Freitag19. Dezember 2025

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WohnungsmarktMinister Meisch: Anfang 2026 ist mit steuerlichen Anreizen zu rechnen

Wohnungsmarkt / Minister Meisch: Anfang 2026 ist mit steuerlichen Anreizen zu rechnen
Meisch zufolge „kann man wohl davon ausgehen“, dass Anfang 2026 weitere steuerliche Anreize kommen Foto: Editpress/Julien Garroy

Der Luxemburger Wohnungsmarkt zeigt wieder mehr Aktivität. Trotz stabiler Zahlen zeigt sich Wohnungsbauminister Claude Meisch gegenüber Radio 100,7 wenig optimistisch. 

Der Luxemburger Wohnungsmarkt hat im Jahresvergleich an Aktivität gewonnen. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht, wurden wieder mehr Wohnungen und Häuser verkauft als vor einem Jahr. Auch die Preise legten leicht zu. Optimistisch zeigt sich Wohnungsbauminister Claude Meisch (DP) dennoch nicht, wie er am Freitag im Interview mit Radio 100,7 sagt.

Schaue man sich die jüngsten Entwicklungen an, scheine sich der Markt wieder etwas verlangsamt zu haben. Vor allem der private Neubausektor komme nur schleppend voran. „Wir bauen nicht genug Wohnungen für das, was im Land wirklich gebraucht wird“, sagt Meisch. Obwohl bereits Schritte gemacht wurden, um schneller zu bauen und zu genehmigen, seien die Finanzierungsbedingungen für Bauprojekte und Wohnungskäufe deutlich komplizierter geworden. Dafür müssen neue Lösungen gefunden werden.

Besonders im Bereich auf Plan kaufen müsse das Vertrauen der Käufer wiederhergestellt werden. „Sehr viele Menschen zögern heute, auf Plan zu kaufen, weil sie gehört haben, dass es hier und da Insolvenzen gegeben hat und sie ihr Geld nicht investieren wollen“, sagt Meisch. Dennoch sei er der Ansicht, dass das Modell „nach Plan“ in Zukunft an Bedeutung verlieren wird. Denn: „Viele Menschen werden eher abwarten, bis etwas gebaut ist oder sich im Bau befindet, bevor sie sich engagieren.“ Deshalb müssen auch Besteuerung und weitere Rahmenbedingungen angepasst werden.

Mögliche Mietpreisdeckelung

Auf die Frage, wie schnell mit weiteren steuerlichen Anreizen zu rechnen sei, antwortet der Minister: „Nun, wenn der Wohnungsbauminister Ende Dezember im Radio ankündigt, dass noch etwas kommen wird, kann man wohl davon ausgehen, dass dies zu Beginn des Jahres der Fall sein wird.“ Meisch betont allerdings auch, dass steuerliche Maßnahmen nicht die einzige Lösung sein sollen und so gestaltet werden müssen, dass sie nicht zu steigenden Immobilienpreisen führen.

Auch eine mögliche Deckelung der Mieten schloss Meisch nicht aus. Auf die Frage, ob dies eine Option sei, antwortet der Minister: „Ja, ich denke, dass wir da nicht wegschauen können.“ Auch in anderen Ländern sei eine solche Tendenz zu beobachten. Es brauche ein Gleichgewicht zwischen den Interessen derjenigen, die in Wohnraum investieren, und denen, die darin wohnen und Miete zahlen sollen. „Wenn diese es sich finanziell nicht erlauben können, dann ist eine Investition auch nicht mehr interessant“, sagt Meisch.

Aus diesem Grund würde in den kommenden zwei Jahren eine Reihe von Schritten in diese Richtung gemacht. Weiterhin sei es nicht nur wichtig, Regeln zu haben, sondern auch, dass diese eingehalten würden, ohne dass Betroffene vor Gericht ziehen müssen. Investitionen sollen sich Meisch zufolge lohnen, jedoch nicht auf „exorbitante“ Weise. In der Abgeordnetenkammer herrsche mittlerweile ein „relativ breiter Konsens“, dass eine Orientierungshilfe in Form eines Mietspiegels oder Mietkadasters notwendig sei. (les)