Donnerstag6. November 2025

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MertertNach Schleusen-Unfall: Erstes Frachtschiff konnte den Hafen verlassen

Mertert / Nach Schleusen-Unfall: Erstes Frachtschiff konnte den Hafen verlassen
Lex Delles und Yuriko Backes machten sich am Dienstagnachmittag ein Bild von der aktuellen Lage in Mertert Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Schleusen-Unfall in Müden (D) hat den Schiffsverkehr auf der Mosel vorübergehend lahmgelegt. Eine provisorische Notschleuse soll den Schiffsstau nicht nur in Deutschland, sondern auch in Luxemburg entlasten. Am Dienstagnachmittag gaben Yuriko Backes und Lex Delles einen Einblick in die aktuelle Lage am Hafen in Mertert.

Gute Nachrichten aus der Moselregion: Schon acht Tage nach dem Schleusen-Unfall konnten die ersten Frachter erfolgreich in Richtung Rhein geschleust werden. In Müden (D), wo vergangene Woche das untere Schleusentor gerammt und zerstört worden war, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn provisorische Behelfsschleusen eingerichtet. Die Notschleusungen laufen derzeit rund um die Uhr, während in Trier weiterhin an einem Ersatztor gearbeitet wird.

Bis sich die Lage wieder normalisiert hat, wird es allerdings noch etwas dauern. Am Dienstagnachmittag statteten Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) und Wirtschaftsminister Lex Delles (DP) dem Hafen in Mertert einen Besuch ab, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Am Dienstagmorgen befanden sich noch sieben Güterschiffe im Merterter Hafen. Eins davon hat sich inzwischen auf den Weg nach Deutschland gemacht.

Auch in Deutschland geht es langsam wieder voran. Von den gut 70 Schiffen, die auf der Mosel feststeckten, konnten bisher neun geschleust werden, sagte Backes. Am Donnerstag soll sie mit dem deutschen Verkehrsminister Volker Wissing telefonieren. Backes erhofft sich, dass die Schleusen sowohl in Deutschland als auch in Luxemburg künftig mit einer zweiten großen Kammer ausgestattet werden. Dann würden Alternativen bestehen, falls es wieder zu einem solchen Unfall kommt. Auch eine europäische Co-Finanzierung möchte sie im Gespräch ansprechen. „Es kostet natürlich, die zweite Kammer einer Schleuse zu finanzieren, aber das Geld ist gut investiert, wenn man die Konsequenzen eines solchen Unfalls sieht“, sagt sie.

Keine Erdöl-Engpässe 

Lex Delles möchte Zweifel hinsichtlich möglicher Engpässe bei der nationalen Erdölversorgung aus dem Weg räumen, wie er im Laufe der Pressekonferenz mehrmals betont. Rund 20 Prozent der Erdölprodukte liegen im Hafen von Mertert. „Die Lager sind voll“, versichert Delles. An anderen Stellen im Land gebe es zudem weitere Lagermöglichkeiten, die nicht via Schiffstransport gefüllt werden. Hier kommen vor allem Lkws und vereinzelt Züge zum Einsatz. Was die Schrottlieferung angeht, sehe die Lage zurzeit „auch nicht dramatisch“ aus. Beim Sand, der vor allem viel in der Baubranche verwendet wird, bestehen andere Liefermöglichkeiten ins Großherzogtum. Diese sind allerdings mit höheren Kosten verbunden, da der Schiffstransport am besten dafür geeignet ist, große Mengen zu transportieren, so Delles.

Die Ministerien sind zurzeit mit drei Unternehmen in Kontakt, die Anträge auf Kurzarbeit gestellt haben. Hierbei handelt es sich um den Hafen in Mertert sowie zwei Transportunternehmen. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation sei es auch möglich, die Anträge innerhalb des laufenden Monats zu stellen. Bis März – dann soll ein neues Tor in Müden montiert sein – wird der Schleusen-Unfall voraussichtlich Auswirkungen haben.

27 Besatzungsmitglieder blockiert

Die Auswirkungen des Unfalls wurden kürzlich auch in einer parlamentarischen Anfrage thematisiert. Mars Di Bartolomeo (LSAP) wollte wissen, wie viele Passagiere in Luxemburg zurzeit auf den Schiffen blockiert sind, ob die Gemeinden und das CGDIS ihnen Hilfe leisten, und welche Entschädigungen die vom Unfall betroffenen Schiffsleute erwarten können. 27 Besatzungsmitglieder befinden sich zurzeit auf der luxemburgischen Mosel, schreibt Innenminister Léon Gloden (CSV) in seiner Antwort. Diese würden „über alle Mittel verfügen“, um sich selbst zu versorgen. Außerdem hätten sie die Möglichkeit, ans Ufer zu gelangen. Passagiere von Ausflugsschiffen seien zurzeit nicht auf der Mosel blockiert.

Das Innenministerium sei nicht über mögliche Hilfeleistungen von den Gemeinden entlang der luxemburgischen Mosel informiert. Auch das CGDIS wurde nicht gerufen, um den festsitzenden Passagieren zu helfen. Zu den Schadenersatzforderungen machte der Innenminister keine Angaben. Da sich der Unfall in Deutschland ereignet hat, ist die deutsche Gerichtsbarkeit für die Analyse der Ursachen zuständig. Entschädigungsansprüche sollten daher auf den Ergebnissen der Untersuchung basieren, so Gloden.

goelff jean-pierre
18. Dezember 2024 - 15.07

Hätte,hätte,Fahrradkette,nach einem Unfall ist man eben ein bisschen klüger und es ist nie zu spät zum Verbessern!Ob der Olaf aber noch genug Moneten in der Kasse hat...?