Einen Tag nach der Explosion einer Granate in einer Bar in der französischen Stadt Grenoble mit zwölf Verletzten hat die Polizei am Donnerstag weiter nach dem Täter gefahndet. Bislang sei niemand festgenommen, hieß es aus Polizeikreisen. Die Ermittler gingen eher von einem Konflikt zwischen verfeindeten Banden aus als von einem Terrorakt. Von den zwölf verletzten Menschen schwebten zwei in Lebensgefahr.
„Es könnte sich um eine Abrechnung im Zusammenhang mit Drogenhandel, Zigarettenschmuggel oder einer eskalierten Feindschaft handeln“, sagte Staatsanwaltschaft François Touret-de-Courcy. Der Täter sei am Mittwoch gegen 20.15 Uhr in die Bar im Village Olympique gekommen, dem ehemaligen olympischen Dorf am Stadtrand von Grenoble, das als Problemviertel gilt.
Der Mann habe die Granate geworfen, ohne ein Wort zu sagen. Anschließend sei er vom Tatort geflüchtet. Er sei möglicherweise auch mit einem Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow bewaffnet gewesen, habe dieses aber nicht benutzt. Zu dem Zeitpunkt hätten sich viele Gäste in der Bar aufgehalten.
„Ich habe einen großen Knall gehört und mir gleich gedacht, dass es Probleme im Viertel gibt“, sagte die 70 Jahre alte Anwohnerin Agnès Lefebvre-Paquet. „Wir wohnen hier seit 30 Jahren, und es wird immer schlimmer“, sagte eine Nachbarin, die ihren Namen nicht nennen wollte.
Bürgermeister Éric Piolle, der den Tatort am Mittwochabend aufsuchte, verurteilte die Tat. Es sei schockiert von der „unerhörten Gewalttat“.
Nach Angaben der Vize-Bürgermeisterin Chloé Pantel handelte es sich bei der Bar um einen Ort, wo die Besucher häufig Fußballspiele anschauten. „Normalerweise ist hier alles ruhig, es gibt keine Probleme“, sagte Karim, ein städtischer Angestellter, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte. „Wir treffen uns hier zum Kaffeetrinken und Diskutieren.“
 
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