Montag15. Dezember 2025

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40 Grad „nicht ausgeschlossen“Luxemburg brütet in der Backofen-Hitze – Fällt am Mittwoch der Hitzerekord?

40 Grad „nicht ausgeschlossen“ / Luxemburg brütet in der Backofen-Hitze – Fällt am Mittwoch der Hitzerekord?
Die Sonne brennt: Laut dem Tageblatt-Wetterexperten Philippe Ernzer kann die Hitze Älteren und Kleinkindern gefährlich werden Foto: Freepik/Mateus Andre

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Luxemburg droht der bisher heißeste Tag des Jahres. Laut Tageblatt-Wetterexperten Philippe Ernzer sind Temperaturen bis 40 Grad möglich. Wann ist die Hitzewelle zu Ende? 

Hitzeglocke über Luxemburg: Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag. Am Freitag lag der Höchstwert noch bei knapp über 27 Grad, am Samstag bereits bei 30,5 Grad. Am Sonntag wurde in Remich mit 33,2  Grad der bisherige Spitzenwert gemessen – mehr als ursprünglich erwartet.

In ganz Europa hat sich eine außergewöhnlich frühe und weit verbreitete Hitzewelle breit gemacht. In El Granado (Spanien) wurde mit 46 Grad die höchste jemals gemessene Juni-Temperatur Spaniens registriert. In Italien steigen die Fälle von Hitzeschlägen stark an, in Barcelona wurde ein erster Todesfall gemeldet. 

Bis zu 40 Grad

Auch in Luxemburg setzt sich die heiße Phase fort: Am Dienstag sind bis zu 36, teils 37 Grad möglich. Den Höhepunkt der Hitzewelle erwarten die Modelle allerdings am Mittwoch: Bis zu 38 Grad werden erwartet – und je nach Lage und Strömungsmuster könnten auch 39 Grad oder gar 40 Grad nicht ausgeschlossen werden. Zur Erinnerung: Der höchste in Luxemburg in den vergangen 80 Jahren gemessene Temperaturwert liegt bei 39,0 Grad. Am 25. Juli 2019.

Ein Rückgang der Gluthitze wird für Donnerstag erwartet, mit Werten von immer noch zwischen 25 und 30 Grad. Zum Wochenende hin pendeln sich die Höchsttemperaturen voraussichtlich zwischen 23 und 27 Grad ein. 

Tropennächte sehr wahrscheinlich

Besonders belastend ist die Hitze auch nachts. Tropennächte – Nächte, in denen die Temperatur bis 6 Uhr morgens nicht unter 20 Grad fällt – sind in dieser Woche sehr wahrscheinlich. In den Ballungsräumen in und um Luxemburg-Stadt sowie entlang der Mosel war dies am frühen Montagmorgen begrenzt bereits der Fall. Für die Nächte auf Dienstag und Mittwoch steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich: In Luxemburg-Stadt und anderen dicht bebauten Gebieten könnten die Tiefstwerte bei 20 bis 21 Grad oder mehr liegen. Erst in der Nacht zu Freitag könnte es wieder spürbar abkühlen – dann sind lokal Tiefstwerte unter 15 Grad möglich.

Je älter die Woche wird, desto wahrscheinlicher werden aber auch größere Niederschläge. Eine frühzeitige Abkühlung können Schauer und Gewitter bringen, doch einerseits ist deren Wahrscheinlichkeit von jetzt bis zum Mittwoch inklusive begrenzt – und wenn sie auftreten, dann nur sehr lokal. Dies sind die typischen Eigenschaften eines Hitzegewitters, das durch lokale Konvergenzzonen ausgelöst wird. An einer solchen Konvergenz strömt der Wind aus verschiedenen Richtungen aufeinander und zwingt die Luftpakete darüber dazu, aufzusteigen. Dadurch entstehen isolierte Niederschläge. Wo und wann diese auftreten, kann jedoch nicht vorhergesagt werden.

Gefahr für Ältere, Kranke und Kleinkinder

Mit der kommenden Hitzewelle steigt auch die gesundheitliche Belastung, insbesondere für ältere Menschen, Kranke und Kleinkinder. Tagsüber herrscht durch hohe Sonneneinstrahlung und schwache Luftzirkulation eine starke Wärmebelastung, in den Nächten kann es in Ballungsräumen zu den vorgenannten Tropennächten kommen. Eine gute Vorbereitung – etwa durch gezieltes Lüften in den kühleren Morgenstunden – ist daher bereits jetzt ratsam.

Woher kommt die Hitze? Über Mitteleuropa hat sich in den letzten Tagen eine sogenannte „Hitzeglocke“ etabliert, unter der die Temperaturen kontinuierlich steigen. Ein weitreichendes Hochdruckgebiet, das sich vom Südwesten Europas bis nach Mitteleuropa erstreckt, sorgt für beständig heißes Wetter. Gleichzeitig verhindern Tiefdruckeinflüsse über Russland und westlich der britischen Inseln einen raschen Abzug der heißen Luftmassen. Das Resultat ist eine außergewöhnlich frühe und weit verbreitete Hitzewelle.