Die individuelle Betreuung der Hunde und Katzen beginnt bereits vor der Aufnahme mit einer Visite der Räumlichkeiten und dem Kennenlernen des neuen Feriengastes. „Die Tierbesitzer sollen wissen, wo und wie ihre Tiere in der Pension untergebracht sind und unser Angebot kennenlernen“, so Projektleiterin Carine Schreiber im Tageblatt-Gespräch. Berücksichtigt werden in Limpach alle Bedürfnisse der Tiere. Diplomierte Tierpfleger garantieren eine optimale Betreuung, sei es in Bezug auf die Spaziergänge, die Zubereitung eines speziellen Diätfutters oder die Verabreichung von Medikamenten. Sollten unerwartet medizinische Probleme zutage treten, so setzen sich die Pfleger mit dem behandelnden Tierarzt oder im Notfall mit einem diensthabenden Tierarzt in Verbindung.
Voraussetzungen für die Aufnahme eines Haustiers in die Pension sind die Gültigkeit der Pflichtimpfungen sowie ein soziales Verhalten des Tiers. Gehorsame und zahme Listenhunde können in der Pension ebenfalls betreut werden. „Die Tiere dürfen zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die rund 20 behinderten Arbeitnehmer sein“, verdeutlicht die Projektleiterin. Demnach kann in Einzelfällen einer Aufnahme widersprochen werden.
Langjährige Erfahrung
Arbeitsplätze rund um die Tierwelt haben bei der APEMH („Association des parents d’enfants mentalement handicapés“) Tradition. Die langjährigen Erfahrungen aus dem „Parc merveilleux“ in Bettemburg oder etwa dem Bauernhof in Bettingen/Mess waren unter anderem einer der Gründe für die Errichtung einer Tierpension.

Die Integration von Tieren in die Betreuung von Menschen mit verminderten kognitiven Fähigkeiten bringt viele Vorteile. „Die betreuten Arbeitskräfte haben einen natürlichen und ehrlichen Umgang mit Tieren. Ein emotionaler Austausch findet oftmals ohne große Worte statt, Tiere geben sehr viel zurück“, so Schreiber. Dies wirke sich positiv auf den Alltag aus. „Im Umgang mit Tieren kennen unsere Schützlinge keinen Stress, ihre beruflichen Tätigkeiten laufen oftmals ‚im Hier und Jetzt‘.“
In der Tierpension sind alle Arbeitsabläufe in Form von Piktogrammen dargestellt. Wichtigstes Kommunikationsmittel ist die sogenannte „Leichte Sprache“ – also eine Sprache in kurzen, einfachen Sätzen. „Arbeitsschritte wie etwa das Reinigen der Boxen, das Füttern der Tiere oder administrative Tätigkeiten werden individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter angepasst“, erklärt Carine Schreiber. Die Begleitung und Überwachung obliegt dem pädagogischen Team und den qualifizierten Tierpflegern. „Es ist nicht immer leicht für die Pädagogen – oberstes Ziel bleibt es aber immer, die Betroffenen in ihren Fähigkeiten zu fördern und ihnen das Gefühl zu geben, wertvoll zu sein“, so Schreiber.
Die Hürde des öffentlichen Transports

In naher Zukunft möchte die APEMH noch mehr Arbeitnehmer aufnehmen, insbesondere am Wochenende. Jedoch gibt es aktuell eine Hürde: Das Betriebsgelände in Limpach ist nicht an den regulären öffentlichen Transport angebunden. Die vom Ministerium finanzierten Transportmittel fahren nur von montags bis freitags. Derzeit sucht die APEMH zusammen mit den zuständigen Ämtern nach einer Lösung für den öffentlichen Transport am Wochenende.
Die Hoka-Tierpension nimmt Haustiere sowohl stundenweise als auch über einen längeren Zeitraum auf. Weitere Informationen zum Angebot gibt es unter der Telefonnummer 26 59 82-1 oder per E-Mail unter [email protected].

De Maart
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