Dienstag11. November 2025

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GesundheitLuxemburg führt neue Therapie gegen Gebärmutter-Tumore ein

Gesundheit / Luxemburg führt neue Therapie gegen Gebärmutter-Tumore ein
Das „Centre François Baclesse“ und das „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ haben eine neue Therapie zur Behandlung von Tumoren in der Gebärmutter entwickelt Symbolbild: Freepik

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Im Kampf gegen Gebärmutterkrebs setzen Luxemburger Kliniken erstmals auf eine moderne Strahlenmethode, die bislang nur im Ausland verfügbar war.

Erstmals wird im Großherzogtum eine neuartige Methode zur Behandlung von Tumoren im Bereich des Gebärmutterkörpers und -halses angeboten. Das nationale Zentrum für Strahlentherapie, das „Centre François Baclesse“ (CFB) und das „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM) bringen gemeinsam die sogenannte „utero-vaginale Brachytherapie“ nach Luxemburg. Bisher mussten Patientinnen für diese Behandlung ins Ausland reisen.

Die Brachytherapie ist eine moderne Form der Strahlentherapie, bei der radioaktive Quellen – Iridium – direkt in oder an den Tumor eingebracht werden. Durch diese gezielte Behandlungsmethode kann das Krebsgewebe direkt und präzise bestrahlt werden, während umliegendes gesundes Gewebe besser geschützt bleibt.

Ein medizinischer Meilenstein für Luxemburg

Seit 2024 arbeitet das CFB an der Anwendung dieser Therapieform speziell für Patientinnen mit Tumoren der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses. Mit der Einführung der utero-vaginalen Brachytherapie wird den luxemburgischen Patientinnen eine Behandlung ermöglicht, die zuvor ausschließlich in Nachbarländern verfügbar war. Die Methode wird als ergänzende Maßnahme zur externen Strahlentherapie eingesetzt und umfasst zwei kurze Krankenhausaufenthalte von jeweils zwei Tagen im Abstand von einer Woche.

„Mit der Entwicklung dieser Technik im Großherzogtum bieten wir unseren Patientinnen eine zentrale Versorgung innerhalb Luxemburgs und wollen ihren Komfort während der Therapie verbessern“, schreibt Dr. Johanne Hermesse, Radioonkologin am „Centre Françoise Baclesse“.

Personal speziell für Therapie geschult

Die Umsetzung dieser innovativen Therapie ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem CFB und dem CHEM. Dr. René Metz, Generaldirektor des CHEM, betont die Bedeutung des Engagements: „Wir stellen unsere chirurgische Abteilung, den Patiententransport und eine unserer stationären Abteilungen zur Verfügung.“ Zudem seien zahlreiche Mitarbeitende – darunter Anästhesisten, medizinisch-technische Assistenten und Pflegekräfte – speziell für diese Therapieform geschult worden.

Die erfolgreiche Einführung dieser Technik sei erst der Anfang. Beide Einrichtungen denken bereits über eine Ausweitung des Angebots nach. Auch bei gut- und bösartigen Hautveränderungen, etwa Keloiden, soll die Brachytherapie künftig zur Anwendung kommen.