Dass der Überschuss im nächsten Jahr voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen wird, ist vor allem zwei Faktoren geschuldet: Zum einen wird die Gemeinde 2024 mit Einnahmen von insgesamt 70 Millionen Euro rechnen können, rund elf Millionen weniger als dieses Jahr; zum anderen werden die Investitionsausgaben im Vergleich zum Vorjahr um rund 38 Prozent steigen: von 43 auf immerhin 59,5 Millionen Euro. Der größte Teil dieser Gelder fließt allerdings in die Fortführung von laufenden Projekten. Die Ausgaben insgesamt – ordentliche und außerordentliche – werden mit etwas mehr als 98 Millionen zu Buche schlagen.

Die Verschuldung der Gemeinde kann zwar auch im kommenden Jahr gesenkt werden, doch mit rund 5,6 Millionen Euro (2023: 6,5 Millionen) liegt die Pro-Kopf-Verschuldung der Merscher Bevölkerung bei immerhin 534 Euro.

Dass die Bücher auch Ende 2024 noch einen Überschuss aufweisen werden, ist auch der Tatsache zu verdanken, dass die Neuinvestitionen sich in Grenzen halten. Das Teuerste unter den neuen Projekten ist der Ausbau des kommunalen Heiznetzes bis zum Standort „hinter Grommesch“, dessen Kostenpunkt bei 450.000 Euro liegt.

Das meiste Geld wird kommendes Jahr in Baumaßnahmen, Immobilienkäufe und den Unterhalt der damit zusammenhängenden Infrastrukturen investiert: 29 Millionen Euro sieht der Haushalt unter dem Punkt „Logements et équipements collectifs“ vor. 16,5 Millionen werden dabei für den Kauf und Bau von Immobilien verwendet. Die Wasserversorgung, darunter der Unterhalt und die Erneuerung von Leitungen, wird mit 2,47 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Unter dem Punkt „öffentliche Einrichtungen“ finden sich auch die meisten neuen Projekte der Gemeinde im kommenden Jahr. Darunter die Neugestaltung des Teiches im Gemeindepark: sie wird mit 300.000 Euro veranschlagt. Dies ist nur das neue Projekt; die laufenden Projekte im Park beziffern sich noch einmal auf eine Million Euro. Für die Anpassung der Infrastrukturen des Viertels Alzette, mit u.a. einer Fahrradpiste, sind 500.000 Euro vorgesehen, für die Infrastrukturen im Park selbst 420.000 Euro.

Die höchsten Ausgaben sieht der Haushalt 2024 für den Schulcampus „Centre“ in Mersch vor, wo noch einmal 17 Millionen Euro anstehen. Das Megaprojekt war im März 2021 vom Gemeinderat in Höhe von 52 Millionen Euro gutgeheißen worden. 2023 sah der Haushalt 18 Millionen vor, von denen allerdings nur 15 Millionen ausgegeben wurden. Für die Neugestaltung der Schule Cécile Ries gibt die Gemeinde kommendes Jahr 220.000 Euro aus.

Eine Ausgabe sei besonders erwähnt: 150.000 Euro lässt sich die Gemeinde eine neue Weihnachtsbeleuchtung kosten; bereits 2022 wurden dafür rund 180.000 Euro ausgegeben. 2023 waren knapp 60.000 Euro dafür eingeplant, wovon die Gemeinde aber keinen Cent ausgab.

Am kommenden Montag wird der Gemeinderat über den Haushaltsentwurf abstimmen.