oktober 2025 in Betrieb genommen, die Datenerhebung erfolgt jedoch schrittweise bis zum 10. April 2026.
Die Gesamtkosten für die Umsetzung des EES belaufen sich für Luxemburg auf insgesamt 7 Millionen Euro – 4,5 Millionen für die Umsetzung des Projekts und 2,5 Millionen für den Einkauf von informatischem Material. Das teilte Innenminister Léon Gloden (CSV) in seinem Antwortschreiben auf eine parlamentarische Anfrage des Piratenabgeordneten Sven Clement mit. Die Kosten würden allerdings zu 75 Prozent von europäischen Fonds kofinanziert werden. Demnach musste Luxemburg insgesamt 1,75 Millionen selbst beisteuern, um das EES umzusetzen.
Derzeit verfüge Luxemburg über zehn EES-Kiosks am Luxairport, schreibt der Minister weiter. Speziell geschulte Assistenten vom Innenministerium und vom Flughafen stehen Reisenden im Extra-Schengen-Bereich zur Seite. Sie helfen beim Einreihen in die richtigen Warteschlangen und bei der Bedienung der Kiosks. Wer zusätzliche Hilfe benötigt, wird zu einer dafür vorgesehenen Warteschlange geleitet. Familien mit Kindern sollen, wenn möglich, priorisiert werden. Sollten dennoch Probleme auftreten, könne die Einreiseprozedur auch von Grenzbeamten am Schalter durchgeführt werden.
Um die Abläufe beim Grenzübergang zu beschleunigen, habe die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache, Frontex, zudem die App „Travel to Europe“ entwickelt, geht aus dem Schreiben hervor. So können Einreisende bereits vor dem Grenzübergang Passdaten und -foto hochladen. Fingerabdrücke müssten allerdings immer noch vor Ort genommen werden.
Die Nutzung der App sei für die betroffenen Staaten jedoch freiwillig. Derzeit werde die App lediglich von Schweden genutzt, das sie als Pilotprojekt eingeführt hat. Luxemburg habe sich in der ersten Phase seit dem Inkrafttreten des EES darauf konzentriert, die obligatorischen prozeduralen und technischen Neuerungen umzusetzen. „Die progressive Inbetriebnahme von sechs Monaten wird genutzt, um die Technik zu perfektionieren und den Impakt auf die Wartezeiten an der Grenze zu analysieren“, sagte Gloden. In diesem Rahmen werde auch die Nützlichkeit der App für Luxemburg geprüft.
De Maart

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