Corona-KriseMehr als 70.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit

Corona-Krise / Mehr als 70.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit
 Foto: Julien Garroy / Editpress

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Etwa 72.000 Arbeitnehmer befinden sich in Luxemburg in Kurzarbeit. Damit sind allerdings erst 5000 Anfragen von Betrieben von der ADEM und dem Konjunkturkomitee behandelt worden – mehr als das Doppelte wartet noch auf die Zusage.

Nachdem die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie in Kraft getreten sind, gab die Regierung den Rückgriff auf das Mittel der Kurzarbeit, den sogenannten „Chômage Partiel“, bekannt, um die Auswirkungen auf die Wirtschaft abzufedern. Innerhalb weniger Tage erreichten die ADEM 16.000 Anfragen – zu normalen Zeiten sind es 25 bis 30 Anfragen im Monat. Das geht aus der Antwort von Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage der oppositionellen CSV hervor.

Um dem Ansturm gerecht zu werden, fuhr das Arbeitsministerium zweigleisig: Einerseits wurde fieberhaft an einem digitalen System gearbeitet, welches am 27. März online ging. Parallel dazu lief die alte Prozedur weiter, um den Betrieben die Möglichkeit zu geben, ihre Anfrage möglichst rasch einzureichen. Das führte allerdings zu gewissen Schwierigkeiten: Von den 16.000 Anfragen ergingen 3.000 doppelt und wurden aussortiert, von den verbleibenden 13.000 waren 7.000 entweder nicht lesbar oder es fehlten wichtige Angaben, sodass die ADEM am 2. und 3. April hauptsächlich damit beschäftigt war, Betriebe über die erste Ablehnung in Kenntnis zu setzen und sie auf die neue Prozedur auf myguichet.lu zu verweisen.

Erst ein Drittel der Anfragen behandelt

Bis zum 6. April gingen knapp 8.500 Anfragen über das neue System an die ADEM ein, wobei hierzu wohl auch die abgelehnten Betriebe der ersten Runde zu zählen sind. Laut Arbeitsministerium wird zur Berechnung des „Chômage partiel“ dann auch das Datum der ersten Anfrage zugrunde gelegt, selbst wenn diese wegen Formfehlern abgelehnt wurde. Stand 6. April befanden sich dann auch schon ungefähr 72.000 Angestellte von Luxemburger Firmen in Kurzarbeit, während circa zwei Drittel der Anfragen noch auf ihre Behandlung und ihren positiven Bescheid durch die ADEM warten müssen. Die Kosten der Maßnahme liegen zurzeit bei 144,2 Millionen Euro.

Im Hinblick auf die monatlichen Abrechnungen, die Unternehmen bei ADEM einreichen müssen, soll laut Kersch ein neues Online-System auf myguichet.lu entwickelt werden. Es sei in den kommenden Wochen verfügbar. Die Unternehmen sollen ausschließlich dieses System nutzen dürfen: Das Ziel sei eine „maximale Verwaltungsvereinfachung“. Gleichzeitig soll die Prozedur die notwendigen computergestützten Kontrollen ermöglichen, um Betrug und Missbrauch vorzubeugen.

Philosoph
7. April 2020 - 17.52

Wi vill méi héich ass des Zuel am Verhältnis zu der Wirtschaftskris 2008/2009? Kann d'Tageblatt-Redaktioun eventuell déi Detailer mattdeelen? Dat géif dem Lieser eng Gréissenuerdnung vun der aktueller Situatioun ginn. Merci.