Missionen in Mali: Luxemburger Armeepiloten fliegen Hercules-Transporter

Missionen in Mali: Luxemburger Armeepiloten fliegen Hercules-Transporter
Ein C130-Hercules-Transporter beim Überflug über die Avenue de la Liberté 2016 in Luxemburg.

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Piloten der Luxemburger Armee werden ab Mai an der UNO-Mission Minusma in Mali teilnehmen.

Das bestätigt Tanja Raveane von der Armee gegenüber dem Tageblatt. Insgesamt besteht das Luxemburger UN-Team aus fünf Soldaten. „Die Luxemburger sind in eine belgische Flugtransport-Einheit integriert, die in Melsbroek stationiert ist“, erklärt Raveane. Zwei der Männer aus dem Großherzogtum sind Piloten und werden auch in die großen C-130-Hercules-Transportflieger der belgischen Luftwaffe steigen – und am Steuer Platz nehmen.

„Die Luxemburger Piloten werden logistische Transportmissionen und VIP-Transporte fliegen“, erklärt Raveane. Aber es gibt auch eine Premiere: Zum ersten Mal werden Piloten aus Luxemburg auch an medizinischen Evakuierungflügen teilnehmen. Das bedeutet, dass sie von der „Main Operation Base“ in der malischen Hauptstadt Bamako aus Militärpersonal zur Behandlung ins Ausland fliegen. „Wenn sich zum Beispiel ein französischer Soldat verletzt hat, fliegen ihn die Piloten nach Frankreich“, sagt Raveane.

Die Hauptstadt Bamako gilt als sicher. Im gefährlichen Norden Malis werden die Offiziere aus Luxemburg nicht eingesetzt. „Sie sind normalerweise nicht die, die in die Gebiete gehen, die problematisch sind“, erklärt die Armee-Sprecherin. Insgesamt nehmen fünf Luxemburger Soldaten am Minusma-Einsatz in Mali teil. Aus „flugsicherheitstechnischen Gründen“ werden sie alle zwei Monate ausgetauscht.

Ausbildung zum Bordkommandanten

Die beiden Luxemburger werden zwar am Steuer der Hercules-Maschinen sitzen, das Kommando über den Flieger haben sie aber (noch) nicht. „Sie sind noch in der Ausbildungsphase zum Bordkommandanten“, sagt Raveane. Auch der erste Luxemburger, der überhaupt den Karriereweg eines Luftwaffenpiloten eingeschlagen hat, ist in Mali mit dabei. Er wurde schon 2005 rekrutiert. Fünf Jahre besuchte er die belgische Offiziersschule „Ecole Royale Militaire“ in Brüssel, dann ging es mit der Pilotenausbildung an der „Ecole d’aviation militaire d’Avord“ los. Die Praxis lernte der Luxemburger bei der belgischen Transporteinheit selbst. Um Bordkommandant zu werden, muss er noch weitere Flugstunden absolvieren.

Dass für die Luxemburger Armee Militärpiloten ausgebildet werden, hatte die Regierung im Jahr 2000 beschlossen. Hintergrund: die Anschaffung des neuen Militärtransporters A400M. Für den neuen Flieger sollten drei Crews aus jeweils zwei Piloten und zwei Loadmastern trainiert werden. Ab 2020 soll der luxemburgische A400M in einer gemeinsamen Flotte mit sieben belgischen genutzt werden.


Die Minusma-Mission

Bei der Minusma-Mission der Vereinten Nationen versuchen Blauhelmsoldaten seit dem Jahr 2013, Frieden und Stabilität nach Mali zu bringen. 2012 war in dem westafrikanischen Land ein bewaffneter Konflikt ausgebrochen, noch immer verunsichern islamistische Milizen den Norden des Landes. Die Minusma-Mission gilt als der gefährlichste Einsatz der UN-Friedenstruppen überhaupt. Insgesamt sind dort bereits 90 Blauhelmsoldaten ums Leben gekommen.

doc ho
20. April 2018 - 9.57

Ech hun dei Maschinn geschter ganz niddereg iwert dem Stausei fle'em gesin...schon impressionant!