Mit großer Begeisterung zieht Frank Schintgen, stellvertretender Delegationsleiter der Luxemburger, sein Fazit zu den Weltwinterspielen. „Es war mehr als super“, sagt er. „Der Erfolg, den wir in Italien hatten, war beträchtlich. Es ist einfach so berührend, was von den Athleten herüberkommt. Die Freude, das kann man nicht beschreiben, das ist nicht bezahlbar. Aber das ist genau das, was uns als Freiwillige motiviert, diese ganze Arbeit auf uns zu nehmen.“
Elf Athleten aus dem Skilanglauf, Ski alpin und Schneeschuhlauf sind neben sechs Trainern und weiteren fünf luxemburgischen Delegierten nach Turin gereist. Und die sportliche Bilanz, mit der die Delegation nach Hause fährt, ist beeindruckend: Mit drei Goldmedaillen, vier Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen im Gepäck ist das Team wieder im Großherzogtum angekommen. „Das war für uns schon sehr beeindruckend“, resümiert Schintgen.
Luxemburger Wintersportexoten
Im Überblick
Die luxemburgische Delegation:
Athleten: Caroline Schambourg, Danièle Jankowoy, Marten Ottens, Yves Logelin (alle Ski alpin), Tammy Zolver, Sven Didier, Nora Urbing, Pit Frank (alle Skilanglauf), Sophie Caron, Cathia Jacobs, Dimitri Sacré (alle Schneeschuhlauf)
Trainer: Jérôme Charpentier, Kathinka van Dam, Monique Lexis, Frenz Majchrzack, Hélène Nadeau, Patrick Schambourg
Delegation: Roberto Traversini (Präsident Special Olympics Luxembourg), Luc Klonski (Delegationsleiter), Frank Schintgen (stellvertretender Delegationsleiter und Pressesprecher), Patricia Theisen (Ärztin), Raphaël Peffer (Physiotherapeut)
Die Medaillen der Luxemburger:
Gold: Caron, Ottens, Schambourg
Silber: Jacobs (zwei), Jankowoy, Ottens
Bronze: Caron, Frank (zweimal)
Insgesamt waren mehr als 1.500 Athleten aus 102 Ländern in Turin aktiv. Neben Athleten aus exotischen Wintersport-Ländern wie Kenia oder Südafrika gehören auch die Luxemburger eher zu den Exoten. Kaum Schnee, keine Berge, aber ein großer sportlicher Erfolg: Monatelang haben sich die Athleten auf den Wettbewerb vorbereitet. Trainingslager im Schnee, Vorbereitungen im Sand oder aber Trainingseinheiten im Norden des Landes standen auf dem Programm. „Es ging erst mal um Kondition und Koordination. Dann ging es auch um Stabilisation. Mit den alpinen Athleten sind wir mit der FLS in die Skihalle von Amnéville gefahren. Das war ein großer Vorteil für uns, dort zu trainieren.“
Und Schintgen erklärt weiter: „Wenn in Luxemburg Schnee lag, sind wir am Wochenenden in den Norden gefahren, wo Loipen gezogen wurden. Im Januar waren wir dann bei den Landesspielen von Liechtenstein. Da waren zehn Nationen, die sich auf Turin vorbereitet haben.“ In der ganzen Zeit müssen sich die Athleten auch für ihren Einsatz in Turin empfehlen. „Wir haben viele Athleten, die bei Weltwinterspielen schon dabei waren und auch Medaillen holen können. Aber wir geben jedem eine Chance. Es hängt von den Plätzen ab, die wir bekommen. Danach schauen wir dann, wen wir berufen.“
Großes familiäres Gefühl
In Sestrière haben die luxemburgischen Athleten dann schwierige Verhältnisse vorgefunden. Es ging direkt auf eine rote Piste. „Die Athleten wollen nicht um jeden Preis gewinnen“, sagt Schintgen. „Sie geben ihr Bestes und wenn es nicht gut klappt, dann ist es so. Sie sind nicht lange traurig darüber. Enttäuscht sind sie trotzdem. Aber wenn man danach von Trainern und anderen Athleten wieder ermutigt wird, entsteht ein großes familiäres Gefühl.“ Das Leitbild der Special Olympics wurde also voll ausgelebt: „Let me win. But if I cannot win, let me be brave in the attempt“ (deutsch: Lasst mich gewinnen. Aber wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich bei dem Versuch tapfer sein.).
Freude bereitet Special Olympics Luxembourg auch das rege Interesse der Politik. Erbgroßherzog Guillaume war bei der Eröffnungsfeier in Turin anwesend. Neben ihm wohnten zudem Sportminister Georges Mischo und Gesundheitsministerin Martine Deprez der Eröffnungszeremonie bei. „Das ist ermutigender Beistand“, sagt Schintgen. „Wir haben gemerkt, dass sie sich wirklich interessieren. Das treibt die Inklusion voran.“
De Maart












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