Donnerstag16. Oktober 2025

Demaart De Maart

LuxemburgNach Jahren des rasanten Wachstums – Zahl und Anteil der verkauften Elektroautos stockt weiter

Luxemburg / Nach Jahren des rasanten Wachstums – Zahl und Anteil der verkauften Elektroautos stockt weiter
Unsicherheiten, hohe Preise sowie ein unpassendes Angebot und schwierige Rahmenbedingungen bremsen die Elektromobilität in Luxemburg Foto: Editpress/Alain Rischard

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Lage auf dem Luxemburger Automobilmarkt hat sich gedreht: Nach Jahren des kontinuierlichen starken Wachstums bei Elektrofahrzeugen zeigen sich deutliche Ermüdungserscheinungen. In den Monaten Juli bis September 2025 hat sich der Trend, der zu Jahresbeginn begonnen hat, weiter fortgesetzt. Autos mit Hybridantrieb setzen ihren Siegeszug derweil fort und stehen an der Spitze bei den Neuzulassungen.

Trotz der stetig wachsenden Bevölkerung Luxemburgs bricht die Anzahl der verkauften Autos bereits seit langem keine neuen Rekorde mehr. Im dritten Quartal 2025 wurden insgesamt 11.232 neue Pkw-Zulassungen gemessen. Das sind leicht mehr als im Vorjahreszeitraum, aber weniger als in den drei Monaten zuvor. In den ersten neun Monaten beläuft sich die Zahl der Neuzulassungen damit auf 36.494 Autos – das sind rund 6.500 weniger als im Rekordjahr 2019.

Seit 1999 wurden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Pkws verkauft, seit 2016 über 50.000. Ein Höchststand von über 55.000 Neuzulassungen wurde im Jahr 2019 erreicht. Seitdem verharrten die Verkaufszahlen jedes Jahr unter der Marke von 50.000. Letztes Jahr, 2024, waren es gerade mal 46.635. Als Grund für diese Stagnation galt erst die Corona-Krise, dann kamen Lieferkettenprobleme hinzu und danach hohe Energie- und Rohstoffpreise. Doch auch nach den Krisenjahren hat der Markt keine Aufholjagd hingelegt.

Unabhängig von der allgemeinen Entwicklung der Verkaufszahlen ist in den Monaten Juli bis September 2025, im Gegensatz zu den Jahren zuvor, die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos zurückgegangen. Nur noch 2.837 wurden gezählt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch deutlich höhere 3.241 Neuzulassungen. Auch im zweiten Quartal 2025 waren bereits weniger als 3.000 Neuzulassungen von E-Autos gezählt worden. In den Quartalen vorher waren es jeweils mehr als 3.000.

Nachdem März 2025 noch ein Rekord gebrochen wurde – erstmals wurden in einem Monat mehr als 1.400 E-Autos neu angemeldet –, lagen die Verkaufszahlen nun im zweiten und dritten Quartal im Schnitt jeden Monat bei unter 1.000. Im August war die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos sogar auf 715 eingebrochen. Um einen Monat zu finden, in dem weniger E-Autos verkauft wurden, muss man bis Januar 2023 zurückblicken.

Rückläufig war dabei nicht nur die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos, sondern auch ihr Anteil an den verkauften Fahrzeugen: Während dieser im dritten Quartal 2024 noch bei 30 Prozent lag, waren es in den letzten drei Monaten nur noch 25,3 Prozent. Zu den Monaten April bis Juni 2025 ist es aber bereits eine Verbesserung. Da war ihr Anteil auf 22,4 Prozent eingebrochen.

Ganz leicht erholt haben sich die Verkaufszahlen von Tesla: Während sie im zweiten Quartal 2025 auf einen Tiefstand von 197 Neuzulassungen eingebrochen waren, sind die Zahlen in den letzten drei Monaten (224 Neuzulassungen) wieder leicht gestiegen. Von ihrem Höchststand im ersten Quartal 2024 (522 Neuzulassungen) bleiben sie aber noch weit entfernt.

Für das aktuelle Angebot ist der Markt gesättigt

Experten erklären sich die aktuelle Entwicklung in Sachen Elektroautos mit einem zunehmend gesättigten Markt für das aktuell verfügbare Angebot. So seien die Preise, etwa für Familienautos, immer noch relativ hoch und die Reichweite mit einer Tankladung immer noch begrenzt. Zudem verfügen viele Haushalte über keine eigene Solaranlage oder wohnen in Apartments ohne Lademöglichkeiten. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen auch die wachsenden Ungewissheiten, was zulegende Strompreise und die künftige Ausrichtung der Politik angeht.

Der Abschwung bei den Verkäufen von E-Autos bleibt in den letzten drei Monaten so stark, dass ihr Anteil an den Verkäufen das zweite Quartal in Folge wieder hinter den Benzinern (26,2 Prozent) lag. Im Laufe des vergangenen Jahres hatten die Neuzulassungen von E-Autos erstmals die Benziner überholt.

Weiter spürbar gefallen ist im dritten Quartal erneut der Anteil der Diesel-Fahrzeuge an den Neuzulassungen: Er liegt nun nur noch bei 9,3 Prozent. Im Vorjahr standen sie noch für 12,3 Prozent, 2020 noch deutlich höhere 36,8 Prozent.

Am beliebtesten bei den Verbrauchern sind, seit Mitte 2024, die Fahrzeuge mit hybriden Antriebsarten. Sie standen im dritten Quartal für stolze 39,1 Prozent der Neuzulassungen – deutlich höher als die 31 Prozent von vor einem Jahr.

