Was wäre Weihnachten ohne ein ausgiebiges Festmahl? Für die meisten Menschen gehört ein auserlesenes Essen mit der Familie am Heiligabend oder an einem der zwei Weihnachtstage einfach dazu. Dass nicht jeder die Mittel besitzt, um ein solches Festmahl vorbereiten oder genießen zu können, gerät hin und wieder in Vergessenheit. Die Asbl. „Man to Human“ hat allerdings an genau diese Menschen gedacht und versucht, ihnen die Feiertage mithilfe von heißer Suppe etwas zu verschönern.
Von unserer Korrespondentin Lisa Rock
Drei Mitglieder des gemeinnützigen Vereins, unter ihnen auch Olivier Ferber, der Präsident von „Man to Human“ , haben sich freiwillig dazu entschieden, ihren zweiten Weihnachtstag damit zu verbringen, auf dem Escher Brillplatz Suppen an Bedürftige zu verteilen. „Es war ein großer Erfolg“, erzählt Ferber stolz, „insgesamt wurde an 332 Menschen Suppe verteilt.“ Im Vorfeld waren 500 Schüsseln vorbereitet worden. Drei Viertel der Suppen konnten an Obdachlose und ärmere Menschen verschenkt werden.
Die Devise der Asbl. lautet: Jeder ist willkommen. Genauso wird auch niemand verurteilt oder missachtet. „Anfangs scheuten sich manche Leute davor, die Suppe anzunehmen. Sie hatten wohl Angst, abgestempelt und diskriminiert zu werden“, meint Ferber. Die Mitglieder gaben den Bedürftigen jedoch schnell zu verstehen, dass niemand Scham für seine finanzielle Situation oder sein soziales Umfeld empfinden muss.
Viel Arbeit, wenig Schlaf
Für die Aktion wurde auf dem Brillplatz ein großes Zelt aufgerichtet. Es wurde von der Gemeinde Esch zur Verfügung gestellt. Die Lebensmittel, die für die Zubereitung der Suppen benötigt wurden, finanzierte der Sponsor „Tonio Coiffure“. Der Besitzer des Friseursalons Antonio Grillo half auch beim Austeilen. Die Bedürftigen konnten zwischen drei verschiedenen, hausgemachten Suppen wählen.

Zur Auswahl standen eine asiatische Gemüsesuppe, zubereitet von 20 Freiwilligen, und eine mit Erbsen und Huhn, die von den Mitgliedern der Asbl. gekocht wurde. Antonio Grillo bot die dritte Sorte, eine Suppe mit Kartoffeln und Würstchen, an. Alle Helfer standen die ganze Nacht hinter dem Herd. Als es am Mittwoch um 11.00 Uhr mit dem Austeilen losging, behauptete wohl keiner von ihnen, dass er ausgeschlafen sei.
Ein vielfältiger Verein
Trotzdem standen sie mehr als sechs Stunden auf dem Brillplatz bei minus zwei Grad, um den Menschen in Not etwas Gutes zu bieten. Ursprünglich sollte die Aktion bereits um 16.00 Uhr vorbei sein, doch der Andrang war so groß, dass es länger ging.
„Man to Human“ wurde Anfang 2013 gegründet und wird mittlerweile von 64 Vereinen unterstützt. Die 45 ehrenamtlichen Mitglieder sind allesamt sportbegeistert und als Sportler oder Trainer aktiv. Das eigentliche Ziel der Vereinigung ist es, Kinder, auf der ganzen Welt, die in einem schlechteren Umfeld aufwachsen, den Zugang zum Sport mit gespendeten Trikots und sonstiger Ausrüstung zu ermöglichen.
„Man to Human“ setzt sich für Präventionsmaßnahmen zu Themen wie Drogenkonsum und Mobbing ein. Die Sensibilisierung der Bürger gegenüber Obdachlosen und Bedürftigen ist dem Verein besonders wichtig. Am Mittwoch hat der gemeinnützige Verein zum ersten Mal Suppen verteilt. „Die Idee hatten wir schon länger, nur hat uns bisher die finanzielle Unterstützung gefehlt“, sagt Olivier Ferber. Der Rest der Suppen soll an 15 Großfamilien mit über acht Mitgliedern verteilt werden, die auch Sportbekleidung erhalten werden. Insgesamt wird die Vereinigung bis Anfang Januar an rund 800 Kinder in Luxemburg Sportbekleidung und Ausrüstung verschenken.
Aufgrund des großen Erfolgs der Aktion hat „Man to Human“ nun vor, nächstes Jahr am zweiten Weihnachtstag auch in anderen großen Gemeinden wie Differdingen oder Düdelingen Suppe an Bedürftige zu verteilen.
De Maart
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