Der kleine Rafa Junior hüpfte auf der Tribüne auf und ab, seine Frau Xisca applaudierte beseelt – und auch Rafael Nadal selbst strahlte, obwohl er gerade ein Tennismatch verloren hatte. „Ich fühle mich sehr erfüllt, ich hatte eine sehr lange und erfolgreiche Karriere“, sagte der 38-Jährige: „Die Unterstützung und die Liebe, die mir aus aller Welt entgegengebracht werden, zeigen, dass ich Dinge richtig gemacht habe.“
Nadal, der in seiner großen Karriere stets von einem unbändigen Ehrgeiz angetrieben wurde, hatte beim viel diskutierten „Six Kings Slam“ in Saudi-Arabien noch einmal gekämpft. Er ließ sich nach begeisternden Punkten vom Publikum feiern und genoss sein letztes Duell mit seinem designierten Nachfolger Carlos Alcaraz in vollen Zügen – nach der 3:6, 3:6-Niederlage und dem Verpassen des Finals des Showevents erkannte er seine Unterlegenheit neidlos an.
„Es war nicht genug gegen ein Tier wie Carlos. Aber es war ein positives Match und ich bin glücklich“, sagte Nadal, um den sich dieser Tage nach seiner Rücktrittsankündigung alles in der Szene dreht. Beim On-Court-Interview, das normalerweise allein der Matchsieger gibt, kam Alcaraz kaum zu Wort. Der Wimbledon- und French-Open-Sieger war quasi Staffage – und völlig fein damit.
Jeder Tag wichtig, um besser zu werden
„Es war ein toller Moment, noch einmal den Platz mit ihm zu teilen“, sagte Alcaraz, der auch bei Nadals letztem großen Auftritt bei den Davis-Cup-Finals in Malaga im November an der Seite des 22-maligen Grand-Slam-Siegers stehen wird. „Jeder Tag ist wichtig, um besser und besser zu werden für das letzte Turnier meiner Tenniskarriere“, meinte Nadal: „Da werden wir gemeinsam für unser Land spielen und ich möchte bereit sein, dem Team auf gewisse Art zu helfen.“
„Jetzt gegen Novak zu spielen, ist eine nostalgische Angelegenheit“
Während Alcaraz nun im Wüstenstaat das Finale am Samstag gegen Jannik Sinner um die kolportierte Siegprämie von sechs Millionen US-Dollar bestreitet, kommt es zuvor noch einmal zu einem letzten Aufeinandertreffen im Match um Platz drei von Nadal mit seinem Dauerrivalen Novak Djokovic. Auch für Nadal, der auch künftig die Rolle als Botschafter des saudischen Tennisverbands ausfüllt, ist es ein besonderes Duell.
„Jetzt gegen Novak zu spielen, ist eine nostalgische Angelegenheit“, sagte der Mallorquiner: „Wir haben uns schon oft gegenübergestanden, deshalb wird es viel Spaß machen, in diesem Match noch einmal gegeneinander zu spielen.“ Djokovic schied in seinem Halbfinale mit 2:6, 7:6 (7:0), 4:6 gegen die Nummer eins der Welt Jannik Sinner aus.
De Maart
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