Sonntag16. November 2025

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Manipulative Verkaufstricks?ULC legt Beschwerde gegen den Online-Billigmodehändler Shein ein

Manipulative Verkaufstricks? / ULC legt Beschwerde gegen den Online-Billigmodehändler Shein ein
Europäische Verbraucherschützer werfen Shein manipulative Verkaufstricks vor – eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission soll unfaire Praktiken stoppen Foto: dpa/Monika Skolimowska

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Mit einer europaweiten Beschwerde gehen Verbraucherschützer gegen den Online-Riesen Shein vor. Der Vorwurf: gezielte Manipulation der Kundschaft durch psychologische Verkaufstricks. Die Union „Luxembourgeoise des consommateurs“ (ULC) fordert ein Ende unlauterer Geschäftspraktiken – und wirft zugleich ein kritisches Licht auf die gesamte Fast-Fashion-Branche.

Die Union „Luxembourgeoise des consommateurs“ (ULC) hat gemeinsam mit 24 weiteren europäischen Verbraucherorganisationen eine Beschwerde gegen den Online-Modehändler Shein bei der Europäischen Kommission eingereicht. Das schreibt die UCL am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Grund sind sogenannte „Dark Patterns“ – manipulative Designs und Verkaufstaktiken auf der Webseite und in der App des Unternehmens, die Verbraucher zu übermäßigem Konsum verleiten sollen.

Laut ULC nutzt der Billigmodegigant unter anderem irreführende Hinweise auf knappe Lagerbestände („Nur noch xx Artikel verfügbar“), zeitlich limitierte Aktionen („Blitzverkauf“) sowie wiederkehrende Pop-ups, die Gruppendruck erzeugen oder Schuldgefühle ansprechen („Sind Sie sicher, dass Sie die Seite verlassen wollen?“). Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Impulskäufe zu fördern – häufig weit über das hinaus, was Konsumenten ursprünglich beabsichtigten, geht aus dem Schreiben hervor.

Die Verbraucherorganisationen fordern die Europäische Kommission sowie nationale Aufsichtsbehörden, darunter die Direktion für Verbraucherschutz (DPC), dazu auf, Shein zur Einhaltung der EU-Verbraucherschutzrichtlinien zu verpflichten. Insbesondere sollen die umstrittenen Dark Patterns eingestellt und nur noch überprüfbare, authentische Angaben wie Lagerbestände oder Kundenbewertungen verwendet werden.

Beschwerde trifft laufende Ermittlungen

Die Beschwerde steht im Kontext einer bereits laufenden Untersuchung der EU-Kommission, die Shein im Mai 2025 wegen potenzieller Verstöße gegen europäisches Verbraucherrecht informiert hatte. Die Eingabe der Verbraucherorganisationen soll die laufenden Ermittlungen mit zusätzlichen Belegen und Bewertungen untermauern.

Darüber hinaus mahnt die ULC einen umfassenderen Blick auf die gesamte Fast-Fashion-Industrie an. Laut der Europäischen Umweltagentur (EUA) gehört der Textilsektor – direkt nach Ernährung, Wohnen und Verkehr – zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Die „Ultra-Fast-Fashion“ führe zu übermäßiger Kleidungsmüllproduktion und einem massiven Einsatz schädlicher Chemikalien, für Kleidung, die oft unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt wird.


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Luxmann
5. Juni 2025 - 11.07

Diese art verkaufstricks...es sind nur noch wenige plaetze frei....billiger preis gilt bis sonntag...pop ups ueberall...sind allerdings im online hanndel derart verbreitet dass die ULC permanent beschwerde einreichen muesste.