High Times für Luxemburgs Landwirte: Das neue Online-Tool vom Landwirtschaftsministerium verspricht nicht weniger als die Gras-Revolution. Präzise Vorhersagen darüber, wie viel „Weed“ in den nächsten Tagen auf der Weide wächst, sollen nun mittels App berechnet werden können.
Man kann den Moment gar nicht groß genug aufziehen: Luxemburg hat den ersten staatlich geförderten Grasrechner der Großregion. „Méi Weed“ heißt das neueste Tool aus der Feder von Martine Hansen und nein, das ist kein Scherz, und ja, es geht um Gras. Ein „pedoklimatisch“ abgestimmtes Modell, das den täglichen Graszuwachs berechnet. Das Landwirtschaftsministerium behauptet zwar, es ginge dabei um „Grünlandbewirtschaftung und Milchproduktion“, das seien Eckpfeiler der Luxemburger Landwirtschaft. Aber wie das Tageblatt exklusiv erfahren hat, werden diese Begriffe seitens der Regierung schon lange als Tarnbegriffe für „Hanfanbau“ und „Cannabisveredelung“ benutzt.
Und plötzlich ergibt die Politik von CEO Frieden Sinn: Während Léon Gloden den Luxemburger Drogensumpf mit unzähligen Pressekonferenzen eigenhändig austrocknet, bereitet das Landwirtschaftsministerium die Übernahme des frei werdenden Marktpotenzials vor. Die Devise lautet: Warum Marihuana aus Marokko importieren, wenn unsere Bauern den Stoff selbst herstellen können! Die Landwirte freuen sich auch: Auf einer verkauften Tonne Kartoffeln verdienen sie 20 Euro, auf einer verkauften Tonne Cannabis knapp 20.000.
Damit gehören Bauernproteste der Vergangenheit an, das Volk erhält statt Religion nun richtiges Opium (oder halt Cannabis, das ist quasi die katholische Variante) und der schwächelnde Finanzplatz wird Luxemburgs Wirtschaft dank der klugen Diversifizierungsstrategie nicht in den Abgrund reißen. Mal abgesehen davon, wie viele Expats wir anlocken werden, wenn man seinen Joint aus heimischer Bio-Produktion beim Shoppi an der Tankstelle kaufen kann. Und damit wäre dann auch endgültig klar, wofür das C in CSV im 21. Jahrhundert steht. Frieden wird die vergeigte Legalisierung der Gambia-Regierung durchziehen – und dann erst mal einen durchziehen.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass das Tool „Méi Weed“, das wirklich so heißt, tatsächlich nur „Mehr Weide“ bedeutet und sich ausschließlich um das grüne Futtermittel für Kühe dreht. Das Tool wurde laut Ministerium von einem halben dutzend Projektträgern mitentwickelt; dementsprechend muss sich die Humor-Fraktion bei der Benennung durchgesetzt haben. Denn dass beim Landwirtschaftsministerium, beim Lycée technique agricole (LTA), beim Institut fir Biologesch Landwirtschaft an Agrarökologie Luxemburg (IBLA) und bei der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) niemandem das Double-Entendre des Namens aufgefallen wäre, das glaubt nicht einmal der Bauer mit den dicksten Kartoffeln.
Opium fürs Volk, sagte man frèher über die Religion schon.......