Tatort Tram: In den vergangenen Wochen haben sich mehrere gewalttätige Zwischenfälle an Tram-Haltestellen in Luxemburg-Stadt abgespielt. Am Sonntag, 26. Januar, wird ein Mann um 17.45 Uhr an der Haltestelle Hamilius durch eine „Stichwaffe“ verletzt. Eine Polizeistreife leistet erste Hilfe bis zum Eintreffen der Rettungsdienste. Das Opfer wird mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Etwa eine Woche zuvor spielt sich an einer anderen Tram-Haltestelle eine weitere brutale Tat ab. Laut Tageblatt-Informationen will ein Mann am Stopp Lycée Bonneweg aus der Bahn steigen. Er wird von mehreren Personen überfallen und zusammengeschlagen. Die Verletzungen sind so schwer, dass er für mehrere Stunden nicht ansprechbar ist. Sein Bein ist verletzt, das Jochbein ist gebrochen, er bekommt ein Metallstück eingesetzt. Da die Angreifer das Portemonnaie gestohlen hatten, kann die Polizei den Mann zunächst nicht identifizieren. Erst, als die geleerte Brieftasche in der Nähe gefunden wird, kann die Familie des Mannes informiert werden. An der gleichen Stelle, an der Tram-Haltestelle Lycée Bonneweg, soll sich kurz darauf ein weiterer Angriff ereignet haben.
Mehr Angriffe im Umfeld der Tram?
Das Tageblatt hat bei der Luxemburger Polizei nachgefragt: Sind Tram-Haltestellen öfter Tatorte für Angriffe oder Überfälle? „Wir bestätigen, dass es in den vergangenen Wochen zu mehreren Diebstählen entlang der Linie gekommen ist“, antwortet eine Pressesprecherin der Behörde. Diese reichten von einfachen Diebstählen bis hin zu „Diebstählen mittels Gewalt“. Ob die Taten zusammenhängen? Das sei Gegenstand der Ermittlungen. Am Hamilius und an der Haltestelle Lycée Bonneweg sei es zudem „vereinzelt zu Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen gekommen, die in Gewalttätigkeiten ausgeartet sind“.
Die Polizei rät, immer wachsam zu sein. „Wer etwas Verdächtiges beobachtet, etwa wenn eine Personengruppe sich einer Einzelperson nähert und sie umzingelt, sollte dies umgehend dem Polizeinotruf melden.“ So könne die Polizei binnen kurzer Zeit vor Ort sein, um zu helfen.
Die Pressesprecherin merkt an: „Wie alle anderen Personen können auch Kriminelle den öffentlichen Transport nutzen.“ Das Fortbewegungsmittel könnte für Kriminelle interessant sein. Denn es verbindet viele stark frequentierte Orte – zum Beispiel den Hamilius. Und dort lassen sich „logischerweise viele potenzielle Opfer finden“.
Offenbar wurden in jüngster Zeit auch mehr nicht-gewalttätige Diebstähle in Luxemburgs Bussen und Bahnen verzeichnet. „In den vergangenen Wochen wurde der Polizei eine zunehmende Anzahl von Diebstählen in öffentlichen Verkehrsmitteln – vor allem in der Tram – gemeldet“, heißt es in einer Mitteilung von Mitte Januar. Taschendiebe nutzten die Menschenmassen und einen Moment der Unaufmerksamkeit ihres Opfers aus, um ihm seine Wertsachen zu stehlen. Oftmals bemerken die Opfer dies erst lange nach der Tat. Vor allem, wenn der Bus oder die Tram überfüllt seien, solle man vorsichtig sein. „Lassen Sie sich nicht ablenken und halten Sie, wenn möglich, Abstand zu unbekannten Personen“, schreibt die Polizei.
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