Das Filmfestival von Locarno gehört zu den renommiertesten internationalen Festivals. In diesem Jahr findet es vom 6. bis zum 16. August statt – und Luxemburg ist mit dabei. Denn: Die diesjährige 78. Ausgabe würdigt drei luxemburgische Koproduktionen. Das meldet der Nationale Fonds zur Förderung der audiovisuellen Produktion am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Der rumänische Regisseur Radu Jude tritt mit seinem Spielfilm „Dracula“ im internationalen Wettbewerb um den Goldenen Leoparden an. Die Koproduktion von Luxemburg, Rumänien und Österreich wurde unter anderem von Samsa Film und Paul Thiltges Distributions realisiert. Ton und Geräuschkulisse stammen von den luxemburgischen Philophon Studios.

Der Film „Un simple accident“ des iranischen Regisseurs Jafar Panahi feiert seine Schweizer Premiere in der renommierten „Piazza Grande“-Sektion des Festivals. Das Programm dieser Sektion vereint die am meisten erwarteten Filme des Jahres. Der Film – eine Koproduktion von Bidibul Productions mit Frankreich und dem Iran – wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet und ist für den UBS-Publikumspreis nominiert.

Der Spielfilm „Exil“ des tunesischen Regisseurs Mehdi Hmili läuft in der Sektion „Fuori concorso“, die „Filme ohne Genregrenzen“ von einflussreichen zeitgenössischen Regisseuren präsentiert. Die luxemburgisch-tunesisch-französische Koproduktion entstand unter anderem mit Tarantula Luxembourg und Espera Productions. Sie ist zudem für den „Léopard vert“ nominiert, eine 2022 eingeführte Auszeichnung für „ambitionierte Werke, die sich mit tiefgreifenden und komplexen ökologischen Themen auseinandersetzen“.

Eines der wichtigsten Foren des Kinos
Das Filmfestival von Locarno gilt nach Cannes, Berlin und Venedig als wichtigstes Forum des Kinos. Es hatte recht bescheiden begonnen: Gegründet von Regisseuren wie Charlie Chaplin und Sergej Eisenstein, lockten die Aufführungen in den ersten Jahren einige Hundert Zuschauer in den mediterranen Garten des Grand Hotels von Locarno. Von Anfang an waren die Freiluft-Projektionen unterm Sternenzelt der Clou.
Seit den 1960er Jahren hat sich das Festival vor allem als Sprungbrett für junge Autoren und Regisseure etabliert. Heute weltberühmte Filmemacher wie Woody Allen aus den USA, der Pole Krzysztof Zanussi, der Russe Andrei Tarkowski, der Kanadier Atom Egoyan oder der Italiener Daniele Luchetti haben ihre internationalen Karrieren mit Auszeichnungen in Locarno begonnen. (les)
De Maart
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