Eine Flotte von 462.093 Autos

Über eine ähnliche Entwicklung hat die Nachrichtenagentur AFP zuletzt auch aus Deutschland berichtet. Auch hier hatten die Hybriden, mit 41,3 Prozent, im September den größten Anteil an den Neuzulassungen. 19,3 Prozent der Neuzulassungen entfielen auf E-Autos. Der Anteil der Benziner und Diesel-Pkws betrug zusammen 39,1 Prozent.

Diese Entwicklung spiegelt die Präferenzen der Verbraucher wider, die in der Hybridtechnologie offenbar den idealen Kompromiss zwischen Umweltverträglichkeit und Alltagstauglichkeit sehen. Der Anteil der Hybridfahrzeuge an der gesamten luxemburgischen Autoflotte ist inzwischen auf 14,9 Prozent angewachsen.

Den größten Anteil des Luxemburger Autofuhrparks von 462.093 Pkws bilden, mit 42,8 Prozent (oder 197.910 Fahrzeugen), weiterhin unangefochten die Benziner. Dieselfahrzeuge stehen für einen weiter leicht fallenden Anteil von 33,9 Prozent an der gesamten Automobilflotte. Der Anteil der Elektroautos an der gesamten Automobilflotte der Luxemburger liegt bei 8,3 Prozent.

670 Autos auf 1.000 Einwohner

Luxemburg zählt zu den Ländern Europas, in denen es pro 1.000 Einwohner die meisten Autos gibt: In der EU wurden 2024 im Schnitt 576 Autos auf 1.000 Einwohner gezählt. Mit 670 steht Luxemburg europaweit an zweiter Stelle, knapp hinter Italien mit 701, wie Zahlen von Eurostat zeigen. Dahinter folgen Finnland und Zypern. Am anderen Ende der Skala, in Lettland und Rumänien, sind es nur 424 und 444 auf 1.000 Einwohner. In Belgien wurden 513 Autos auf 1.000 Einwohner gezählt, in Deutschland 590.
In den Jahren vor 2021 stand Luxemburg lange an der Spitze der Tabelle. Im Jahr 2012 zählte das Großherzogtum 663 Autos pro 1.000 Einwohner. Im EU-Durchschnitt waren es damals nur 490. Die europäischen Zuwachsraten sind seitdem im Schnitt also deutlich höher als in Luxemburg. Im Jahr 2020 hatte das Großherzogtum einen Höchststand von 682 Autos pro 1.000 Einwohner verbucht.

Roger
14. Oktober 2025 - 18.26

Wivill vun deenen Autoen sinn Firmenautoen dei vun Frontalieren gefuer ginn Wei ass de Prozenzsatz vun E-Auto wann d Firmenautoen (amm algemengen) net mat gezielt ginn.

Reinertz Barriera Manfred
14. Oktober 2025 - 14.44

Jemp, genau richtig ihr Kommentar:Somit ist ein E-Auto vielleicht noch rentabel fuer jemanden, der eine Solaranlage hat und nebenbei noch einen Verbrenner besitzt, fuer laengere Strecken. Für alle anderen ist der Kauf eines E-Autos völlig unrentabel und wird noch unrentabler werden. Es beiben also nur potenzielle Kaeufer, die fuer einen kleinen oekologischen Beitrag viel Geld bezahlen koennen, aber die fahren sowieso mit dem Zug oder dem Bus.....vlleicht hört jemand auf sie in der Regierung oder in Brüssel...

canis-lupus
14. Oktober 2025 - 11.07

@ dëm Auteur
gudden Artikel, dee jo Alles sou ausseet, wéi ët tatsächlëch ass..

@ dëm Jemp
an esou ass ët, ëch hun een Diesel mat Cat, dee verbrauch nët vill knapp 5L op 100km a mëcht nët vill Knascht..

Pit
14. Oktober 2025 - 10.40

@ Jemp / Falsch---Ein E-Auto ist für niemand rentabel. Es ist nicht mehr und nicht weniger als purer Anschiss.

Jemp
14. Oktober 2025 - 9.53

Dass die Verkaufszahlen von Elektroautos zurueckgehen ist kein Wunder.

1. Die CSV-DP-Regierung hat die Subvention beim Neukauf gekuerzt.
2. Der Strompreis fuer das Laden an oeffentlichen Ladestationen wurde massiv erhoeht.
3. Der Strompreis fuer private Haushalte wurde erhoeht, aber er wurde fuer Verbraeuche ueber 3kwh (E-Autos, Waermepumpen) noch viel drastischer erhoeht als fuer normalen Haushaltsstrom.
4. Ab Januar 2026 wird sich der Strompreis schlagartig noch weiter erhoehen.
5. Die Reichweite der E-Autos hat sich nicht wesentlich erhoeht, im Gegensatz zu dem, was von der Politik behauptet wurde.
6. Die E-Autos sind nicht billiger geworden, im Gegensatz zu dem, was von der Politik behauptet wurde.
7. Es gibt immer noch keine serioese Recyclingmoeglichkeiten fuer Batterien, im Gegensatz zu dem, was von der Politik behauptet wurde.
8. Die Garagen haben immer noch fast gar kein Personal, das elektrische Probleme bei E-Autos reparieren kann, so dass es bei einer Panne mehrere Monate dauern kann, bis man sein E-Auto zurueckbekommt.
9. Viele E-Autos sind definitiv haesslich... usw.

Somit ist ein E-Auto vielleicht noch rentabel fuer jemanden, der eine Solaranlage hat und nebenbei noch einen Verbrenner besitzt, fuer laengere Strecken. Fuer alle anderen ist der Kauf eines E-Autos voellig unrentabel und wird noch unrentabler werden. Es beiben also nur potentielle Kaeufer, die fuer einen kleinen oekologischen Beitrag viel Geld bezahlen koennen, aber die fahren sowieso mit dem Zug oder dem Bus.