Am „Lycée Michel Rodange“ gibt es seit zwei Jahren ein Pilotprojekt zum Thema Luxemburgisch. Dabei sollen die Schüler aus der Sprachsektion die luxemburgische Sprache als vierte Sprache wählen können – statt Spanisch oder Italienisch. Der ADR-Abgeordnete Fred Keup wollte kürzlich zum zweijährigen Bestehen des Projekts in einer parlamentarischen Anfrage wissen, wie das Angebot an der Schule angenommen wird.
„Leider hat dieses Projekt aufgrund von fehlendem Interesse seitens der Schüler bis jetzt noch nicht stattgefunden, es ist demnach auch nicht geplant, es auf weitere Schulen auszudehnen“, erklärt Bildungsminister Claude Meisch (DP) in seiner Antwort an Keup. „Die Tatsache, dass dieses Pilotprojekt nicht realisiert werden konnte, spiegelt allerdings nicht ein fehlendes Interesse an der luxemburgischen Sprache wider, sondern scheint andere Ursachen zu haben“, ergänzt Meisch.
Erstens könne man feststellen, dass das Interesse für die Sektion A allgemein zurückgehe, sowohl am „Lycée Michel Rodange“ als auch an anderen Lyzeen. Außerdem habe sich im Gespräch mit den Schülern erwiesen, dass sie einerseits lieber eine neue Sprache lernen und andererseits ihnen die beruflichen Perspektiven nicht attraktiv genug erscheinen, erklärt der Bildungsminister.
Das sagen der Schuldirektor und das ZLS
Auch der Direktor des „Lycée Michel Rodange“, Jean-Claude Hemmer, bestätigt auf Tageblatt-Nachfrage, dass das Interesse an der Sprachsektion an seiner Schule derzeit nicht besonders hoch sei. Über die genauen Ursachen für diesen Mangel wolle er nicht mutmaßen, da er keine Belege für konkrete Gründe habe. Das Angebot, Luxemburgisch als vierte Sprache anzubieten, solle es jedoch weiterhin geben, so Hemmer. Sollte sich also künftig eine Gruppe von Schülern finden, die groß genug ist, dann werde auch ein entsprechender Kurs entstehen.
Beim Zentrum für die Luxemburger Sprache (ZLS) hat das Tageblatt ebenfalls nachgefragt, ob man dort ein geringes Interesse an der luxemburgischen Sprache bemerkt habe. Die Antwort: „Bisher wurde noch kein Projekt des Zentrums für die Luxemburger Sprache (ZLS) aufgrund mangelnden Interesses abgebrochen.“ Das ZLS lege zudem großen Wert darauf, das bestehende Angebot des Zentrums kontinuierlich auszubauen, sagt eine Sprecherin. „Insbesondere für das jugendliche Publikum wurde eine interne Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, und bereits in diesem Jahr sollen mehrere vielversprechende Projekte in diesem Bereich vorgestellt werden.“ (mb)
De Maart
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