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UlflingenNaturverwaltung berichtet von gerissenem Schaf: Kehrt der Wolf zurück nach Luxemburg?

Ulflingen / Naturverwaltung berichtet von gerissenem Schaf: Kehrt der Wolf zurück nach Luxemburg?
In den letzten Jahren hat es mehrere Nachweise von der Anwesenheit eines Wolfes im Großherzogtum gegeben Foto: Soeren Stache/dpa

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Abermals wurde in Luxemburg ein gerissenes Tier aufgefunden. Die Spuren weisen auf die Rückkehr des Wolfes in Luxemburg hin – vollends bestätigen kann die Naturverwaltung die Anwesenheit eines Wolfes allerdings nicht.

Die Naturverwaltung berichtet am Dienstagabend von der möglichen Anwesenheit eines Wolfes auf Luxemburger Territorium. Auf einer Weide im Raum Ulflingen wurde ein totes Schaf aufgefunden, das „mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Raubtier gerissen worden war“. Experten der Naturverwaltung erstellten ein Rissgutachten und konnten einen Wolf als Urheber nicht ausschließen. Genetische Untersuchungen seien in diesem Fall nicht sonderlich vielversprechend gewesen, so die Behörde in ihrem Presseschreiben. Der Kadaver des Schafes habe nämlich zwei Tage im Regen gelegen und dessen genetische Kontamination durch Füchse sei „äußerst wahrscheinlich“.

Das Gelände wurde demnach von einem speziell auf Wolfsgeruch ausgebildeten Hund minutiös abgesucht. Letztlich signalisierte der Hund, dass er den Geruch eines Wolfes ausgemacht hatte. Der Vorfall wurde gemäß den Kriterien „vieler europäischer Länder“ der Kategorie C3 zugeordnet. Das bedeutet: Die Anwesenheit eines Wolfes konnte weder zu 100 Prozent bestätigt, noch ausgeschlossen werden – allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.

Der Halter des gerissenen Schafes wird vorschriftsgemäß zu 75 Prozent entschädigt, schreibt die Naturverwaltung.

Weitere Nachweise

Definition: Schalenwild

Der Begriff Schalenwild geht auf eine anatomische Besonderheit der Paarhufer zurück. Das Fußskelett dieser Wildtierarten ist mit Horn überzogen, das in der Jägersprache als „Schalen“ bezeichnet wird. Zum Schalenwild gehören unter anderem Rotwild, Rehwild, Muffelwild und Elchwild.

In den letzten Jahren gab es bereits mehrere Berichte über die Rückkehr des Wolfes in Luxemburg. Den ersten gesicherten Nachweis habe es 2017 im Raum Holzem-Garnich gegeben, 2018 dann einen bestätigten Hinweis in der Nähe von Fouhren. Einen weiteren Nachweis gab es drei Jahre später im Raum Niederanven und einen dritten im Januar 2022 im Raum Wintger. Zudem gab es 2018 einen bestätigten Hinweis in der Nähe von Fouhren. 

Die Naturverwaltung bittet die Bevölkerung, alle möglichen Hinweise auf die Anwesenheit eines Wolfes umgehend per E-Mail ([email protected]) zu melden.

Der Wolf ist in ganz Europa streng geschützt, erinnert die Naturverwaltung. Als Top-Prädator spiele er eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem und trage zur Reduzierung des überhöhten Schalenwildbestands bei.

Verhaltensregeln bei Kontakt

Wölfe sind in der Regel sehr scheu und meiden den direkten Kontakt zu Menschen. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind von daher sehr selten – aber nicht gänzlich unmöglich. Für gewöhnlich ziehen sich Wölfe aber zurück, sobald sie einen Menschen sehen. Es kann allerdings vorkommen, dass die Tiere neugierig sind und den Menschen vor ihrem Rückzug erst noch genauer mustern. In dem Fall gibt es einige Verhaltensregeln, die man beachten sollte.

Man soll nicht weglaufen, da das den Jagdinstinkt eines Wolfes auslösen könnte. Andererseits sollte man auch nicht auf den Wolf zugehen. Man sollte das Tier stets im Blick behalten und dabei Augenkontakt vermeiden. Die Naturverwaltung rät, den Wolf auf sich aufmerksam zu machen, indem man ihm zuruft und mit den Armen wedelt. Sollte der Wolf sich nicht zurückziehen, gilt es, einen angemessenen Abstand zu dem Tier aufrechtzuerhalten. Sollte sich der Wolf nähern, rät die Naturverwaltung, dem Tier weiter zuzurufen und es mit Steinen, Ästen oder dergleichen zu bewerfen. Die Tiere sollten keinesfalls mit Futter angelockt werden – auch nicht, um Fotos zu machen.

Miette
30. Dezember 2022 - 22.26

@dita.lu
Ich stimme ihnen zu?
Jedoch bin ich vor Wochen durch einige lux. Orte an der belgischen Grenze gefahren. Da wird auf Teufel komm raus gebaut, zu betoniert usw. Nicht sehr schön für Mensch, Pflanzen und Tiere. Mal abgesehen von den grausigen Bauklötzen, welche eine Beleidigung für das Auge sind.
Wenn ich nun die belgische Seite betrachte, da haben wir das Hohe Venn , da ist mehr Raum für Wolfsfamilien/Rudel.
Mit freundlichen Grüssen,
Miette

dita.lu
29. Dezember 2022 - 14.13

@ Miette
mir haten dat läscht Joer, kurz iwwert der belcher Grenz eng Koppel Wöllef déi am Fréijoer 2 Klenger kruten, dat heescht iwwert dat ganzt Joer waren së do, an am Hierscht woren déi Kleng richteg schéi jonk Wöllef gin
dono waren së nët méi an der Gégend
mir hun och hei am Èisleck genug Plaaz fiir ee Ruddel, just ee Ruddel ass nët ee Group Wöllef déi sëch iirgendwéi getraf hun, dat ass eng Famill, Pap a Mam mat hiire Kanner, mol geet deen Een oder Aanere fort vun deene Jonken, ët bläwen der awer och eng länger Zäit "Do Heem", an da, wann d'Koppel rëm Klenger krit, da gët ët op emol e Ruddel, awer ët ass just nëmmen eng Famill ..

Miette
28. Dezember 2022 - 22.36

Kann so sein, dass ein freilaufender Hund das Schaf getötet hat. Wenn nicht, so war ein Wolf zu Besuch und es muss nun auch keine Aufregung sich breit machen. Unser Ländchen bietet nicht genügend Fläche um Wolfsrudeln hier Heimat zu bieten.

Jemp
28. Dezember 2022 - 8.56

In den Dörfern um Ulflingen neigen viele Bewohner dazu, ihre Kampfhunde, vom Rottweiler über Pitbull bis zum Wolfshund, frei herumlaufen zu lassen. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn ihr eigener Hund ihre Schafe tot beissen würde. Eine Entschädigung dürfte es meiner Meinung nach in dieser Gegend nur geben, wenn zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass es ein Wolf war. Desweiteren würde es mich nicht wundern, wenn irgendwann einer dieser frei laufenden Hunde ein Kind schwer verletzen würde.