Mittwoch22. Oktober 2025

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EurovisionLuxemburgs Regierung verzichtet im Streit um Israel-Teilnahme auf klare Position

Eurovision / Luxemburgs Regierung verzichtet im Streit um Israel-Teilnahme auf klare Position
Luxemburgs Regierung will eine klare Trennung zwischen „kulturellen Bereichen“ und „geopolitischen Spannungen“ wahren Symbolfoto: Jens Büttner/dpa

Während andere Länder über einen Israel-Boykott beim ESC diskutieren, vermeidet Luxemburgs Regierung eine Positionierung und betont die Trennung von Kultur und Politik.

Seit Wochen tobt ein heftiger Streit um die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC). Mehrere Länder hatten mit einem Boykott des ESC gedroht, sollte Israel wie bisher auch im nächsten Jahr an dem Musikwettbewerb teilnehmen. Zu diesen Ländern gehören unter anderen Spanien, Irland und die Niederlande. Andere Länder wie Deutschland halten dagegen einen Ausschluss Israels nicht für sinnvoll. Doch wie positioniert sich Luxemburg in der Debatte?

„Es ist nicht Aufgabe der luxemburgischen Regierung, sich zu den Absichten Israels zu äußern oder die möglichen Auswirkungen der Teilnahme des Landes auf die öffentliche Meinung zu bewerten“, schreibt die delegierte Medienministerin Elisabeth Margue (CSV) dazu am Mittwoch in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des LSAP-Abgeordneten Ben Polidori.

Margue: ESC in erster Linie ein Musikwettbewerb

Die Veranstaltung sei in den Augen der Regierung in erster Linie ein internationaler Musikwettbewerb, „der der Förderung des künstlerischen Ausdrucks dient und Vielfalt, Offenheit und gegenseitigen Respekt in den Vordergrund stellt“. Aus diesem Grund sei es wichtig, eine klare Trennung zwischen „kulturellen Bereichen“ und „geopolitischen Spannungen“ zu wahren.

Luxemburg halte am Luxembourg Song Contest zur Förderung der nationalen Musikszene fest. Der Wettbewerb werde von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) „unabhängig von jeglicher Regierungsbehörde koordiniert“. RTL sei in die Planungen eingebunden und verfolge gemeinsam mit der Regierung die aktuellen Entwicklungen.

Eigentlich sollte eine für Anfang November angesetzte Online-Abstimmung der Mitgliedsländer Klarheit in dieser Angelegenheit bringen. Angesichts der Waffenruhe im Gazastreifen und der Rückkehr der Hamas-Geiseln hat die EBU die Abstimmung jedoch auf Dezember verschoben. Es herrsche Einigkeit, dass stattdessen bei der regulären Versammlung der Mitgliedsländer im Dezember eine offene Diskussion über das Thema organisiert werden müsse. (les)