Nach den schweren Winterstürmen in den USA sind immer noch viele Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Nach Daten der Webseite poweroutage.us waren es in Texas am Donnerstagvormittag (MEZ) noch mehr als 667.000 Haushalte. Besonders betroffen von Stromausfällen waren demnach außerdem die Nachbarstaaten Mississippi und Louisiana im Süden sowie Oregon im Nordwesten des Landes. Am Mittwoch hatten in Texas noch gut drei Millionen Haushalte im Dunkeln gesessen. In Houston warnte die Polizei am Donnerstagmorgen vor Ampelausfällen.
Nach einem Bericht des Senders CNN sind in den USA bereits mindestens 37 Menschen infolge des Winterwetters ums Leben gekommen, andere Medien nannten niedrigere Totenzahlen. Die Wetterwarnungen reichten demnach von Texas bis nach Neuengland im Nordosten der USA. In den betroffenen Gebieten lebten mehr als 100 Millionen Menschen. Die Washington Post berichtete, dass in mehreren Städten in Texas auch die Wasserversorgung unterbrochen war. Heftige Kritik regte sich in Texas am Netzwerkbetreiber ERCOT. Gouverneur Greg Abbott forderte laut Washington Post den Rücktritt von dessen Führungsmannschaft.
Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden habe mit den Gouverneuren der betroffenen Staaten wie Texas, Louisiana und Kentucky über das „extreme Winterwetter“ gesprochen. Die Regierung werde alle verfügbaren Ressourcen einsetzen, um den Menschen zu helfen, „diesen historischen Sturm“ zu überstehen. Der Gouverneur von Texas, der Republikaner Greg Abbott, forderte eine Untersuchung zu den Ursachen für die Stromausfälle.
Verzögerungen bei Auslieferung der Impfdosen
Die Gesundheitsbehörde CDC erwartet Medienberichten zufolge für die kommenden Tage „weitflächige“ Verzögerungen bei der Auslieferung von Corona-Impfdosen. Der Sturm habe den Betrieb von mindestens jeweils einem Logistikzentrum in Tennessee und Kentucky beeinträchtigt, über die mehrere Bundesstaaten mit Vakzinen beliefert würden. Es blieb jedoch zunächst unklar, wie viele Impfstoffdosen betroffen sind.
Um sich trotz der Stromausfälle bei der Eiseskälte warm zu halten, greifen Bewohner vielerorts zu ungewöhnlichen Methoden – teils mit gefährlichen Auswirkungen. So starben in der texanischen Stadt Houston eine Frau und ein Mädchen an einer Kohlenmonoxidvergiftung: Nach Angaben der Polizei hatten sie den Motor eines Autos in einer am Haus angeschlossenen Garage laufen lassen, um Wärme zu erzeugen.
Allein im bevölkerungsreichsten Bezirk von Texas, Harris County, seien seit Montag mehr als 300 Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen gemeldet worden, berichtete der Houston Chronicle. Die Gesundheitsbehörde des südlichen Bundesstaates warnte davor, elektrische Generatoren, Grillgeräte, Campingkocher und andere für den Außenbetrieb vorgesehene Geräte zu diesem Zweck im Haus zu benutzen.
Aus Wettersicht gab es zunächst keine Entwarnung: Ein weiterer Wintersturm soll nach Behördenangaben für Donnerstag erneut schwere Schneefälle und Eis in die Region bringen.
De Maart
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