Freitag12. Dezember 2025

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Bio oder regional und konventionell?„Mouvement écologique“ behält im Schulkantinen-Streit die Oberhand

Bio oder regional und konventionell? / „Mouvement écologique“ behält im Schulkantinen-Streit die Oberhand
Wohin steuert Luxemburgs Schulkantinenpolitik?  Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Welche Lebensmittel sollen in Zukunft in den Kantinen des Großherzogtums angeboten werden? Das „Mouvement écologique“ und Luxemburgs Landwirtschaft sind unterschiedlicher Meinung. Bildungsminister Meisch will weiterhin auf viel Bio setzen.

Streit um die Ausrichtung von Luxemburgs Schulkantinen: Soll Bio Vorrang haben – oder regionale Produkte, auch wenn sie aus konventioneller Produktion sind? In dieser Frage sind sich das „Mouvement écologique“ und die Luxemburger Landwirtschaft uneinig. In einer Sitzung mit Bildungsminister Claude Meisch (DP) über die Versorgung der Schulkantinen durch Restopolis hat das Méco nun erfahren: Die bestehenden Kriterien sollen nicht geändert werden.

Der Streit

Aktuell stammen 71 Prozent der Einkäufe von Restopolis aus lokalen Betrieben, 26 Prozent davon aus lokalem Bio-Anbau. Das Mouvéco fordert Ende November, Bio müsse das zentrale Kaufargument bleiben – auch dann, wenn dies zulasten lokaler Produzenten ginge. 
Denn die Vereinigung befürchtet, dass unter der amtierenden Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) die bisherige Einkaufsstrategie aufgeweicht werden könnte. Für Hansen hat die Förderung der einheimischen Landwirtschaft Vorrang – auch aus konventioneller Produktion. Selbst dann, wenn importierte Bioprodukte günstiger sind.

Das Méco zeigt sich erleichtert: „Das Erziehungsministerium bleibt Vorreiter in Sachen Förderung (lokaler) biologischer Lebensmittel!“, schreibt die NGO in einer Pressemitteilung am Freitag. Niemand müsse zudem befürchten, dass Restopolis im Winter Erdbeeren kaufe – saisonale Produkte hätten Priorität. Über 60 Prozent der eingekauften Bio-Waren seien bereits lokal produziert. Und überhaupt: Nur ein „verschwindend kleiner Teil“ der Bio-Lebensmittel aus dem Ausland könnte überhaupt mit lokalen, konventionellen Produkten ersetzt werden.

Konventionelle, lokale Erzeugnisse würden derzeit ohnehin einen Großteil der Einkäufe für die Kantinen ausmachen. „Restopolis bietet den hiesigen Landwirten hervorragende, auch neue Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte“, schreibt das Méco. Anstatt Bioprodukte als Konkurrenz zu sehen und sich gegen sie zu wehren, solle sich das Landwirtschaftsministerium das Bildungsministerium zum Vorbild nehmen. Denn in den öffentlichen Kantinen bestehe noch Verbesserungspotenzial: Auch dort könne verstärkt auf lokal konventionell und biologisch angebaute Lebensmittel gesetzt werden. „Dann entstünde ein weiterer erheblicher Absatzmarkt.“ (dr)