Das vergangene Wochenende war nicht nur hochsommerlich warm, sondern zeitweise auch recht turbulent. Wie bereits im Vorfeld angedeutet, gesellten sich zu den ohnehin schon hohen Temperaturen noch sehr feuchte Luftmassen vom Atlantik. Es wurde drückend schwül – ein klassisches Setup für kräftige Gewitter.
So wurden am Freitag beispielsweise an der ASTA-Station in Wormeldingen 33,8°C gemessen. Am Samstag folgten erste, örtlich kräftige Gewitter, die aber längst nicht alle Regionen trafen. Im Raum Esch-Alzette wurden Hagelkörner mit bis zu 2 cm Durchmesser gemeldet. Nach Abzug der Zellen konnte sich die Sonne erneut durchsetzen, was die Luftfeuchtigkeit weiter steigen ließ. Die von diesen einzelnen Gewittern verbrauchte Energie konnte so im Anschluss wieder ein Stück weit wiederhergestellt werden. In der Nacht folgte schließlich eine zweite Phase mit einem ausgedehnten Gewittersystem, das große Teile des Landes erfasste – mit teils heftigem Starkregen und Sturmböen. Der Hagel ließ sich nur noch vereinzelt blicken.
Während sich der Wind hauptsächlich auf die südwestlichen bis mittleren Teile des Landes konzentrierte, regnete es im Süden und Südosten am meisten. Einzelne Ausnahmen gab es aber auch: An der Météo-Boulaide-Partnerstation auf dem Schulgelände des LTEtt in Ettelbrück fielen innerhalb einer Stunde über 34 l/m2 Regen – beinahe die Hälfte des klimatologischen Juni-Monatsmittels. Ähnlich hohe Mengen wurden auch andernorts verzeichnet, wenn auch über einen längeren Zeitraum verteilt. Am trockensten blieb es im Nordwesten.
Begleitet wurden die Gewitter von teils schweren Sturmböen: Während Wetterstationen bis zu 85 km/h registrierten, deuteten Radardaten auf punktuelle Böen zwischen 100 und 110 km/h hin. Umgestürzte, dicke Bäume und beschädigte Dächer untermauern dies.
Sommerhoch setzt sich durch
In dieser Woche bestimmt ein Hochdruckgebiet unser Wetter. Anfangs halten sich die Temperaturen noch im moderaten Bereich, doch das ändert sich bald: Ab Mittwoch wird die Strömung südlicher, womit deutlich wärmere Luftmassen Luxemburg erreichen.
Am Dienstag werden Höchstwerte zwischen 24 und 27°C erwartet, am Mittwoch sind lokal 28°C möglich. Der Donnerstag dürfte leicht gedämpft verlaufen – trotz mehr Sonnenschein. Ab Freitag jedoch steht der nächste Temperatursprung bevor: Für Samstag werden erneut 28°C erwartet, Sonntag könnte bereits wieder die 30°C-Marke erreicht oder leicht überschritten werden.
Mittelfristig sehen sowohl das europäische ECMWF-Modell als auch das amerikanische GFS-Modell einen weiteren markanten Vorstoß sehr warmer bis heißer Luftmassen in Richtung Mitteleuropa. Rund um den 24. Juni könnten nach jetzigem Stand weiterhin Höchstwerte über 30 Grad erreicht werden – möglicherweise sogar über 35°C. Das ECMWF sieht Luxemburg eher zentral im Hitze-Geschehen, das GFS bleibt vorsichtiger und verweist auf möglichen Einfluss durch ein Tief über Russland, das die Hitze drosseln könnte.
Abgesehen von den letztendlich exakten Werten sieht es nach sehr sommerlichem Wetter aus. Die teilweise berechneten Extremwerte müssen aber erst mal noch mit Vorsicht interpretiert werden.
De Maart
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