Sonntag26. Oktober 2025

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„Veiner Schwämm“50-Meter-Becken soll am 11. Juli eröffnet werden – Spezialfirma aus Österreich muss vorher anrücken

„Veiner Schwämm“ / 50-Meter-Becken soll am 11. Juli eröffnet werden – Spezialfirma aus Österreich muss vorher anrücken
Während das im vergangenen Jahr instand gesetzte Planschbecken (im Vordergrund) mit einer Plane vor Dreck und Staub geschützt ist, laufen die Arbeiten am 50-Meter-Becken auf Hochtouren Foto: Roger Infalt

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Über die Modernisierungsarbeiten an der „Veiner Schwämm“, die über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist, wurde schon mehrfach berichtet. Am Dienstag traf sich das Tageblatt mit Bürgermeister Francy Weyrich vor Ort und hörte kurz in die Baustellenbesprechung hinein.

Das Freibad öffnete vor den Sommermonaten 1971 seine Türen und mauserte sich ganz schnell zum beliebten Treffpunkt für Wasserratten aus dem In- und Ausland. An manchen Tagen wurden bis zu 1.300 Gäste gezählt. Nach einem Badeunfall und den darauffolgenden Untersuchungen wurde das Freibad im September 2019 geschlossen, da die Sicherheit für die Benutzer nicht mehr gewährleistet sei, hieß es damals.

Über viele Jahre hinweg fristete die in die Jahre gekommene Infrastruktur am Südhang des Ourstädtchens ein trostloses Dasein. Es gab wohl Pläne für einen kompletten Neubau der Anlage, doch finanziell war dieses Projekt für die Gemeinde nicht zu stemmen.

Die Infrastrukturarbeiten müssen bis zum 5. Mai fertiggestellt sein, damit eine Spezialfirma aus Österreich tags darauf mit dem Einsetzen des Edelstahlbeckens beginnen kann
Die Infrastrukturarbeiten müssen bis zum 5. Mai fertiggestellt sein, damit eine Spezialfirma aus Österreich tags darauf mit dem Einsetzen des Edelstahlbeckens beginnen kann Foto: Roger Infalt

Entgegen den Vorgängern entschied sich der Gemeinderat unter dem neuen Bürgermeister Francy Weyrich zu Beginn seiner Mandatszeit für eine in drei Abschnitte aufgeteilte Instandsetzung und Modernisierung des bestehenden Freibads. Die erste Phase wurde gleich in Angriff genommen. Sie beinhaltete die Instandsetzung des Nichtschwimmerbeckens und des Technik-Gebäudes sowie das Anlegen von Notausgängen, die für eine Besucherzahl von 1.500 Personen ausgelegt wurden. Diese Arbeiten, mit einem Kostenpunkt von rund 2,4 Millionen Euro, konnten im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden.

„Es wird sportlich!“

Die zweite Phase wird mit rund 4,8 Millionen Euro veranschlagt und sieht die komplette Renovierung des großen Beckens vor, das über olympische Maße verfügt. „Die Länge des Beckens, die bis dato bei 49,80 Meter endete, wird nach der Fertigstellung genau 50 Meter betragen, die Breite schrumpft jedoch von 16 auf 12,50 Meter“, so der Bürgermeister am Dienstag. „Auf diese Weise bekommen wir beidseitig Platz für die notwendigen Zu- und Ableitungen, ohne dass wir an der Grundstruktur des Beckens graben müssen.“

Bis Ende April sollen alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sein, denn Anfang Mai rückt eine Spezialfirma aus Österreich an, um das 50 x 12,50 Meter große Loch mit einer Edelstahlhülle (Inox) auszukleiden. Diese Arbeiten waren europaweit ausgeschrieben worden, die Österreicher hatten das Rennen für sich entschieden, teilte Weyrich mit. „Unser Team wird am 5. Mai anrücken, das benötigte Material wird am nächsten Tag angeliefert“, so ein Vertreter der erwähnten Spezialfirma am Dienstagnachmittag während der Baustellenbesprechung. „Es ist vorgesehen, dass wir ohne Unterbrechung an diesem Projekt dranbleiben, damit wir die Arbeiten termingerecht abschließen können. Es wird sportlich!“

