Freitag24. Oktober 2025

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Finale ohne Happy EndLuxemburgerin Laura Palumbo kämpft, muss aber verletzt aufgeben

Finale ohne Happy End / Luxemburgerin Laura Palumbo kämpft, muss aber verletzt aufgeben
Laura Palumbo spielte mit bandagiertem Handgelenk Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die luxemburgische Siegesserie bei den Sudstroum Open ist gerissen. Nachdem Alex Knaff und Chris Rodesch in den vergangenen beiden Jahren das ITF-Turnier für Profispieler auf dem Escher Gaalgebierg gewonnen haben, stand bei dem neuen Format für Junioren mit Laura Palumbo zwar erneut eine Luxemburgerin im Finale. Doch die 18-Jährige musste am Samstag verletzt aufgeben.

Gut 20 Minuten lang kämpfte Laura Palumbo am Samstagmorgen. Doch die Schmerzen in ihrem linken Handgelenk wurden immer schlimmer. Nach einer kurzen Behandlung vom Physiotherapeuten ging sie schließlich auf ihre Gegnerin zu und reichte ihr die Hand. Beim Stand von 1:4 im ersten Satz war das Finale gegen die Französin Liv Boulard damit vorzeitig beendet. „Ich hatte schon die ganze Woche über Probleme mit meinem Handgelenk. Ich weiß nicht genau, was es ist. Ich habe versucht, zu machen, was ich kann und habe mein Bestes gegeben. Es hat sich aber immer verschlimmert“, erklärte Palumbo kurz nach dem Endspiel des J30-Turniers. „Bereits am Freitag im Halbfinale dachte ich, dass ich aufgeben müsste. Komischerweise ging es aber noch auf.“ Das Halbfinale gegen die Britin Sophie Munks konnte sie sogar noch überraschend deutlich mit 6:2, 6:4 gewinnen. „Ich habe mir dann gesagt, dass ich nichts zu verlieren habe und ich wollte es unbedingt im Finale versuchen. Leider ging es heute nicht mehr.“

Turnierdirektor Carlo Poos hätte nach den Siegen von Alex Knaff und Chris Rodesch in den letzten beiden Jahren zwar gerne erneut einen luxemburgischen Triumph auf dem Escher Gaalgebierg gesehen. „Dass Laura im Finale überhaupt noch angetreten ist, ist ihr aber schon hoch anzurechnen. Sie ist eine Kämpferin. Sie hat alles versucht. Leider machte es keinen Sinn, so weiterzuspielen. Das ist schade“, sagte er. „Wir sind aber froh, dass wir überhaupt eine Luxemburgerin im Finale hatten.“ Palumbo hatte es in Esch zudem ins Doppelfinale geschafft. In diesem unterlag sie am Freitag an der Seite der Französin Anna Huisgen dem britischen Duo Munks/Ryland mit 1:6, 6:4, 7:10.

Die Französin Liv Boulard profitierte im Finale von der Aufgabe von Laura Palumbo
Die Französin Liv Boulard profitierte im Finale von der Aufgabe von Laura Palumbo Foto: Editpress/Fernand Konnen

Profi-Traum

Für Palumbo war es nach der Teilnahme am J60-Turnier in Schifflingen vor einer Woche, wo sie noch den Titel im Doppel feierte, das zweite Turnier in diesem Sommer. „Insgesamt bin ich mit meinen Leistungen zufrieden. Ich habe zwei gute Wochen gespielt“, sagt die Luxemburgerin, die derzeit ihre Schulferien nutzt, um ITF-Juniorenturniere zu spielen. Wie viele junge Talente träumt auch Palumbo von einer Profikarriere, doch derzeit genießt der Schulabschluss für sie noch Priorität.

„Ich wollte eigentlich schon immer irgendwann professionell Tennis spielen“, erzählt sie. „Ich musste mich aber für Tennis oder Schule entscheiden und ich war der Meinung, dass es wichtig ist, erst meine Schule hier fertigzumachen. Eine Online-Schule kam für mich nicht infrage, da war ich dagegen. Ich mache nun nächstes Jahre die ,Première‘ und versuche Tennis und Schule weiter bestmöglich zu balancieren. Nach der Premiere muss ich dann entscheiden, wie es weitergeht.“

Eine Motivation, es auf der Profitour zu versuchen, ist dabei auch das Nationalteam. Palumbo gab ihr Debüt für die FLT-Auswahl 2023 im Alter von 16 Jahren. Im Billie Jean King Cup hat sie seitdem sechs Matches bestritten (drei Einzel und drei Doppel) und dabei vier Siege gefeiert. „Ich bin sehr froh und stolz darauf, dass ich den Billie Jean King Cup mitmachen kann“, sagt sie. „Das ist eine große Motivation.“

Bilanz mit gemischten Gefühlen

Im Finale der männlichen Junioren machte der Franzose Joachim Walker-Viry am Samstagmorgen kurzen Prozess mit dem Tschechen Jakub Cernovicky. Der 16-Jährige setzte sich im Endspiel klar mit 6:0, 6:1 durch und feierte damit seinen ersten ITF-Juniorentitel. Turnierdirektor Carlo Poos blickte am Ende der Turnierwoche mit gemischten Gefühlen auf die diesjährigen Sudstroum Open zurück. „Es war insgesamt ein gutes Turnier mit guten Spielern“, sagte er. „Das einzig Negative war, dass sich all unsere luxemburgischen Jungs, die Chancen gehabt hätten weit zu kommen, am Tag davor oder am Tag selbst mit irgendeiner Ausrede zurückgezogen haben. Das ist schade, denn für sie organisieren wir das Turnier.“ Bei den Junioren waren alle noch verbliebenen FLT-Spieler in der ersten Runde ausgeschieden, bei den Juniorinnen schaffte es Laura Palumbo, die im Finale stand, als einzige Luxemburgerin über die erste Runde hinaus. Poos kann sich aber vorstellen, auch im kommenden Jahr wieder ein Juniorenturnier zu organisieren. „Es hängt natürlich alles ein bisschen von den Sponsoren ab. Ein Profiturnier wird viel teurer. Und ich muss sagen, dass mir das mit den Junioren sehr gut gefallen hat. Warum also nicht das noch einmal machen?“

Joachim Walker-Viry sicherte sich in Esch seinen ersten ITF-Juniorentitel
Joachim Walker-Viry sicherte sich in Esch seinen ersten ITF-Juniorentitel Foto: Editpress/Fernand Konnen