Normalerweise gilt der amtierende Meister als Favorit, doch diesmal sind andere Teams nicht zu unterschätzen. Nicht, dass man Walferdingen die Titelverteidigung nicht zutrauen sollte, doch die Verfolger Mamer und Gym sind sicherlich näher herangerückt, vielleicht sogar leicht vorbeigezogen. Natürlich wird erst mal Jagd auf den Meister gemacht. Der größte Vorteil für Walferdingen ist, dass der Kader nur wenige Veränderungen aufweist. Allerdings sind mit Betty Hoffmann und Emelda Piata zwei Hochkaräter nicht mehr dabei. Hoffmann hat ihre Karriere beendet, Piata ist nach Rennes in die französische Ligue Élite abgewandert. Doch Trainer Laurent Van Elslande hat bereits letzte Saison oft auf seine Bank gesetzt und den jungen Spielerinnen längere Auftritte gewährt. Dies könnte sich nun auszahlen.
Mit Lilly Tarantini vom Herausforderer Mamer ist es gelungen, eine junge und ehrgeizige Nationalspielerin zu verpflichten. Sie soll Hoffmann ersetzen. Die junge Garde soll nun unter der Leitung von Zuspielerin Nathalie Braas sich weiterentwickeln. Wenn immer möglich, wird sie ihren Platz an die junge Maeva Muhovic abtreten. Von der Bank kann die erfahrene Polina Pitou, wenn nötig, zum Einsatz kommen, um das junge Team zu unterstützen. Aufgestockt wurde der Kader mit zwei eigenen Juniorinnen, Leyli Kafai El-Khorassani und Miroslava Klopota. Die Mannschaft ist sicher noch in einer längeren Lernphase, doch gute Resultate sind jederzeit zu erwarten.
Titelkandidaten
Der größte Herausforderer sollte diese Saison Mamer sein. Hier wurde seit zwei Spielzeiten viel Geld in die Mannschaft gesteckt. Nach zweimaligem Pokalgewinn soll nun endlich der Meistertitel her. Ein erster Schritt war am vergangenen Samstag der Gewinn des Supercups. Allerdings konnten die Damen nicht vollends überzeugen und mussten hart kämpfen, um den Gegner in fünf Sätzen schlussendlich zu schlagen. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es viele Änderungen im Kader gegeben. Mit Annalena Mach, Anu Vukicevic und Marie Reiterova haben drei wichtige Spielerinnen ihre Karriere beendet. Außerdem hat, neben Tarantini, auch die am Ende der vergangenen Saison verletzte Isabelle Frisch den Abflug nach Petingen gemacht. Als Ersatz ist Mamer in internationalen Gefilden fündig geworden. Die Kanadierin Catherine Amyot, bisher bei Celtic Montréal, und die von Gym transferierte Hana Cubonova sollen neben Alyssa Ballenger, die am Ende der Saison zur Mannschaft gestoßen war, den Angriff neu beleben. Aus der slowakischen ersten Liga kommt die Zuspielerin Zuzana Curna, die die öfters verletzte Lindsay Dowd-Braas unterstützen soll. Ansonsten sind alle Spielerinnen an Bord geblieben. Probleme könnten allerdings jederzeit auf Trainer Ranguel Krivov zukommen, wenn eine seiner Angreiferinnen über längere Zeit ausfallen sollte, denn die Bank gibt wenig her.

Ein weiterer Kandidat für den Titel dürfte auch wieder die Gym sein. Neben der abgewanderten Cubonova fallen drei weitere Spielerinnen aus dem Kader: Tsvetelina Nikolova, Malgorzata Plusa und Maria Molina, die alle drei nicht mehr zur Verfügung stehen. Laila Kinsch, von Esch kommend, Rachel Windhorst, nach ihrer Rückkehr aus Petingen, sowie zwei junge Bartringerinnen, Adrianna Lepicka und Ilène Tutucci, sollen den Kader aufstocken. In der ersten Meisterschaftsphase könnten Windhorst sowie Nadja Schaus, nach ihrer Schwangerschaft, noch nicht zur Verfügung stehen. Ansonsten kann Trainer Fabio Aiuto aus dem Vollen schöpfen, hat er doch einen Riesenkader aus knapp 20 Spielerinnen zur Verfügung. Hier dürfte es nicht leicht sein, alle bei Laune zu halten. Das Ziel wird, wie in den vergangenen Jahren, sein, erst mal die Play-offs und das Pokal-Final-Four zu erreichen und dann von Spiel zu Spiel weiter zu planen. Ob die Gym am Ende stark genug ist, sich einen Titel zu holen, wird man im Laufe der Saison sehen.
