BasketballMersch will in der Aufstiegsfrage von Spiel zu Spiel schauen

Basketball / Mersch will in der Aufstiegsfrage von Spiel zu Spiel schauen
Routinier Pit Hoffmann lässt mit seinen 41 Jahren noch so manchen Gegner alt aussehen Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Der Tabellenzweite der Nationale 2 konnte am Samstag mit einem knappen Sieg gegen den Racing in die zweite Saisonphase starten. Beim Black Star Mersch sind mit Trainer Rainer Kloss und Pit Hoffmann zwei „Urgesteine“ des nationalen Basketballs aktiv, die in Mersch nicht zum ersten Mal als Duo vereint sind. 

Nachdem Pit Hoffmann nach der Saison 2019/20 in Basketballrente gegangen war, konnte der Merscher Trainer ihn vergangene Saison überzeugen, die Basketballschuhe nochmals zu schnüren. „Patrick Hoffmann und Rainer (Kloss) nervten mich so lange, bis ich zugesagt habe“, erklärt der 41-Jährige mit einem Lachen. Somit war das Duo wieder vereint. Zwischen 2011 und 2014 waren beide bei der Sparta aktiv, ehe ihre Wege sich in der Saison 2016/17 in Walferdingen erneut kreuzten. Die erfolgreichste Saison erlebten sie zweifelsohne in der Spielzeit 2011/12, als das Duo in Bartringen den Meistertitel feierte. Die Verbindung zu Pit Hoffmann geht für Rainer Kloss über den Basketball hinaus. Er meinte scherzhaft: „Ich wollte ein drittes Kind, meine Frau jedoch nicht. Da habe ich eins genommen, das schon erwachsen ist.“ Die erste Trainerstation in Luxemburg von Kloss, der mittlerweile die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzt, war Mersch im Jahr 2008. Zehn Jahre danach führte der Weg nach Stationen in Bettemburg, Hostert, Bartringen und Walferdingen sowie dem Verband zurück zu seinem ersten Verein hierzulande. 

Der Black Star Mersch steht derzeit auf einem direkten Aufstiegsplatz
Der Black Star Mersch steht derzeit auf einem direkten Aufstiegsplatz Foto: Editpress/Jerry Gerard

Mit einem Sieg ist Mersch optimal in die Aufstiegsgruppe gestartet. Doch lediglich das Resultat konnte den Black Star zufriedenstellen, nicht aber die Art und Weise. Der Merscher Trainer drückte seine Unzufriedenheit in gewohnt direkter Manier aus: „Wir agierten einfach dumm, anders kann man das nicht sagen. Wir wissen, was wir spielen sollen, und auf einmal machen wir hier die Zirkusnummer.“ Der Trainer lobte den Kampfgeist des Racing. Ihm zufolge agierten die Hauptstädter, die er eigentlich als einen Mitfavoriten für den Aufstieg sieht, nach dem foulbedingten Ausscheiden von Profi-Spieler Flenard Whitfield mit noch mehr Einsatz. Beim Stand von 64:55 aus Sicht des Black Star schien die Partie in der 35. gelaufen, doch es wurde nochmals spannend: Der Racing kämpfte sich heran und übernahm 1‘23‘‘ vor Schlusspfiff erstmals die Führung in der Partie (67:66). Doch Profi-Spieler Marquavian Stephens behielt in den Schlusssekunden die nötige Ruhe an der Freiwurflinie, sodass Mersch sich 72:69 durchsetzte. „Der Sieg war wichtig. In den letzten Partien spielten wir oft mit dem Feuer und setzten uns nur knapp durch. Wir müssen unbedingt die Fehler in der Schlussphase vermeiden“, erklärt Pit Hoffmann, für den beide Profis Marquavian Stehens und Jerimiah Culver die Hauptstützen des Teams sind. „Außerdem kennen die luxemburgischen Spieler ihre Rolle. Mit der Verpflichtung von Sam Ferreira (von Mamer ausgeliehen, Anm. d. Red.) haben wir natürlich Vorteile in der Größe.“ 

Budgetfrage

Ein Duo, das fast schon unzertrennlich ist: Pit Hoffmann und Mersch-Coach Rainer Kloss
Ein Duo, das fast schon unzertrennlich ist: Pit Hoffmann und Mersch-Coach Rainer Kloss Foto: Editpress/Jerry Gerard

Es bleiben noch neun Spieltage in der Aufstiegsgruppe, doch die Ausgangsposition des Black Star, der sich auf dem zweiten Tabellenplatz und somit einem direkten Aufstiegsplatz befindet, ist vielversprechend. In der Saison 2014/15 spielte der Black Star übrigens das letzte Mal in der höchsten Liga. 

Ist der Aufstieg das Ziel? Ja, wir spielen, um aufzusteigen. Ist es gut für den Verein? Das ist eine andere Frage.

Rainer Kloss, Trainer in Mersch

 „Wir schauen von Spiel zu Spiel und sehen dann, was dabei herauskommt“, so Pit Hoffmann, und sein Trainer ergänzt: „Ist der Aufstieg das Ziel? Ja, wir spielen, um aufzusteigen. Ist es gut für den Verein? Das ist eine andere Frage.“ Rainer Kloss bereitet nämlich das Budget, das in der oberen Liga benötigt wird, Kopfzerbrechen. „Jeder redet über die drei Non-JICL oder drei Profis, aber niemand redet darüber, was teilweise für die einheimischen Spieler bezahlt wird. Da fasse ich mir an den Kopf, was da für Preise bezahlt werden. Da redet kein Mensch drüber. Es heißt immer nur ‚drei Ausländer‘, wobei ich anmerken möchte, dass ich verstehe, wenn ein Team sich mit einem dritten Non-JICL verstärkt“, so Kloss, der jedoch wenig Verständnis zeigt, dass ein Spieler, der bei einem Erstliga-Verein lediglich in der B-Mannschaft zum Einsatz kommt, Geldforderungen stellte, als dieser das Angebot erhielt, beim Black Star zu spielen. Kloss zufolge müsse man sich als Verein die Frage stellen, ob es Sinn macht aufzusteigen oder nicht. Was seine Mannschaft betrifft, so sagt er: „Wir werden von Spiel zu Spiel schauen, und machen uns über das, was danach kommt, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken.“

schmides
19. Februar 2024 - 19.43

Dito Rainer, Dito