Sonntag19. Oktober 2025

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EuropaNach sieben Senkungen: Europäische Zentralbank lässt Leitzinsen unverändert

Europa / Nach sieben Senkungen: Europäische Zentralbank lässt Leitzinsen unverändert
Mit der Inflation unter Kontrolle kann die EZB eine abwartende Haltung einnehmen  Foto: AFP/Daniel Roland

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Die Europäische Zentralbank hat geldpolitisch angesichts der großen Unsicherheit wegen des Zollstreits mit den USA eine abwartende Haltung in ihrer Sitzung am Donnerstag eingenommen.

Wie erwartet ließ die Notenbank die Leitzinsen unverändert. Zudem gab sie keine Hinweise auf ihr weiteres Vorgehen. „Je schneller diese Handelsunsicherheit beseitigt wird, desto weniger Unsicherheit werden wir zu bewältigen haben“, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde. Vorerst heiße es aber „beobachten und abwarten“.

Die Euro-Notenbank hatte zuvor siebenmal in Folge die Leitzinsen gesenkt. Der zentrale Leitzins, der auch für Sparer wichtige Einlagenzins, liegt derzeit bei 2,0 Prozent. Beobachter waren auch angesichts der derzeit noch laufenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA im Zollstreit von einer Zinspause ausgegangen. 

Die Inflation sei mittlerweile auf das angestrebte Niveau von zwei Prozent zurückgegangen, erklärte die Bank zu ihrer Entscheidung. Auch entsprächen aktuelle Daten „weitgehend der bisherigen Einschätzung des EZB-Rats zu den Inflationsaussichten“. Der Preisdruck lasse weiter nach und die Löhne stiegen langsamer.

Der Euro hat an Wert gewonnen

„Zugleich ist das Umfeld nach wie vor außergewöhnlich unsicher, vor allem aufgrund von Handelskonflikten“, erklärte die EZB weiter. US-Präsident Donald Trump sorgt mit seinen Zolldrohungen für große Unsicherheit. Ein eskalierender Zollstreit mit hohen US-Aufschlägen auf EU-Lieferungen sowie Gegenmaßnahmen aus Brüssel könnte die Wirtschaft erschüttern und die Preise wieder stärker steigen lassen.

In diesem Zusammenhang habe die EZB auch den Wert des Dollar im Blick. „Wir beobachten tatsächlich den Wechselkurs, da dieser für unsere Inflationsprognosen wichtig ist“, sagte Lagarde. Seit März hat der Euro gegenüber dem Dollar deutlich an Wert gewonnen, was auf Trumps Handelskrieg zurückzuführen ist.

Wegen der Folgen der Coronapandemie und dann 2022 des russischen Angriffs auf die Ukraine war die Inflation massiv angestiegen, worauf die EZB mit starken Zinserhöhungen reagiert hatte. Im Juni 2024 läutete sie dann die Zinswende ein und senkte mit Abklingen der Inflation auch die Zinsen wieder.

Der ING-Analyst Carsten Brzeski sieht die EZB nun in einer komfortablen Lage: „Mit einem Einlagensatz von zwei Prozent, einer Gesamtinflation von zwei Prozent und einem Inflationsausblick, der das alte Motto ‚unter, aber nahe zwei Prozent‘ erfüllt,“ könne sie tatsächlich einfach abwarten, „ob sich die Inflation so verhält wie prognostiziert“. (AFP)

Reinertz Barriera Manfred
26. Juli 2025 - 21.20

Die Tante sollte die Leitzinsen wieder mal kräftig senken und die Wirtschaft so ankurbeln in der EU...und dann soll sie endlich in Pension gehen!