Ungebetener Gast in Luxemburg-Stadt: Asiatische Tigermücken haben sich im Viertel Bonneweg an gleich zwei Orten niedergelassen. Das bestätigt das Gesundheitsministerium gegenüber dem Tageblatt. Der Radiosender 100,7 hatte zuerst darüber berichtet.
Die Tigermücken stellen eine Gefahr dar, denn sie können verschiedene Infektionskrankheiten übertragen. Laut Santé auch üblere Dinge wie das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber und auch das Zika-Virus. Allesamt Tropenkrankheiten, mit mehr oder weniger schweren Symptomen, die zwar nicht unbedingt tödlich verlaufen, aber ernst genommen werden sollten.
Damit eine Tigermücke einen solchen Virus aber überhaupt übertragen kann, muss sie vorher eine infizierte Person gebissen haben, erklärt die Santé. Eine Konstellation, die in Luxemburg – noch – als eher unwahrscheinlich gelten dürfte. Dennoch lässt die Behörde größte Vorsicht walten. Auf der Santé-Website teilt sie ihre Sorgen mit: „In Luxemburg zirkulieren diese Krankheiten derzeit nicht, aber ihre Überträgermücke hat begonnen, sich zu etablieren“, steht dort. In Südfrankreich habe sich die Mücke bereits angesiedelt – und überträgt auch Viren. 2022 wurden dort „mehrere Dutzend“ Fälle von Dengue-Fieber gemeldet.
Im Ausland gestochen, in Luxemburg übertragen?
Schlussendlich besteht auch das Risiko, dass sich ein Reisender im Ausland mit einer der oben genannten Krankheiten ansteckt, krank nach Luxemburg reist – und hier von einer „Tigermoskito“ gestochen wird, die das Virus dann im Großherzogtum weiterträgt, schreibt die Santé.
Bürger sollen Stechmücken deshalb bestenfalls generell keine guten Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen bieten. Leere Behältnisse im Garten beispielsweise, in denen sich das Wasser sammeln kann, sollten weggeräumt werden, auf Regenwassertanks ein Deckel gestülpt werden.
In Luxemburg-Bonneweg hat die Santé nach dem Doppelfund schwere Geschütze aufgefahren. Wie 100,7 berichtet, sind Mitarbeiter der Gesundheitsdirektion dort im Umkreis von 250 Metern von den Fundorten von Haus zu Haus gegangen, um die Anwohner aufzuklären.
Erste Population in Roeser
Dass Tigermücken sich mittlerweile auch in Luxemburg wohlfühlen, ist nicht unbekannt. Im September 2022 berichtete das Gesundheitsministerium erstmals von einer Population im Großherzogtum. An zwei Stellen in der Gemeinde Roeser war das stechende Insekt entdeckt worden. 2023 folgte dann ein Fund in Mamer.
Und auch Fälle von Dengue-Fieber hat es in Luxemburg schon gegeben. 2023 wurden der Santé sogar zehn Erkrankungen mit dem Tropenvirus gemeldet. Aber: Bei den betroffenen Personen hatte es sich ausschließlich um Reisende gehandelt, die das Fieber aus anderen Ländern importiert hatten – sie waren kurz zuvor in Martinique, Mexiko, der Elfenbeinküste, Indien, Vietnam oder Französisch-Polynesien unterwegs gewesen, erklärte Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) im Juni dieses Jahres. Fälle von Zika und Chikungunya waren gar keine gemeldet worden.
Die Moskitos in Bonneweg wurden laut Gesundheitsdirektion übrigens mit der App „Mosquito Alert“ aufgespürt, einer EU-Initiative, an der Luxemburg teilnimmt. Mit dem kleinen Programm können Bürger Fotos von verdächtigen Mücken machen und einsenden. Diese werden dann in Luxemburg vom Museum für Naturgeschichte unter die Lupe genommen.
Infos
Weitere Informationen zu den Krankheiten, die die Tigermücke übertragen kann, gibt es auf der Website der Santé. Infos zur „Moskquito-Alert“-App finden Sie hier. Und Wissenswertes zur Tigermücke und anderen Plagegeistern finden Sie auf der Moskito-Webseite des Museums für Naturgeschichte.
De Maart

Die sind seit zwei Jahren im Land,wenigstens.