Am gestrigen Donnerstag passierte uns zwar eine markante Kaltfront, doch heute ist es kurzzeitig wieder ruhiger. Der Grund dafür ist, dass wir uns gerade genau zwischen zwei Tiefs und einem Hoch befinden. Dieses Gleichgewicht wird zum Abend hin wieder kippen, da uns die nächsten Tiefausläufer aus westlichen Richtungen erwarten. Bis in die zweite Nachthälfte hinein wird es also zu Niederschlägen kommen, durch Temperaturen von 1 bis 4 Grad wird dies meist in Form von Regen der Fall sein. Auf den Anhöhen des Nordens sind gebietsweise etwas Schneeregen oder gar -flocken nicht völlig unmöglich.
Nachdem die frühen Stunden des Samstags wieder ruhiger werden, erwarten uns am Nachmittag erneut verbreitet Niederschläge, die von einer Kaltfront ausgehen. Diese Front hängt an einem Tief, das Teil eines größeren Tiefdruckkomplexes ist. Dadurch, dass wir uns an der Vorderseite des Tiefs befinden, sind die damit zusammenhängenden Luftmassen vorerst noch relativ mild. In der Nacht zum Sonntag geraten wir jedoch langsam, aber sicher auf die Rückseite des Tiefs, an der immer noch nasse, doch zusätzlich deutlich kältere Luftmassen nach Luxemburg transportiert werden. Dies wird am Sonntag wahrscheinlich eine entscheidende Rolle spielen.
Potenzial für Schnee „verfrüht“ sich
Wie in der letzten Kolumne vom Dienstag bereits betont, sieht es für Schneefall an Weihnachten nicht sonderlich gut aus, da sich die ursprüngliche Chance auf Schnee einige Tage nach vorne verschoben hat. Statt an Heiligabend und Weihnachten selbst wird sich am Sonntag und Montag eine Lage einstellen, durch die der letzte Schneefall des Jahres 2024 möglich ist. Diese setzt sich, wie betont, dadurch zusammen, dass wir auf die kühle Rückseite eines Tiefs geraten, welches zusätzlich mit weiteren Tiefs, sprich einem Tiefdruckkomplex, zusammenhängt. Unterstützt wird diese kühle Nordwestströmung von einem großen Hoch vor der Westküste Portugals, das bereits in den letzten Kolumnen mehrmals thematisiert wurde. Wir merken also, dass sich die vor ein paar Wochen geschätzte Großwetterlage in die Realität umsetzt, nur einige Tage früher als gedacht.
Dies bedeutet, dass uns am Sonntag und Montag Schneeschauer erwarten – hauptsächlich wieder in den höchsten Lagen. Damit es auch in den Tieflagen für einige Flocken reicht, muss man einerseits hoffen, dass die Temperaturen noch etwas niedriger ausfallen als berechnet, oder dass die Niederschläge des Tiefs teils kräftiger ausfallen. Unter diesen kräftigeren Segmenten könnte es dann funktionieren, doch für eine nachhaltige oder relevante Schneedecke im Flachland wird es ziemlich sicher nicht reichen. Oberhalb von 400/450 Metern kann dies jedoch zeitweilig der Fall sein. Wie viel Schnee liegen bleiben könnte, muss noch abgewartet werden. Viel sollte man sich nicht erhoffen.
Unser spekulativer Ausblick vom letzten Mal ist heute immer noch fast genau gleich in den Modellrechnungen wiederzufinden. Im Laufe des Heiligabends werden die winterlich-kühlen Luftmassen durch ein Hochdruckgebiet verdrängt. Sollte es am Sonntag und Montag auf den Hügeln in einem sehr optimistischen Szenario zu einigen Zentimetern Schnee kommen, dann besteht tatsächlich eine minimale Wahrscheinlichkeit, dass sich einige weiße Flecken bis in den Dienstag hinein„kämpfen“ könnten. An Weihnachten selbst werden die Luftmassen weiterhin milder, die letzten Schneereste sollten dann verschwunden sein. Es sieht, Stand jetzt, also immer noch so aus, als würde es dieses Jahr um ein Haar nicht für weiße Weihnachten reichen.
Von Weihnachten bis Silvester sollen wir voraussichtlich meist unter Hochdruckwetter verweilen. Bedeutet: Schnee, Regen und auch Windböen sind dann über einige Zeit hinweg kein Thema mehr, außer der Trend würde sich kurzfristig noch ändern. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich.
De Maart
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