Missing Melania: Wo ist die First Lady der USA?

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Keine Spur von Melania Trump, abgetaucht nach einer Operation. In den USA wird immer lauter gemutmaßt, was das zu bedeuten hat.

Wenn das kein Stoff für Verschwörungstheorien ist. Eine First Lady, die mehr als drei Wochen nicht öffentlich zu sehen ist. Eine Operation, von der wenig bekannt ist. Ein schweigendes Weißes Haus. Niemand, der so richtig irgendwas weiß. Beste Voraussetzungen, um wild ins Blaue zu spekulieren, was eigentlich mit Melania Trump los ist. Am 10. Mai hatte sie ihren letzten öffentlichen Auftritt, hieß auf einem Rollfeld heimkehrende Amerikaner willkommen.

Wenn man Tweets für Lebenszeichen halten möchte, stammt ihr letztes vom 30. Mai. „Ich sehe, dass die Medien Überstunden machen, um darüber zu spekulieren, wo ich bin und was ich tue“, schrieb Trump. „Seid versichert, ich bin hier im Weißen Haus.“ Es gehe ihr gut. Sie arbeite hart für das Wohl von Kindern und des amerikanischen Volkes.

Falls das den Spekulationen die Spitze nehmen sollte, hat es nicht sehr gut funktioniert.

Mr. President als Ernährungsvorbild

Dass Melania Trump am Wochenende nicht an der Seite des Gatten nach Camp David reiste, hat nichts besser gemacht. Eine solche Foto-Gelegenheit lässt man sich eigentlich nicht entgehen. Auch, dass sie beim Sport- und Fitnesstag des Weißen Hauses unsichtbar blieb, war irgendwie merkwürdig. Das gehört zu ihrem Themenportfolio, und Donald Trump ist vielleicht nicht der hervorragendste Repräsentant für gesunde Ernährung und sportives Verhalten.

Eine ernstere Note bekamen die Spekulationen in der Nacht zu Montag. Melania werde nicht mit zu den nahenden Gipfeln nach Kanada und Singapur reisen, bestätigte ihre Sprecherin Stephanie Grisham der Deutschen Presse-Agentur. Der G7 ist Ende dieser Woche in Kanada, 2017 waren die Trumps gemeinsam beim Gipfel auf Sizilien. Das Treffen mit Nordkorea soll am 12. Juni in Singapur sein, und das ist ja noch ein Stück hin. Eine Absage käme früh.

Am 14. Mai hatte sich die First Lady zu einer Operation in ein Militärkrankenhaus begeben. Am 19. Mai wurde mitgeteilt, sie sei ins Weiße Haus zurückgekehrt.

Dass eine First Lady so lange unsichtbar bleibt, ist ungewöhnlich. Die zivilste Deutung öffentlicher Abwesenheit könnte sein, dass sich Melania Trump von der Operation erholt. Dass diese womöglich schwerer war als bekannt.

Die Mitteilung des East Wing – dort arbeitet die First Lady – zu dem medizinischen Eingriff war sehr sachlich und recht sparsam. Eine Embolisation an den Nieren sei vorgenommen worden, der künstliche Verschluss eines Blutgefäßes. Dieses Verfahren wird vor allem in der Tumortherapie eingesetzt. Die offizielle Mitteilung nannte das Wort „gutartig“, aber keine Einzelheiten.

Zurück im Trump-Tower – oder im All?

Nun gilt auch für eine First Lady, dass Gesundheit etwas ziemlich Privates ist. Die atemlos interessierte Öffentlichkeit der sozialen Medien hielt das nicht davon ab, Art und Verlauf des Eingriffs mit allen möglichen Spekulationen aufzuladen. Das reichte von „total schiefgegangen“ bis „war doch eine Schönheits-OP, oder?“

Ein Streifzug durch das wilde Reich der Fantasie: Melania Trump habe jetzt endgültig die Nase voll vom lieblosen Ehemann. Sie sei ausgezogen. Zurück im Trump-Tower. Sie lebe bei den Obamas. Vielleicht sei sie schon längst tot. Sie sei nur ein Alien gewesen, im Körper eines Menschen, ein Raumschiff habe sie zurückgeholt. Sie kooperiere in Wirklichkeit mit FBI-Sonderermittler Robert Mueller, um Donald alle möglichen Abwege heimzuzahlen.

Es gibt fröhliche Mutmaßungen, lustige, abwegige und böse. Für all diese Fantasmen gibt es keinerlei Beleg, aber sehr viel Energie.

