Der Neujahrsmorgen ist in Esch in einer blutigen Familientragödie geendet. Ein 54-jähriger Mann wurde am 1. Januar laut einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft vom Freitag schwer verletzt in seinem Zuhause aufgefunden. Trotz des schnellen Eingreifens der Rettungskräfte sei das Opfer kurz darauf im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen.
Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um ein Gewaltverbrechen, bei dem eine Stichwaffe eingesetzt wurde, heißt es in dem Schreiben. Die Staatsanwaltschaft gibt zudem an, dass die mutmaßlichen Täter zwei minderjährige Angehörige des Opfers seien – sein Sohn und sein Stiefsohn im Alter von 16 und 15 Jahren.
Nach dem Vorfall seien die Jugendlichen zunächst vom Tatort geflüchtet. Noch am selben Tag sei der 16-Jährige jedoch von Spezialeinheiten der Polizei gefunden und festgenommen worden. Sein 15-jähriger Halbbruder sei am Tag darauf, dem 2. Januar, verhaftet worden.
Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet, woraufhin diese eine Autopsie des Opfers sowie Ermittlungen einleitete. Unter anderem wird den Jugendlichen Patrizid, Mord und Totschlag vorgeworfen. Beide mutmaßlichen Täter seien von der Kriminalpolizei in Anwesenheit eines Anwalts befragt worden.
Da es sich um Minderjährige handelt, wurde ein Jugendrichter mit der Betreuung und Untersuchung des Falls beauftragt. Der 16-jährige Verdächtige wurde nach einer psychiatrischen Begutachtung vorläufig in das Gefängnis von Schrassig gebracht. Für den 15-Jährigen ordnete der Jugendrichter die Unterbringung in der Sicherheitseinheit Unisec an, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.
Die Staatsanwaltschaft betont allerdings, dass die Ermittlungen noch in einem sehr frühen Stadium seien und zahlreiche Fragen ungeklärt blieben. Zudem verweist das Parquet auf die Gesetzgebung zum Schutz von Minderjährigen gemäß dem Jugendgesetz vom 10. August 1992. Außerdem gelte die Unschuldsvermutung.
Die Polizei wollte sich auf Tageblatt-Nachfrage hin nicht zu dem Fall äußern und verwies auf die Staatsanwaltschaft.
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