3. Dezember 2025 - 16.27 Uhr
Akt.: 3. Dezember 2025 - 16.34 Uhr
Jetzt Vorschläge einreichenLuxemburg wählt wieder sein Wort des Jahres 2025
Ob Thronwechsel, Pensionsreform, Sozialdialog oder etwas ganz anderes: Welcher Begriff hat Luxemburg 2025 besonders beeinflusst? Dieser Frage geht das „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) gemeinsam mit dem Tageblatt, RTL, dem Luxemburger Wort und Radio 100,7 nach. Vorschläge können über den angegebenen Link eingereicht werden. Gleichzeitig besteht die Chance auf einen von drei Büchergutscheinen, die unter allen Teilnehmenden verlost werden. Es geht also nicht darum, das „richtige“ Wort zu treffen. Einsendeschluss ist der 7. Dezember.
Seit 2020 sucht Luxemburg sein Wort des Jahres. Ob aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder Kultur – entscheidend ist die Relevanz. Der eingereichte Begriff muss kein konkretes Ereignis beschreiben; auch Themen, die 2025 das öffentliche Leben oder den Alltag geprägt haben, kommen infrage. Potenziell könnte sogar die ominöse Nickts-Affäre, über die RTL per Gerichtsbeschluss nur noch bedingt berichten kann, erkoren werden, wie ein Vertreter des ZLS auf Tageblatt-Nachfrage hin bestätigte. Voraussetzung dafür, wie für alle anderen Begriffe auch: Er sollte das Jahr 2025 (nicht gezwungenermaßen die Medien) nachhaltig geprägt haben.
2020 fiel die Wahl auf „Corona“, 2021 war es „Boosteren“. „Ukrainkrich“ prägte das Jahr 2022 am meisten und „KI“ das Jahr 2023. „Presidententrick“ konnte die vergangene Ausgabe von 2024 für sich entscheiden.
Das Wort muss demnach im luxemburgischen Sprachgebrauch vorkommen – muss aber nicht zwingend aus dem Luxemburgischen stammen, wie ein Vertreter des ZLS dem Tageblatt erklärt. So hat etwa das ursprünglich englische Wort „nice“ mittlerweile sogar Eingang ins Luxemburger Wörterbuch gefunden.
Andere Länder, andere … Wörter
Nach Angaben des Sprechers sind bereits mehr als 200 Wörter eingereicht worden. Eine Jury – bestehend aus dem Kommissar für die Luxemburger Sprache, Pierre Reding, der Präsidentin des „Conseil fir d’Lëtzebuerger Sprooch“, Myriam Welschbillig, einem Vertreter des ZLS sowie je einem Vertreter der beteiligten Medien – wählt ihren Favoriten in mehreren Diskussions- und Abstimmungsrunden. Die Häufigkeit der Nennungen spielt dabei zwar eine Rolle, ist aber nicht das einzige Kriterium.
Die Idee des Wortes des Jahres stammt nicht aus Luxemburg. Auch anderen Länder wählen ihr Wort des Jahres – einige sogar bereits seit Jahrzehnten: darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Lichtenstein und Frankreich. Auch der Oxford Dictionary kürt jährlich einen Begriff; 2025 fiel die Wahl auf „rage bait“, eine Bezeichnung für provokante Online-Inhalte, die starke emotionale Reaktionen hervorrufen sollen.
Einige Länder bestimmen zusätzlich ein Unwort des Jahres. In Luxemburg ist das bislang nicht vorgesehen. Der Sprecher schließt jedoch nicht aus, dass künftig auch ein Unwort oder sogar ein Jugendwort des Jahres gewählt werden könnte – konkrete Pläne gibt es derzeit aber nicht.
De Maart

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