Im erweiterten Kreis
Der vierte Mitstreiter im Play-off dürfte, genau wie im Vorjahr, Petingen heißen. Zwei Spielerinnen, Patricia Gengler und Carole Kieffer, haben sich zurückgezogen. Marion Hermant und Jeanne Klein stehen momentan nicht zur Verfügung und Chimène Zouzoua ist abgewandert. Neu in den Kader gestoßen sind, nach einer langjährigen Pause, Bojana Radojevic, aus Serbien kommend, Frisch vom Gegner Mamer, die Französin Fanta Fofana, zuletzt in Tunesien aktiv, sowie die junge Escher Zuspielerin Hana Asani. Der Kader ist etwas dünn besetzt und damit hat Petingen das gleiche Problem wie Mamer, allerdings eher auf der Mittelposition. Wenn nötig steht Anne Hasdorf in den Startblöcken. Es könnte auch noch einige Zeit brauchen, ehe Lyson Stoffel sich als neuer Libero eingewöhnt hat. Mit Frisch, Fofana und den beiden verbliebenen Rusena Linford und Gabriela Angelova ist der Außenangriff mehr als gut besetzt und Petingen könnte durchaus eine Rolle in der diesjährigen Meisterschaft spielen.
Der letztjährige Sechste Bartringen erlebte wieder einmal einen Aderlass – auch wenn es diesmal keine zehn Spielerinnen sind. Vier haben sich anderweitig umgesehen. Der größte Verlust dürfte die Zuspielerin Tamie Boudot sein, die junge Nationalspielerin ist nach Steinfort abgewander. Libero Catarina Pileri hat es nach Esch verschlagen, wo sie Kinsch ersetzen soll. Ansonsten haben sich noch die beiden Jugendspielerinnen Tutucci und Lepicka der Gym angeschlossen. Die einzig bekannte Verstärkung ist Yasmin Constantin, die rumänische Spielerin war schon in Diekirch und Steinfort unter Vertrag. Wichtig ist, dass die routinierte Carole Nicolas wieder zur Verfügung steht.
Fragezeichen in Esch
Als letztes nicht abgestiegenes Team will Steinfort wieder voll durchstarten. Nach ihrer Mutterschaftspause sind Laura Palgen, Kelly Schmit und Kim Godart wieder an Bord. Mit Boudot bekommt Palgen im Zuspiel eine starke Hilfe und die Escherin Eline Delcourt verstärkt Annahme und Angriff. Ansonsten stehen fast alle Spielerinnen der letzten Saison wieder im Kader. Nur die letztjährige Zuspielerin Eszter Santosi-Toth, die nun in Esch aufschlägt, sowie Constantin stehen nicht mehr zur Verfügung.
Diekirch ist abgestiegen und wird durch Wiederaufsteiger Echternach ersetzt. Trainer Christovao Cavalcanti kann diesmal auf drei Neuzugänge aus dem Ausland setzen. Die 26-jährige Zuspielerin Chenay Gladstone kommt aus Phoenix, Arizona. Klaudia Delialissi spielte bisher in Bitburg, ihre jüngere Schwester Sindi in Arrone in Italien. Ansonsten sind alle an Bord geblieben und der Kader wurde mit zwei sehr jungen Eigengewächsen, Emma Hilger und Kseniya Tikhonova, ergänzt.
