Die Wetterstationen von Météo Boulaide in Baschleiden und am Hareler Poteau lieferten übereinstimmend das Bild eines überdurchschnittlich warmen und zeitweise auch nassen Monats. An der Station in Baschelt wurde eine Monatsdurchschnittstemperatur von 18,2 °C gemessen – das sind +1,79 °C gegenüber der internen Referenzperiode 2012-2022. Insgesamt wurden dort 14 Sommertage (Tageshöchsttemperatur ≥ 25 °C) und 4 Hitzetage (≥ 30 °C) verzeichnet. Der höchste Wert wurde am 22. Juni mit 32,2 °C erreicht.
Zweitnassester Juni seit 2012
Auch in puncto Niederschlag war der Juni bemerkenswert: Mit 87 l/m² wurde der zweitnasseste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2012 registriert – nur 2020 war mit 96,7 l/m² noch nasser. Allerdings fiel der Regen unregelmäßig verteilt – meist in Form kräftiger Schauer oder Gewitter. Der trockenste Zeitraum erstreckte sich vom 15. bis 26. Juni, während am 26. Juni allein 17,4 l/m² fielen.
Die neue Station am Hareler Poteau, die weitestgehend nach WMO-Richtlinien misst, verzeichnete eine Durchschnittstemperatur von 17,5 °C (+1,09 °C). Dort wurden elf Sommertage und ein Hitzetag gezählt. Der Monat brachte 82,2 l/m² Regen – ebenfalls überdurchschnittlich. Die Sonnenscheindauer lag bei 225 Stunden, der sonnigste Tag war der 24. Juni mit 13,3 Stunden.
Auch die Wetterstation des staatlichen Wetterdienstes am Findel meldete Abweichungen: Im Schnitt war der Juni dort 2,2 °C wärmer als normal (Durchschnitt 18,9 °C), mit einem Maximum von 32,5 °C am 22. Juni. Die Sonnenscheindauer lag bei 280,3 Stunden, deutlich über dem langjährigen Mittel von 241,2 Stunden. Im Gegensatz zu den Météo-Boulaide-Stationen beziehen sich die Vergleichswerte dieser Station auf den offiziellen langjährigen Schnitt von 1991 bis 2020.
Juli 2025: Sommerwetter mit Unsicherheiten
In den kommenden Tagen kehrt der Sommer zurück. Seit gestern sind wir wieder bei Tageshöchsttemperaturen von bis zu 26 Grad. Heute schaffen wir es besonders nahe der Hauptstadt sowie auch entlang der Mosel auf 26°C, am Samstag werden es voraussichtlich bis zu 27°C. Für den Sonntag gibt es noch kleinere Ungereimtheiten zwischen den Modellen: Insgesamt werden es 24 bis 28°C, teils werden aber auch 30°C nicht ausgeschlossen.
Der Grund für die Unsicherheiten ist schnell gefunden: Warme Luft wird durch ein Tief bei der Iberischen Halbinsel und ein weiteres über dem Atlantik nach Mitteleuropa gelenkt. Allerdings sorgt ein sogenanntes Höhentief, das ursprünglich Richtung Russland unterwegs war, nun aber rückläufig ist, für „Komplikationen“. Es verhindert, dass die heiße Luft ungehindert bis nach Luxemburg gelangt. Laut dem amerikanischen Modell (GFS) könnte sich das Höhentief Anfang nächster Woche in Richtung Ostsee/Südskandinavien bewegen – mit dem Ergebnis, dass sich die Hitze auch in Luxemburg mit 30 °C und mehr entfalten kann. Das europäische Modell (ECMWF) zeigt hingegen, dass das Tief in unserer Nähe bleibt – zusätzlich könnte sich laut dieser Lösung ein weiteres Tief vom Atlantik her einmischen, was insgesamt zu einer „Blockade“ führt, die die Zufuhr der wärmsten Luftmassen unterdrückt.
Unabhängig vom Verlauf dieser Entwicklung wird es in unseren Regionen sommerlich warm bleiben und werden – wie hoch die Werte steigen, muss aufgrund der gegebenen Umstände abgewartet werden.
De Maart
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