Auf den ersten Blick sehe in Düdelingen zwar alles ganz schön aus, aber in einigen Bereichen wartet die CSV-Rätin dann doch mit Verbesserungsvorschlägen auf. Ihre Partei sei jedenfalls bereit,
Verantwortung zu übernehmen.
" class="infobox_img" />Oppositionsrätin Sylvie Andrich-Duval (CSV)
„Im Bereich der Kinderbetreuung würden wir die Früherziehung umstrukturieren und das Angebot erweitern. Den Kindern aus dem ‚précoce‘ würden wir den Zugang zur Kantine ermöglichen“, erklärt Sylvie Andrich-Duval.
Auch beim Wohnungsbau könnte der CSV zufolge noch mehr getan werden. Insbesondere für Familien sei das Angebot nicht ausreichend, hier habe es jahrelang einen Stillstand gegeben, mit dem die Christsozialen nicht einverstanden gewesen seien. Sylvie Andrich-Duval schlägt vor, dass die Gemeinde Baugrundstücke aufkauft, die sie dann jungen Familien zu moderaten Preisen zur Verfügung stellt. Viele junge Familien seien in den letzten Jahren aus Düdelingen weggezogen, einerseits wegen der hohen Wohnungs- und Grundstückpreise, andererseits weil „einfach nichts mehr zu finden war“, so die CSV-Rätin.
Weiter soll Düdelingen vor allem in den Bereichen Handel und Wirtschaft lebendiger werden. Das Geschäftsleben habe in letzter Zeit arg an Attraktivität eingebüßt. Das Projekt „Parking Post“, das kürzlich zur Belebung des Stadtzentrums vom Gemeinderat gestimmt worden sei, habe die CSV zwar unterstützt, sie bedauere aber, dass die Planung viel zu lange gedauert habe. Parallel dazu müsste auch die Verschönerung des Stadtkerns vorangetrieben werden. Dazu gehöre auch die Verkehrsberuhigung im Zentrum: „Als erstes würden wir in der ‚Niddeschgaass‘ eine Tempo-30-Zone einführen und dann die Verkehrsberuhigung phasenweise weiter ausdehnen“, sagt Andrich-Duval.
Wer hatte die Idee der Tram?
Die Idee der Trambahn sei von der CSV gekommen, betont die Rätin, anfangs sei sie vom Verkehrsschöffen nur belächelt worden. Jetzt habe die Mehrheit das Konzept übernommen und tue so, als sei es ihre Idee gewesen. Es sei nicht das erste Mal, dass so etwas passiere.
Ferner kritisiert Sylvie Andrich-Duval, dass der Schöffenrat nicht genug Gewerbezonen geschaffen habe. Es gebe mehrere Betriebe in der Gemeinde, die gerne expandieren würden, aber keinen Platz dafür finden. Auf „Koibestrachen“, dort wo die Staatslaboratorien gebaut werden, solle auch eine Gewerbezone entstehen, doch das Projekt komme nicht voran. Über die gemeinsame „Zone d’activité“ mit Roeser und Bettemburg auf „Wolser“, zu der kürzlich die Statuten vorgestellt worden seien, sagt die CSV-Rätin, die Akte sei „iwwert de Knéi gebrach“ gewesen. Damit sei ihre Partei nicht einverstanden.
Das Konzept der LSAP, aus Düdelingen eine Kulturstadt zu machen, unterstützt die CSV, Sylvie Andrich-Duval betont jedoch, dass man nicht alleine auf Foto, Film und neue Medien setzen dürfe. Kultur könne ein Konzept für die Zukunft sein, doch das Wirtschaftswesen müsse auch florieren, sonst werde Düdelingen zu einer Schlafgemeinde: „Wenn Kultur auch Arbeitsplätze schafft, dann finden wir das ganz positiv. Aber von Kultur allein kann man nicht leben.“
Die Finanzpolitik der Mehrheit bezeichnet die Oppositionsrätin als manchmal vielleicht zu vorsichtig. Zur Konjunkturbelebung im Rahmen der Krise hätte die Stadt etwas mehr investieren können, meint Andrich-Duval. Zudem hätte die CSV im Haushalt andere Akzente gesetzt. Zum Beispiel müssten die Nachfolgekosten eines Projekts strukturierter verfolgt werden, damit sie überschaubar bleiben.
Bemängeln tut die Opposition auch die Ankündigungspolitik der Mehrheit: „Projekte werden vorgestellt und dann dauert es x Jahre, bis sie umgesetzt werden. Vor allem vor den Wahlen fällt auf, dass noch etwas mehr angekündigt wird als sonst.“
Als Beispiel nennt Sylvie Andrich-Duval die Informationsversammlungen zum Viertel „Nei Schmelz“: „Das gibt den Menschen das Gefühl, dass morgen etwas dort stehen wird. Dem ist aber nicht so, es wird noch zehn oder 15 Jahre dauern, bis das Viertel fertig ist. Ich finde, man sollte den Leuten nicht zu viel aufs Auge drücken.“
De Maart
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