Montag15. Dezember 2025

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Hitzealarm in LuxemburgSo überstehen Sie und Ihre Tiere die heißen Tage – unsere Tipps für Alltag und Arbeit

Hitzealarm in Luxemburg / So überstehen Sie und Ihre Tiere die heißen Tage – unsere Tipps für Alltag und Arbeit
Viel Wasser trinken ist während einer Hitzewelle essenziell Foto: dpa/Clara Margais

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Ganz Europa ächzt unter der ersten Hitzewelle des Sommers. Auch in Luxemburg ruft Meteolux Alarmstufe Orange aus – mit Temperaturen bis zu 35 Grad. Wir haben für Sie die wichtigsten Verhaltenstipps für die heißen Tage zusammengefasst.

Luxemburg muss sich auf hohe Temperaturen gefasst machen – vor allem der Dienstag verspricht, sehr heiß zu werden. So heiß, dass Meteolux eine Warnung für „Gefahr“ für das ganze Großherzogtum ausgerufen hat. Um die Hitzewelle unbeschadet zu überstehen, gibt es einige Hinweise, die man beachten muss.

Das Gesundheitsministerium erinnert in einer Pressemitteilung an die wichtigsten Tipps bei einer Hitzewelle. An erster Stelle steht das Trinken: Idealerweise trinkt man regelmäßig kleine Mengen Wasser – auch bevor der Durst kommt. Auch die festen Mahlzeiten sollten idealerweise viel Wasser enthalten, wie Obst und Gemüse.

Um die Hitze in den eigenen vier Wänden erträglicher zu machen, kann man die Wohnung kühl halten, indem man tagsüber Fenster und Rollläden oder Vorhänge geschlossen hält – und nachts und morgens vor 9 Uhr lüftet. Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen reagieren besonders empfindlich auf Hitze. Wenn eine solche Person allein lebt, sollte man regelmäßig nach ihr sehen oder sich nach ihrem Befinden erkundigen.

In den heißesten Stunden des Tages sollte man es zudem ganz vermeiden, nach draußen zu gehen. Sollte es einen doch nach draußen verschlagen, trägt man am besten leichte, weite und helle Kleidung. Sportler sollten intensive Anstrengungen in der Mittagshitze vermeiden. Wenn doch ein Hitzschlag (hohe Temperatur, Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit usw.) droht, sollte man gleich einen Arzt aufzusuchen oder den Notfall anrufen.

Drohende Gesundheitsgefahren bei hohen Temperaturen

Viel Sonne auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen. Zu den Anzeichen gehören Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, ein hochroter heißer Kopf, Bewusstseinsstörungen und ein steifer Nacken. Bei Symptomen eines starken Sonnenstichs wie Bewusstseinsstörungen oder einem steifen Nacken ist ein Notarzt zu rufen.

Eine kurzzeitige Ohnmacht oder ein Kreislaufkollaps weisen auf einen Hitzekollaps hin. Dieser tritt schon bei relativ geringer Hitzebelastung auf, häufig nach längerem Stehen. Auch hier hilft es, die Menschen an einem kühlen Ort in Rückenlage und mit erhöhten Beinen zu lagern und salzhaltige Getränke zu reichen.

Hitzekrämpfe erleiden normalerweise Menschen, die bei Anstrengung viel schwitzen. Der Körper verliert dadurch Salz und Flüssigkeit. Schmerzhafte Muskelkrämpfe sind die Folge. Menschen mit einem Hitzekrampf sollten sich an einem kühlen Ort ausruhen, vorsichtig die betreffenden Muskeln dehnen sowie elektrolythaltige Getränke zu sich nehmen.

Körperliche Anstrengung bei hohen Temperaturen und starkes Schwitzen führen zu einem Flüssigkeits- und Salzverlust. Symptome einer sogenannten Hitzeerschöpfung sind unter anderem Schwäche, Unwohlsein, Schwindel, Kopfschmerz, vermehrtes Schwitzen, starkes Durstgefühl, später auch trockene, blasse Haut, eine Körpertemperatur von bis zu 40 Grad Celsius und ein niedriger Blutdruck. Da eine Hitzeerschöpfung schnell in einen Hitzschlag übergehen kann, sollte die Körpertemperatur überwacht und heruntergekühlt werden.

Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich. Wegen der hohen Außentemperaturen nimmt der Körper mehr Wärme auf, als er wieder abgeben kann. Die Körpertemperatur kann innerhalb von zehn bis 15 Minuten bis auf 41 Grad steigen. Es kommt zu Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Schläfrigkeit, eventuell treten auch Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall und niedriger Blutdruck auf. Bei ersten Anzeichen muss sofort der Rettungsdienst alarmiert und gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen gestartet werden. Der Körper sollte so rasch wie möglich abgekühlt werden. (AFP)

Tipps für den Arbeitsplatz

Die Arbeits- und Bergbauaufsichtsbehörde (ITM) hat Empfehlungen für die Hitzeperiode – und wie die Arbeit im Büro oder im Freien angenehmer gestaltet werden kann. Für die Arbeit drinnen gilt vor allem: Raumtemperatur überwachen. Damit diese nicht zu sehr ansteigt, gibt es verschiedene Mittel. Bestehende Gebäude oder Räumlichkeiten können thermisch isoliert werden, etwa mit Jalousien oder Rollläden. Damit der Raum nicht auch noch von innen aufgeheizt wird, sollen wärmeproduzierende Geräte in einem separaten, belüfteten Raum aufgestellt werden.

Sollte das dennoch nicht ausreichen, gibt es weitere Möglichkeiten. Die ITM empfiehlt, klimatisierte Bereiche einzurichten. Und falls alle Stricke reißen, können die guten alten Ventilatoren Abhilfe schaffen.

Besonders wichtig ist es auch, für das Wohlergehen der Mitarbeiter im Freien zu sorgen. Für eine Pause sollten sorgfältig geplante und gut belüftete Schattenplätze vorhanden sein. Viel Wasser trinken ist für alle Menschen während einer Hitzewelle wichtig – aber besonders für die, die draußen arbeiten. Arbeitgeber müssen ihren Mitarbeitern „trinkbares Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung stellen“, schreibt die ITM. Das sollten je nach Arbeit drei bis vier Liter Wasser pro Tag sein.

Auch die Kleidung spielt in der Hitze eine wichtige Rolle. Schutzausrüstung soll an die Hitze angepasst werden, sagt die ITM. Falls keine erforderlich ist, ist wichtig, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille zu tragen, luftige Kleidung anzuziehen,  – und Sonnencreme zu verwenden. Sollte die Arbeit in der Hitze trotz aller Vorkehrungen nicht mehr vertretbar sein, kann die Arbeit auch ganz ausfallen – und Firmen können dann Schlechtwettergeld (oder in diesem Fall eher Hitzegeld) bei der ADEM beantragen.

Tierschutz nicht vergessen

Nicht nur die Menschen sind von den hohen Temperaturen betroffen – auch unsere Haus- und Nutztiere leiden unter der Hitze. Die Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA) erinnert in einer Pressemitteilung vom Freitag daran, dass Tierhalter in der warmen Jahreszeit besonders auf das Wohlbefinden ihrer Schützlinge achten müssen.

Wer Tiere im Freien hält, muss sicherstellen, dass sie Unterschlupf haben, um sich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen zu können. Ein ständiger Zugang zu ausreichend Trinkwasser ist essenziell. Ebenso sollten die Tiere in der Mittagshitze keinen anstrengenden Aktivitäten ausgesetzt sein.

Der ADAC erinnert daran, dass Hunde deutlich anfälliger für einen Hitzeschlag sind als Menschen. Die Vierbeiner sondern nur über ihre Pfotenballen Schweiß ab, der zur Kühlung dienen kann. Ansonsten senken Hunde ihre Körpertemperatur dadurch, dass sie hecheln und so Wasser auf ihrer Zunge verdunsten lassen.

Darum ist es wichtig, zu beachten: Autos können bei hohen Temperaturen sehr schnell zur Hitzefalle werden. Bei einer Außentemperatur von beispielsweise 30 Grad erhitzt sich ein Auto bei direkter Sonneneinstrahlung nach nur fünf Minuten auf 34 Grad. Nach zehn Minuten sind es bereits 37 Grad und nach 30 Minuten 46 Grad.

Darum sollten bei Hitze auf keinen Fall Hunde, und auch keine Babys oder Kleinkinder, in geparkten Autos zurückgelassen werden – auch nicht für ein paar Minuten.

Bei Fragen oder Unsicherheiten rund ums Tierwohl kann man sich an die Kontaktstelle [email protected] wenden. Hinweise auf Vernachlässigung von Tieren können ebenfalls dort gemeldet werden.