Sie tragen Arbeitskleidung, führen Werkzeuge mit sich und geben sich vertrauenswürdig – doch ihr Ziel ist nicht das Dach, sondern der Schmuck im Schlafzimmer. Seit Anfang Juni stellt die Polizei vermehrt Vorfälle fest, bei denen sich Betrüger in und um Luxemburg-Stadt sowie im Süden des Landes als vermeintliche Dachdecker ausgeben. Das geht aus dem aktuellen Pressebulletin hervor.
Demnach treten die Täter in der Regel zu zweit auf. Einer verwickelt die Hausbewohner, in ein Gespräch und behauptet, zufällig Schäden am Dach entdeckt zu haben – er müsse diese „dringend notwendigen“ Arbeiten im Hinblick auf einen Kostenvoranschlag begutachten. Währenddessen durchsucht der Komplize unbemerkt das Haus – auf der Suche nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertgegenständen. Vor allem ältere Menschen und alleinstehende Hausbesitzer sind laut Polizei gefährdet.
Täter sprechen in Einzelfällen auch Luxemburgisch
Die falschen Dachdecker sind meist mit einem weißen Lieferwagen unterwegs, auf dem außen blaue Dachleitern befestigt sind. Die Täter sprechen überwiegend Französisch, in einzelnen Fällen auch Luxemburgisch.
Die Polizei rät dringend zur Vorsicht und ruft die Bevölkerung zur Aufmerksamkeit auf. Die Menschen sollten keine ihnen unbekannte Personen in ihr Haus lassen – auch nicht unter dem Vorwand dringender Reparaturen oder Kontrollen. Ein offizieller Nachweis der Firma oder eine Auftragsbestätigung sind in jedem Fall einzufordern, heißt es im Bulletin. Wer unsicher ist, solle direkt bei der Firma zurückrufen oder sich an die Polizei wenden.
Verdächtige Personen oder Fahrzeuge sollten sofort über den Notruf 113 gemeldet werden. Darüber hinaus bitten die Behörden, ältere Angehörige oder Nachbarn über die Betrugsmasche zu informieren. (les)
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