Freitag12. Dezember 2025

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VatikanAuch Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich wird als Papst-Nachfolger gehandelt

Vatikan / Auch Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich wird als Papst-Nachfolger gehandelt
Kardinal Hollerich bei der Ostermesse am 20. April Foto: Kevin Prud’homme

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Papst Franziskus ist tot. Jetzt stehen die „Papabili“ im Fokus – jene Kardinäle, die als Favoriten für das nächste Konklave gelten. Auch der Luxemburger Erzbischof, Kardinal Jean-Claude Hollerich, wird in dem Kontext genannt.

Papst Franziskus ist verstorben. Der 88-Jährige, übrigens der zweitälteste Pontifex der Geschichte, hat am Ostermontag das Zeitliche gesegnet. Nun braucht die katholische Kirche einen neuen Papst. Und damit stellt sich die akute Frage: Wer könnte sein Nachfolger werden?

In diesem Zusammenhang fällt dann oft der Begriff „Papabili“. Das italienische Wort bedeutet wörtlich „papstfähig“ oder „papstwürdig“ und bezeichnet Kardinäle, die als aussichtsreichste Kandidaten für das höchste Amt der Kirche gelten.

„Normale Diskussion“

In einer Institution wie der katholischen Kirche, die auf 2.000 Jahre Geschichte zurückblickt, gehört der Übergang von einem Papst zum nächsten zum natürlichen Lauf der Dinge. Überrascht wurde der Vatikan aber dennoch einige Mal. Johannes Paul I. war nur 33 Tage lang Papst, als ihn im September 1978 plötzlich der Tod ereilte. 2013 erklärte Benedikt XVI. im Alter von 85 Jahren überraschend seinen Rücktritt. Franziskus selbst hatte das Thema Rücktritt und Nachfolge vor seinem Tod mehrfach mit einem Augenzwinkern erwähnt.

Mit der Nachfolge und den „Papabili“ beschäftigt sich auch ein Beitrag bei katholisch.de. Laut dem Nachrichtenportal der katholischen Kirche in Deutschland erreichte das „Personal-Karussell um die Papabili“ bereits im Januar – also Monate vor Franziskus’ Tod eine „hohe Drehzahl“.

„Reformfreudiger J.-C. Hollerich“

Besonders eine Frage teilt die möglichen Nachfolger laut dem Portal in zwei Lager: „Wird der nächste Papst den Reformkurs von Franziskus fortsetzen oder gibt es eine konservative Rückbesinnung?“ Auf der einen Seite gibt es also die Konservativen, auf der anderen die progressiv Reformorientierten. In letzterer Kategorie wird auch Jean-Claude Hollerich genannt. Der Luxemburger Kardinal-Erzbischof, Jesuit, gilt laut dem Portal als weltoffen und als einer der führenden Köpfe der synodalen Bewegung, also einer dialogfreudigen, offenen Kirche.

Stand 21. April gibt es insgesamt 252 Kardinäle. 137 davon sind wahlberechtigt – denn das ist man nur, wenn man zum Zeitpunkt des Todes des vorangegangenen Papstes noch keine 80 Jahre alt war. Das amerikanische Webportal „The College of Cardinals Report“ führt ebenfalls Buch über Kardinäle und ihre Ansichten. Der Report kürt 22 Papabili, 19 weitere Kardinäle hat er auf die „Longlist“ möglicher Papstnachfolger gesetzt. Unter ihnen findet man auch Jean-Claude Hollerich. Und auch zusätzliche Informationen zu dessen Position und kirchenpolitischen Themen. Dazu gehören unter anderem: Frauen in der Kirche, Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, Zölibat, Messe auf Latein, Abkommen des Vatikans mit China, Klimawandel, Neubewertung der Fragen zu Ehe, Fortpflanzung und Empfängnisverhütung oder Kommunion für geschiedene und wiederverheiratete Katholiken.

Ob seiner Haltung zu den genannten Themen gilt Kardinal Hollerich den Machern der Website nach als sehr reformfreudig. Wohlgemerkt: „The College of Cardinals Report“ gehört zu der konservativen US-Verlagsgesellschaft Sophia Institute Press. Sie und die mit ihr verbundenen Autoren standen dem Pontifikat Franziskus’ äußerst kritisch gegenüber – nicht nur, wenn es um eine Öffnung der Kirche mit Blick auf sexuelle Minderheiten geht.

Geringe Chancen?

Die Nachrichtenagentur dpa erteilt Hollerich am Montag sogar Papabili-Würden: „Der Erzbischof von Luxemburg ist einer der einflussreichsten Männer im Vatikan“, schreibt die Agentur. „Der Jesuit sitzt in mehreren wichtigen Dekasterien. Zudem leitet der 66-Jährige, mehrsprachig wie viele in seiner Heimat, die Kommission der Bischofskonferenzen aller EU-Staaten.“ Bei der jüngsten Weltsynode war Hollerich – ein Vertrauter des gestorbenen Papstes – als „Generalrelator“ – eine Art Vermittler, wenn es Meinungsverschiedenheiten gab – einer der zentralen Gestalten.

Hollerich selbst dämpfte die Erwartungen am Montag. Zu RTL sagte er: „Meine Chancen sind da ganz gering.“ Es gebe viele Kardinäle, die er kenne, die viel besser geeignet seien als er.

Als Favorit gilt vielen laut dpa derzeit der Italiener Pietro Parolin. Er ist seit über einem Jahrzehnt die Nummer zwei im Vatikan. „Der Italiener gilt als machtbewusst – anders kommt man in der Kurie nicht weit.“ Beim Konklave wird er jetzt so oder so eine herausragende Rolle haben: Normalerweise wird die Wahlversammlung in der Sixtinischen Kapelle vom Dekan der Kardinäle geleitet. Der aktuelle Dekan und auch dessen Vize sind aber schon über 80 und damit zu alt. Deshalb ist der ranghöchste Kardinal an der Reihe: Parolin.
(mago/hat/Red.)

Dieser Beitrag erschien in einer früheren Fassung am 21. Februar 2025 und wurde anlässlich des Todes von Papst Franziskus von der Redaktion aktualisiert und ergänzt.

Luxmann
22. April 2025 - 12.42

Ich glaube auch nicht an.Hollerich.
In einer kirche die vorgibt die armen zu unterstuetzen waere ein chef aus dem angeblich reichsten land der welt fehl am platz.

Pius
22. April 2025 - 10.08

Nix Hollerich. Dieses Mal muss es endlich ein stark pigmentierter Mann werden.

Grober J-P.
22. April 2025 - 9.39

Jesuit?

Lilla
21. April 2025 - 21.24

"Auch der Luxemburger Erzbischof, Kardinal Jean-Claude Hollerich, wird in dem Kontext genannt. "

Ausser unserem Bistum 'nennt' niemand ihn.
Ausser zusammen mit den anderen 129.

Lucilinburhuc
21. April 2025 - 11.37

Wir werden Papst ? Hollerich wäre keine schlechte Wahl. Reformfreudig, sprachbewandert, und Luxemburger 🤞