Sonntag9. November 2025

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Kulturerbe im WegMinisterin Deprez äußert sich zum Abriss der „CHL-Windmühle“

Kulturerbe im Weg / Ministerin Deprez äußert sich zum Abriss der „CHL-Windmühle“
Die alte Windmühle neben der CHL-Baustelle wird künftig wohl nicht bleiben dürfen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die alte Mühle neben dem neuen CHL in Luxemburg wird wohl abgerissen. Gesundheitsministerin Deprez erklärt, warum der Platz für Rettungswege gebraucht wird.

Die alte Windmühle neben der Baustelle des neuen „Centre hospitalier de Luxembourg“ (CHL) wird wohl abgerissen. Nach aktuellen Plänen könnte sie einer optimierten Zufahrt für Rettungsfahrzeuge zum Opfer fallen. Das Tageblatt berichtete am Dienstag über die möglichen Abrisspläne. Nun hat sich die Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Martine Deprez (CSV), in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Djuna Bernard („déi gréng“) zu der Angelegenheit geäußert. Bernard ersuchte unter anderem eine Bestätigung für den Abriss des geschützten Gebäudes.

Die zuständigen Ministerien suchen laut Deprez angesichts der fortgeschrittenen Bauarbeiten nach möglichen Optionen, „um die beiden wichtigen öffentlichen Interessen, nämlich die öffentliche Gesundheit und das Kulturerbe, bestmöglich in Einklang zu bringen“. Eine frühzeitige Klärung der Frage des Kulturerbes sei in der Planungsphase nicht rechtzeitig machbar gewesen.

Das CHL müsse eine Verfügbarkeit und Zugänglichkeit rund um die Uhr für das gesamte Land gewährleisten. Zudem sei das derzeitige „Centre hospitalier“ als „kritische Infrastruktur“ ausgewiesen worden – dies werde späterhin auf das neue Krankenhaus übertragen. Solche kritische Infrastruktur würde seit einer Einstufung des Hohen Kommissars für nationalen Schutz aus dem Jahr 2019 im Krisenfall – etwa bei Pandemien oder Terroranschlägen – als „besonders wichtig“ gelten. Darüber hinaus habe die Covid-19-Pandemie den Bedarf an ausreichend Flächen in unmittelbarer Nähe zu Notaufnahmen bestätigt.

Finanzierung umfasst Abriss der Mühle

Sowohl die Gesundheitsdirektion als auch das Gesundheitsministerium und die „Ständige Kommission für den Krankenhaussektor“ (CPH) haben sich Deprez zufolge übereinstimmend für den Abriss der alten Mühle ausgesprochen. Auch auf gesetzlicher Ebene sei die Linie der Nutzung der Flächen, auf denen das Gebäude steht, inklusive der damit verbundenen Finanzierung vom Regierungsrat und vom Parlament bestätigt worden – „insbesondere angesichts des genehmigten Betrags, der die Finanzierung der großen Notaufnahme und der Ambulanz-Schleusen einschließlich des Abrisses der Mühle umfasst“, wie aus dem Schreiben hervorgeht.

Im Zuge der Projektplanung für das aktuelle Bauprojekt seien Machbarkeitsstudien erstellt worden, die sowohl die Kosten für eine große Notfallhalle und eine Ambulanz-SAS als auch verschiedene Krisenszenarien und die dafür nötigen Flächen analysierten. Dabei sei auch die derzeitige Fläche der Mühle einbezogen worden.

Das Beratungsunternehmen Archimeda habe als Gutachter des Gesundheitsministeriums die Umsetzung des Projekts unter vollständiger Nutzung der Mühlenfläche als notwendig betont. Die Gesundheitsdirektion habe diesen funktionalen Bedarf bestätigt. Auch die CPH habe das Projekt im Jahr 2022 ohne den Erhalt der Mühle positiv bewertet.