Anders als aus dem West Wing, wo der US-Präsident und sein Stab arbeiten und mit der Wahrheit ringen, dringt aus Melania Trumps Umfeld nichts heraus. Ihr Teil des Weißen Hauses gilt als diskret und verschwiegen, man muss das vielleicht erwähnen.

Melania ist Donald Trumps dritte Ehefrau. Das Paar hat den gemeinsamen Sohn Barron (12). Um die Ehe soll es Berichten zufolge aus vielen Gründen nicht zum Besten stehen. Dass der Präsident seine hochhackig beschuhte Frau beim Straucheln im Rasen kürzlich schlicht vor dem Umfallen bewahrte, ließ manche schon anerkennend die Lippen schürzen: So eine zärtliche Geste, dann ist vielleicht doch alles okay mit den beiden.

Zwischenzeitlich wollen nun Reporter Melania Trump im Weißen Haus gesehen haben. Aufrecht gehend, begleitet von Mitarbeitern. Das änderte aber nichts. Entsprechende Hinweise wurden von Twitter und anderen Gerüchtemaschinen sofort verschluckt, aufgesogen und eingewoben in die große, wärmende Decke aus Hörensagen, Herumdeuten und Verschwörung.

Und natürlich gibt es einen Hashtag, um all das zu bündeln. Er heißt #MissingMelania.

Laird Glenmore
4. Juni 2018 - 13.12

Diesen Druck Herr Goebel hat sich D. Trump doch selber gesucht indem er über alle hinweg Entscheidungen trifft die manchmal nicht nachvollziehbar sind. Ich hoffe das M. Trump nicht die gleichen Fehler macht wie die Russland Affäre oder die Billigarbeitsplätze für das Modelabel, sie hat zwar nichts damit zu tun aber es ist der gleiche Clan und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Herr Zeyen hat recht die meisten Menschen sind so Sensationlüsternd das sie alles über andere wissen wollen insbesondere von den Blaublütern, obwohl sie davon keinen Nutzen oder Schaden haben.

Laird Glenmore
4. Juni 2018 - 13.04

Entschuldigung es sollte nicht abwertend klingen, aber sie ist nun mal nicht Präsidentin sondern nur die Ehefrau die selbstverständlich ihren Beitrag leistet.

roger wohlfart
4. Juni 2018 - 11.50

Ech mengen, d'Melania hölt sech eng Auszäit vum Trump. Dat wier kee Wonner, bei sou engem onberechebare Präsidentemann.

Frank Goebel
4. Juni 2018 - 11.47

Lieber Herr Zeyen, danke für den Beistand. Ich möchte aber doch auch noch darauf hinweisen, dass Melania Trump nicht "nur" die Frau des US-Präsidenten ist, sondern auch selbst einige repräsentative "Ämter" bekleidet, die derzeit nicht ausgefüllt werden. Denkt man sich den allgemeinen Druck auf Donald Trump und die unerhörten Vorgänge der letzten Monate im Weißen Haus hinzu, wird klar, dass es sich hier also nicht (oder nicht nur) um eine Klatsch-Geschichte handelt. - Ihre Red.

Jacques Zeyen
4. Juni 2018 - 11.32

Lieber Laird, das ist die Art "Sun" oder"Frau mit Herz"(etc) Presse die das Volk anscheinend braucht um den Dorfklatsch am Leben zu halten. Ich würde es den " Djungelcampeffekt" nennen. Was interessiert die Menschen so an den Hüten der Queen &Co.Warum brauchen wir dieses Pomp&Circumstance? Identifikation oder kognitive Dissonanz?Man möchte gern,kann aber nicht! Egal.Herr Goebel hat Recht. Man kann solche Nachrichten einfach wegklicken. Zappen,wie man heute sagt.

Frank Goebel
4. Juni 2018 - 9.41

Lieber Leser, sicherlich kann man über die Relevanz dieser Nachricht geteilter Meinung sein – ganz unwichtig ist die Frau des US-Präsidenten aber nun auch nicht. Bei Desinteresse an diesem Thema halten wir aber derzeit weit mehr als 130.000 andere Artikel für Sie bereit – und freuen uns, wenn Sie sich auch an anderen Stellen konstruktiv in die Diskussion einbringen. - Ihre Redaktion

Laird Glenmore
4. Juni 2018 - 8.52

Ist Frau M. Trump so wichtig, dass man ihr einen so langen Artikel in der Presse widmet? Ich denke nicht.