10. Dezember 2025 - 15.13 Uhr
Google-Datenzentrum in Bissen„Mouvement écologique“ feiert Teilerfolg – und fordert mehr Transparenz
Der Bau eines Datenzentrums von Google in Bissen ist seit dem Sommer 2018 im Gespräch. Nach langem Hin und Her sollen alle Genehmigungen 2026 vorliegen – und spätestens 2027 soll der Spatenstich erfolgen. Auch bei der Kühlung des Rechenzentrums hat sich einiges getan: Laut RTL soll nicht mehr wie ursprünglich geplant auf Wasserkühlung, sondern auf Luftkühlung gesetzt werden. Das „Mouvement écologique“ wertet das als Erfolg.
„Die Fakten geben dem Mouvement écologique recht!“, schreibt die NGO in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Die Hauptmotivation für das langjährige Engagement des Méco gegen das Projekt sei der „zu erwartende hohe Wasserverbrauch“. In einer Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes heiße es nun, dass eine Wasserkühlung des Rechenzentrums für den Standort in Bissen nicht geeignet sei, weil der Bedarf dort nicht gedeckt werden könnte.
Geschichte des Projekts
Im Sommer 2018 machte die Nachricht die Runde, dass Google ein Datenzentrum auf dem „Busbierg“ in der Gemeinde Bissen bauen will. Der Bauträger London Bridge hatte hierfür ein rund 33 Hektar großes Areal erworben.
Eine erste Hürde bestand in der Umklassierung des etwa 50 Fußballplätze großen Areals in eine „Zone spéciale Datacenter“. Diese Hürde wurde am 7. Januar 2019 durch ein einstimmiges Votum im Gemeinderat aus dem Weg geräumt.
In der Folge sorgte dieses Dossier für sehr viel Aufregung in der Attert-Gemeinde. Es dauerte bis zum 22. Oktober 2020, bevor dem Gemeinderat genügend Informationen vorlagen, um den Teilbebauungsplan (PAP) für das Datenzentrum verabschieden zu können.
In einer Gemeinderatssitzung Anfang 2025 ging es um die Ausführung des PAP. Der Schöffenrat der Gemeinde Bissen gab bekannt, mit dem erwähnten Bauherrn eine gesetzlich geregelte Entschädigung über 13,2 Millionen Euro für die Gemeinde ausgehandelt zu haben.
Das ist nicht alles. Aus den Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung gehe hervor, dass Google detailliertere Informationen nachliefern müsse. Nur so könne die „intransparente Vorgehensweise im Dossier endlich ein Ende haben“, schreibt das Méco. Konkret würden bei der Kühlung und beim Energieverbrauch weiterhin Unsicherheiten herrschen und Daten fehlen. Es seien etwa keine Angaben gemacht worden, wie hoch der Energieverbrauch für die Luftkühlung sein werde. Eine Lärmstudie liege noch gar nicht vor. Außerdem seien viele Daten als „secret de fabrication“ nicht öffentlich einsehbar. Der Antragsteller fasse diese Definition „sehr eng“, findet das Méco. Der Öffentlichkeit werden so wesentliche Informationen vorenthalten.
Méco vs. Google-Projekt
Das Méco hatte bereits 2020 versucht, gegen den Teilbebauungsplan für das Areal in Bissen vorzugehen – der Einspruch wurde aber vor Gericht abgewiesen. Außerdem verlangte die NGO Einsicht in die Absichtserklärung zwischen der Regierung, der Gemeinde Bissen und dem Internetgiganten Google. Darauf folgte ein langer Rechtsstreit – ohne Erfolg für das Méco. Die Justiz entschied, dass das Dokument nicht veröffentlicht werden muss.
De Maart

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