Zehn Tage nach Ablauf der Frist hat Esch auch seinen Kader beim Verband abgegeben. Abgewandert sind Asani, Delcourt und Kinsch. Alcione Dos Reis ist in ihre Heimat, auf die Kapverdischen Inseln zurückgekehrt, und Aicha Schneider hat ihre Zelte in der 2. Bundesliga-Pro bei Freisen im Saarland aufgeschlagen. Um diese zu ersetzen, haben folgende Spielerinnen in Esch unterschrieben. Die Zuspielerin Santosi-Toth von Steinfort, Anna Karzel von Strassen Caterina Pilera von Bartringen und Jessica Kovaci von Strassen. Aus der italienischen Lega B kommt als Libero Elisa Vasta. Katarina Reuter wird nach ihrer Schwangerschaft wieder zur Verfügung stehen, aus demselben Grund wird nun allerdings Merlin Hurt fehlen. Als Ziel hat der Trainer Juan Blanco das Erreichen des Play-offs gesetzt. Ob dies möglich sein wird, wird sich im Laufe der Saison zeigen.
Die Kader
Walferdingen
Trainer: Laurent Van Elslande
Spielerinnen: Nathalie Braas, Polina Bratuhhina-Pitou, Camille Esselin, Martina Fraschetti, Leyli Kafai El-Khorassani, Myroslava Klopota, Caroline Martin, Maeva Muhovic, Noa Reiland, Chloé Sautereau, Marie Schaack, Lilly Tarantini, Lisa Wollmering
Mamer
Trainer: Ranguel Krivov
Spielerinnen: Catherine Aymot, Alyssa Ballenger, Hana Cubonova, Zuzana Curna, Marlène Da Costa, Lindsay Dowd-Braas, Martine Emeringer, Joëlle Gelhausen, Sara Hasku, Vanessa Koos, Anne Neu, Nika Reiland
Gym
Trainer: Fabio Aiuto
Spielerinnen: Francesca Colzani, Annemarie Dossow, Laura Giamporcaro, Morena Greco, Carole Grüneklee, Laila Kinsch, Rebekka Klerf, Adriana Lepicka, Lara Picht, Malgorzata Plusa, Marie Richartz, Laura Ruellan, Natalia San Martin, Nadja Schaus, Cindy Schneider, Kylie Schubert, Martha Serrahima, Ilène Tutucci, Giorgia Vaccino, Rachel Windhorst
Petingen
Trainer: Ivo Iliev
Spielerinnen: Hana Asani, Gabriela Angelova, Eliane Bauer, Fanta Fofana, Isabelle Frisch, Anne Hasdorf, Rusena Linford, Emilie Mangin, Bojana Radojevic, Diana Snopok, Lison Stoffel
Bartringen
Trainer: Georgi Sabchev
Spielerinnen: Iliana Colchen, Yasmin Constantin, Aline Flores, Melanie Goossens, Andreea Grosu, Emma Hodzic, Caroline Lommel, Sara Mousel, Carole Nicolas, Dana Paulus, Jennifer Petiteville, Veronica Rusich, Ina Sitar Hafner, Ksenia Zuieva
Steinfort
Trainer: Pompiliu Dascalu
Spielerinnen: Liz Beffort, Tamie Boudot, Michelle Clemen, Silvana Dascalu, Eline Delcourt, Julie Erpelding, Noémie Erpelding, Carla Frank, Kim Godart, Anne Heinen, Pauline Muller, Sophie Muller, Alice Ney, Lucie Ney, Laura Palgen, Kelly Schmit
Esch
Trainer: Juan Carlos Blanco
Spielerinnen: Spielerinnen: Anita Bukvic, Kelsey Chambers, Yael Gruzman, Greta Karotam, Anna Karzel, Jessica Kovaci, Lara Nawrocki, Caterina Pileri, Alessia Pinna, Katrina Reuter, Eszter Santosi-Toth, Anne Spanier, Brenda Tucci, Elisa Vasta, Anna Vosahlo, Elina Wolf
Echternach
Trainer: Christovao Cavalcanti Filho
Spielerinnen: Anna-Catherine Bollendorff, Klaudia Deliallisi, Sindi Deliallisi, Romina Disciglio, Chenay Gladstone, Emma Hilger, Laura Kartheiser, Laura Laera, Alexandra Lucas, Hana Soric, Annica Thiel, Kseniya Tikhonova, Sarah Wiesen, Sophie Wildgen
Programm
1. Spieltag, Samstag:
18.00: Walferdingen – Esch
19.00: Mamer – Echternach
19.00: Bartringen – Steinfort
19.30: Gym – Petingen
De Maart
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