Sonntag9. November 2025

Demaart De Maart

TennisMit 45 Jahren: Williams glückt emotionales Comeback

Tennis / Mit 45 Jahren: Williams glückt emotionales Comeback
Venus Williams jubelte mit ihrer Doppel-Partnerin Hailey Baptiste über den Sieg beim Turnier in Washington D.C. Foto: Scott Taetsch/AFP

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Nach einer langen Pause glückt der 45-jährigen Venus Williams ihr Comeback auf der WTA-Tour. Das nächste große Ziel könnte in New York liegen.

Venus Williams winkte dem Publikum zu, legte dann eine elegante Pirouette hin und grinste über das ganze Gesicht. Nach ihrem erfolgreichen Comeback kostete die 45-Jährige den Applaus der rund 3000 Fans mit jeder Sekunde aus. „Es ist einfach schön, wieder spielen zu können“, sagte die frühere Nummer eins der Welt. „Wo ich dieses Jahr stehe, ist so anders als letztes Jahr. Es ist ein Unterschied von Tag und Nacht, sich auf ein Turnier vorzubereiten – und nicht wie vor einem Jahr auf eine Operation.“

16 Monate nach ihrem bislang letzten offiziellen Match meldete sich die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin eindrucksvoll auf der WTA-Tour zurück. An der Seite ihrer 22 Jahre jüngeren Landsfrau Hailey Baptiste setzte sich Williams beim Turnier in Washington D.C. gegen Eugenie Bouchard und Clervie Ngounoue mit 6:3, 6:1 durch – und weckte Hoffnung für eine weitere Rückkehr auch bei den US Open.

Dass sie in der US-amerikanischen Hauptstadt ebenfalls für die Einzelkonkurrenz gesetzt ist, passt jedenfalls in das vorsichtig optimistische Bild, das Williams dieser Tage abgibt. Die 49-malige Turniersiegerin aus Kalifornien wagt den Schritt zurück, nach einer Gebärmutter-Operation zur Entfernung von Uterus-Myomen im Vorjahr achtet sie dabei mehr auf ihren Körper denn je.

Tennis sei zwar ihr „Leben“, buchstäblich sogar ihre „Obsession“, doch am Ende des Tages spiele all das keine Rolle, „wenn die Gesundheit nicht da ist“, sagte die Olympiasiegerin von 2000. Die vergangenen Monate hätten ihr „definitiv eine neue Perspektive gegeben“, und vielleicht, vermutete sie, spiele sie nun sogar „freier“ als zuvor.

Eine beeindruckende Laufbahn

Dass sie ihre sportliche Klasse nicht verloren hat, bewies Williams auch vor den Augen von Basketball-Star Kevin Durant, der sich unter die Fans auf der Tribüne gemischt hatte. „Ich dachte: ‚Ich möchte KD zeigen, was ich kann. Spielt den Ball zu mir“, sagte Williams im Gespräch mit Partnerin Baptiste. Aber: „Sie haben jeden Ball zu dir geschickt. Ich dachte: Okay, wie auch immer wir gewinnen, ist in Ordnung.“

Ob sie im kommenden Monat auch in Flushing Meadows aufschlägt, ist offen. Allerdings: Williams deutete bereits vorsichtig an, dass ein Comeback auch in New York, wo sie im Einzel 2000 und 2001 triumphierte, denkbar ist. Im vorgeschalteten Mixed-Wettbewerb beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist die ältere Schwester von US-Ikone Serena Williams zumindest gemeldet.

Es wäre das nächste Kapitel einer beeindruckenden Laufbahn. Gegnerin Bouchard kam am Montag aus dem Kopfschütteln nicht heraus. „Venus ist 14 Jahre älter als ich – und spielt immer noch. Das verdient Respekt.“ In der Tat: Williams spielte ihr erstes Profi-Match 1994 – im selben Jahr wurde Bouchard, die kommende Woche ihre Karriere beenden wird, geboren. (SID)