Besonders stolz ist die Stemmerin, die in Dunkerque 68 kg riss und 85 stieß, auf das Edelmetall, denn der Weg dorthin ist weit. Allein von der Teilnehmerzahl her ist die Landesmeisterschaft in Frankreich ein anderes Kaliber: „Um an den ,Championnats de France élite‘ teilnehmen zu können, muss man nicht nur die Qualifikationswettkämpfe bestreiten, sondern auch eine bestimmte Norm erreicht haben“, erklärte Mara Strzykala im Anschluss. Erst nach Départment, anschließend die regionale Quali: Nur wer diese Schritte absolviert hat, darf auf Landesmeisterschaftsebene stemmen.
Dass Strzykala (-49 kg) auch in Frankreich nominiert wurde, liegt daran, dass die Athletin die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt und zudem beim Verein ASPTT Strasbourg auf Punktejagd geht. Da das Training der vergangenen Wochen nicht auf die Landesmeisterschaft maßgeschneidert war, hatten die Sportlerin, Nationaltrainerin Sabine Kusterer und der Straßburger Trainer Christian Christophel keine persönlichen Rekorde im Blick. Vielmehr galt es, auf Nummer sicher zu gehen: „Wir ließen der Favoritin (Charlotte Thierry, Anm. d. Red.) Vorrang und legten dann ein Kilogramm drauf, um den Vorsprung aufzubauen.“ Eine Strategie, die sich als Volltreffer erwies: Thierry schaffte ihre beiden dritten Versuche nicht und kam auf ein Gesamtergebnis von 152 kg. Strzykala hingegen hatte 153 auf dem Konto. „Gewinnen, ohne unnötige Risiken einzugehen“ – so beschrieb die Athletin die Herangehensweise für den in ihren Augen ausgezeichnet organisierten Wettkampf.
Besondere Freude herrschte beim Team aus Straßburg, das die Luxemburgerin lautstark anfeuerte. „Die Stimmung und Unterstützung sind Gold wert“, meinte die neue doppelte Landesmeisterin, „und sie haben sich natürlich sehr darüber gefreut, dass der Titel dieses Mal nach Straßburg geht.“ Die Tatsache, dass Strzykalas Vater, der französischer Abstammung ist, ein ungewöhnliches Geschenk zum Vatertag in Frankreich erhielt, war ein zusätzlicher Anreiz. Die Unterstützung für die COSL-Promotionskader-Athletin ist auf beiden Seiten der Mosel gesichert.
De Maart
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