Donnerstag6. November 2025

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Estland und PolenLuftraumverletzung oder nicht? Moskau kontert Vorwürfe

Estland und Polen / Luftraumverletzung oder nicht? Moskau kontert Vorwürfe
Ein russisches MIG-31-Kampfflugzeug, das nach dem mutmaßlichen Eindringen in den estnischen Luftraum über der Ostsee fliegt Foto: AFP Photo / Source / Byline 

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Russische Kampfjets hätten Estlands Luftraum verletzt, heißt es aus dem Nato-Staat. Ein zweites Flugmanöver sorgt in Polen für Empörung. Moskau hält dagegen: Alles sei regelkonform abgelaufen.

Russlands Regierung hat die Darstellung Estlands bestritten, dass drei russische Kampfjets den Luftraum des baltischen Nato-Landes verletzt haben sollen. „Der Flug wurde unter strikter Einhaltung der internationalen Luftraumregeln durchgeführt, ohne die Grenzen anderer Staaten zu verletzen“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit.

„Während des Fluges wichen die MiG-31-Jets nicht von der abgesprochenen Flugroute ab und verletzten nicht den estnischen Luftraum“, hieß es weiter. Vielmehr habe die Route über neutrale Gewässer mehr als drei Kilometer nördlich der estnischen Ostsee-Insel Vaindloo geführt. Die Angaben aus Moskau ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Estland und Polen sprechen von Regelverletzungen

Estlands Armee hatte den Vorfall anders dargestellt und am Freitag eine erneute Verletzung seines Luftraums durch drei russische Kampfjets gemeldet, die am Morgen nahe Vaindloo unerlaubt in den Luftraum des EU-Staates eingedrungen seien und sich insgesamt zwölf Minuten darin aufgehalten hätten. Die Flugzeuge hätten keine Flugpläne übermittelt, ihre elektronische Kennung ausgeschaltet gehabt und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht verifizieren.

Die Nato habe sofort reagiert und die russischen Flugzeuge abgefangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsbündnisses. Nach estnischen Angaben waren F-35-Kampfjets der italienischen Luftwaffe im Einsatz, die die russischen Kampfflugzeuge in die Region Kaliningrad eskortierten. Weil die an Russland grenzenden Länder Estland, Lettland und Litauen keine eigenen Kampfjets besitzen, sichern die Nato-Verbündeten den baltischen Luftraum. Nato-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnete die Reaktion des Bündnisses als schnell und entschlossen.

Estland beantragte nach dem Vorfall Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags. Der Artikel sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. 

Mehrere Luftraumverletzungen in wenigen Tagen

Luftraumverletzungen durch Russland sorgten zuletzt für zunehmend Unruhe unter den Nato-Verbündeten in Europa, immer wieder ist die Rede von Provokation. Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine war erst in der vergangenen Woche eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Auch Warschau beantragte nach dem Vorfall Nato-Konsultationen nach Artikel 4. Später kam es zu weiteren Vorfällen, bei denen mutmaßlich gezielt russische Drohnen über Polen und Rumänien gelenkt wurden. 

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas verwies darauf, dass es die dritte Verletzung des EU-Luftraums innerhalb weniger Tage gewesen sei und dies die Spannungen in der Region weiter verschärfe. Sie sprach von einer „äußerst gefährlichen Provokation“. 

Zwei russische Kampfjets über polnischer Bohrinsel

Nach Bekanntwerden des Vorfalls in Estland meldete am Freitagabend dann Polen, dass sich zwei russische Kampfjets im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert hätten. Sie hätten die Bohrplattform Petrobaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, teilte das Innenministerium mit. Dabei wurde nach Angaben des Grenzschutzes die Sicherheitszone über der Plattform verletzt. Zur Verletzung der Staatsgrenze sei es nicht gekommen, sagte eine Sprecherin der Behörde dem Sender TVN24. 

Die Öl-Plattform, die dem polnischen Konzern Orlen Petrobaltic gehört, befindet sich in der polnischen Wirtschaftszone der Ostsee, etwa 70 km nördlich von Jastarnia.

Selenskyj: Keine Zufälle

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Vorfall in Estland als empörend. „Das sind keine Zufälle. Es handelt sich um eine systematische russische Kampagne gegen Europa, gegen die Nato, gegen den Westen“, teilte er auf der Plattform X mit. „Und das erfordert eine systematische Reaktion.“ Es müssten entschlossene Maßnahmen ergriffen werden – sowohl gemeinsam als auch einzeln von jeder Nation.

Phil
22. September 2025 - 8.15

War da nicht mal ein Iran-Airbus A300 (IR655) auf dem Weg von Teheran nach Dubai von einem US-Kriegsschiff namens "Vincennes" abgeschossen worden?
Am 3. Juli 1988 mit 290 getöteten Opfern. Das US-Radar hatte sich bei der Identifikation vertan und den Airbus mir einer angreifenden, feindlichen F-14 Tomcat verwechselt. Top-Gun Freunde werden sich bestimmt noch erinnern können.

canis-lupus
21. September 2025 - 9.36

dat doten ass rëm eng komëch Geschicht, ët mengt Een ët wär Een am Märchen..

jo, ët könnt jo och wouër sën, dat ass haut bal Alles méiglëch, esou gouër kann Een Ligge verzapen..

ei, wéi ass dat esou flott dat mër de Russ hun, an nëmmen drop..

wann dë Russ esou Eppes géing ënnerhouëlen, da wéisst hiën jo och dat ët Krempes gin, an ëch mengen esou domm ass de Putin nët..

Reinertz Barriera Manfred
21. September 2025 - 8.31

Man sollte einfach die Eindringlinge mal abschiessen dann kommen keine solche Verletzungen des Natoluftraumes mehr vor.....

RCZ
20. September 2025 - 13.05

Selenskyj würde sich freuen wenn er EU und NATO endlich in seinen Krieg ziehen könnte. Da sind solche beinahe Luftverletzende Manöver der Russen sehr willkommen um die Kriegshysterie zu befeuern!🧐🤔😜😉😱

Benito Andrea Amilcare
20. September 2025 - 10.27

Im Sommer 1939 haben die NS Gräueltaten gegen Deutsche in Polen aufgetischt. SS Leute in polnischen Uniformen inszenierten Verletzungen an der deutschen Grenze. Darauf verkündete der Führer am 1.Sep dass seit dem Morgen zurückgeschossen würde.
WIRD SICH DIE GESCHICHTE SO ODER SO ÄHNLICH WIEDERHOLEN?

Luxmann
20. September 2025 - 10.06

Was mischt Zelenski sich da ein?
Sein land ist ja weder Nato noch EU mitglied und es gibt ja wenigstens ein sehr wichtiges Nato land welches eine mitgliedschaft der Ukraine ablehnt.