Am Fuße der Liegewiese wird längsseitig des großen Beckens eine 40 Meter lange und acht Meter breite Plattform aus Fertigteilen angelegt, die im Normalbetrieb mit Liegestühlen bestückt wird, die aber auch als Bühne für Konzerte oder andere Auftritte genutzt werden kann
Am Fuße der Liegewiese wird längsseitig des großen Beckens eine 40 Meter lange und acht Meter breite Plattform aus Fertigteilen angelegt, die im Normalbetrieb mit Liegestühlen bestückt wird, die aber auch als Bühne für Konzerte oder andere Auftritte genutzt werden kann Foto: Roger Infalt

Das neue Becken wird so ausgelegt, dass es zur Hälfte seiner Länge über eine Tiefe von 1,80 Meter verfügt, die zweite Hälfte werde 1,40 Meter tief sein. In puncto Energiesparen sei noch erwähnt, dass das gesamte Becken nachtsüber mit einer sogenannten Rollladenabdeckung geschlossen wird, was das Abkühlen der Wassertemperatur mindern soll.

„Arbeiten kommen gut voran“

Die Arbeiten seien jedenfalls im geplanten Zeitfenster, war nach der Baustellenbesprechung am Dienstag zu erfahren, wobei der Fortgang des Projekts natürlich auch vom Wetter abhängt. „Das Nichtschwimmer- sprich Planschbecken, das wir nach einer Instandsetzung bereits in der vergangenen Sommersaison geöffnet hatten, wird in diesem Jahr voraussichtlich ab dem 29. Mai zugänglich sein“, verriet Weyrich dem Tageblatt. „Die Eröffnung des 50 Meter-Beckens haben wir für den 11. Juli eingeplant. An dem Tag soll auch schon das erste Konzert auf der noch zu errichtenden 40 Meter langen und acht Meter breiten Plattform längsseitig des großen Beckens stattfinden.“

Die bestehende Wasserrutsche sollte eigentlich noch vor der Eröffnung gänzlich erneuert werden, doch damit komme der Hersteller zeitlich nicht hin. Die Übergangslösung besteht darin, dass die Rutsche einen neuen Belag erhalten wird. Vor der Badesaison 2026 werde dann die neue Rutsche stehen, so der Bürgermeister.

In einer angedachten dritten Phase soll das kleinere Nichtschwimmerbecken ebenfalls mit einer Edelstahlhülle ausgekleidet und ein Wasser-Spielplatz angelegt werden. Darüber hinaus denkt Weyrich heute bereits laut darüber nach, an der Stelle, wo sich die früheren Umkleidekabinen und Sanitäranlagen befinden, mittelfristig eventuell ein Hallenbad zu errichten, dies in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden sowohl auf luxemburgischer als auch auf deutscher Seite. „Doch zuerst müssen wir sehen, was unser Geldbeutel hergibt“, so Francy Weyrich abschließend.

Bademeister und Rettungsschwimmer

Da es vor der Schließung des Freibads im September 2019 unter anderem Probleme gab, was die Anwesenheit bzw. die Einstellung eines mit allen notwendigen Diplomen ausgestatteten Bademeisters im Viandener Freibad gab, haben wir Bürgermeister Francy Weyrich während der Baustellenbesichtigung am Dienstag mit der Frage konfrontiert, wie es denn nun um diese Personalfrage stehe. „Wir verfügen bereits über einen fachlich kompetenten Bademeister. Laut Vorschriften müssen wir aber sowohl am Plansch- als auch am großen Becken jeweils zwei Aufsichtspersonen haben. Deshalb haben wir Rettungsschwimmerposten ausgeschrieben, die es nun zu besetzen gilt“, so ein sehr zuversichtlich wirkender Bürgermeister.

Um nachtsüber das Abkühlen der Wassertemperatur zu mindern und somit Energie einsparen zu können, wird das olympische Becken mit einer Rollladenabdeckung versehen, die in der Mitte dieses 50-Meter-Beckens versenkt angebracht wird
Um nachtsüber das Abkühlen der Wassertemperatur zu mindern und somit Energie einsparen zu können, wird das olympische Becken mit einer Rollladenabdeckung versehen, die in der Mitte dieses 50-Meter-Beckens versenkt angebracht wird Foto: Roger Infalt