Den Anfang machte die Vinothek Drupi’s, die in ein größeres Ladenlokal in der Alzettestraße umzog. Unmittelbar neben dem Weingeschäft eröffnet demnächst ein Kleiderladen, daneben bietet seit einigen Tagen ein neuer Schnellimbiss Takeaway an. Genau gegenüber wird in den nächsten Monaten ein sogenannter Concept Store entstehen. Das sind Läden, die sich durch eine moderne Auffassung von erlebnisreichem Einkaufen und Kundenbindung auszeichnen und meist Waren anbieten, die es woanders nicht gibt.
Beim neuen Geschäft zwischen BIL und Veritas handelt es sich um das Sneaker-Geschäft, das momentan seine Turnschuhe im Pop-up-Store der Gemeinde anbietet. Das Konzept ist insofern für Esch einzigartig, weil es an diesem Standort in Zukunft nicht nur Sneakers zu kaufen gibt. Man wird sich auch tätowieren lassen können. Denn das Geschäft wird in zwei geteilt. „Adikt Ink“, das bereits Studios in der Hauptstadt, im Einkaufszentrum „ZolwerEck“ und im portugiesischen Porto betreibt, besetzt die andere Hälfte. Drei bis vier Künstler sollen hier in Zukunft arbeiten.
Der Mietvertrag wurde Anfang dieser Woche unterschrieben, sodass die Arbeiten im Geschäftslokal demnächst beginnen können. Anvisierter Eröffnungstermin ist Anfang Juni. Ab dann kann man sich in der Alzettestraße an ein und derselben Stelle personalisierte Sneakers kaufen und sich quasi gleichzeitig ein Tattoo stechen lassen.
Dëser Deeg hunn ech zoufälleg an enger Säitestrooss vun der Escher Foussgängerzon e neit Geschäft fonnt. An zwar e klenge Buttik, deen op Literatur, Accessoiren an Devotionalien fir Vaudou, Santeria, Hexerei an ähnlech Saachen spezialiséiert ass. Wetten, dass dee méi eng trei Clientèle fënnt a méi laang duerchhält wéi alleguer hir "Concept-Storen" zesummen?
Bravo mee Tattoo Studio sin de Genug an Esch An Deier Sneakers op daat Escher Bevölkerung glecklech mecht naja
Concept-Store, Pop-up-Store, erlebnisreiches Einkaufen, Kundenbindung. Wenn man solche Begriffe liest, weiss man, dass der Betrieb nach spätestens einem Jahr wieder verschwunden sein wird. Dabei ist die Idee weder schlecht noch neu. Concept-Stores gabs früher auch schon in der Alzettestrasse. Sie hiessen Monopol, Sternberg oder BonMarché. Der Unterschied zu heute: Damals wurden dort Waren angeboten, die jeder benötigte, und das in einem Sortiment, das wirklich allumfassend war. Also nicht bloss für einen doch recht speziellen Kundenkreis, der offenbar den Kauf von Turnschuhen jedesmal mit dem Stechen eines neuen Tattoos verbindet.